Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
Vom Netzwerk:
Augenblick ja. Ich glaube, deshalb setzt Cole auch alles daran, mich zum Aufgeben zu bringen. Weil ich wohl immer noch schwach bin. Aber je länger ich bleibe, desto stärker werde ich.«
    Jack lehnte sich zurück. »Wieso hab ich vorher noch nie von so was gehört? Ich meine, wie konnten sie sich so lange verstecken? Ohne dass irgendwer davon weiß?«
    »Sie haben sich eigentlich nicht versteckt.« Als Jack den Kopf schief legte, fuhr ich fort: »Seit Jahrhunderten werden Halbwahrheiten erzählt. Mythen über die Unterwelt.«
    »Die Unterwelt. Wie die Hölle? Oder der Hades?«
    Ich nickte. »Cole nennt den Herrscher dort Osiris. Und das Ganze hat nichts mit der Hölle zu tun oder dem Jenseits. Das Ewigseits ist für die Ewiglichen.«
    Ich hielt inne und fuhr mit dem Finger über den Rand meiner Kaffeetasse. Will, der noch immer mit dem Kopf auf dem Tisch lag, zuckte ein bisschen.
    »Ich war in der Hölle«, murmelte er, und ein kleiner Sabberfaden lief ihm aus dem Mundwinkel. »Ich weiß genau, was du meinst.« Er drehte den Kopf zur Wand, seufzte laut und schien gleich wieder eingeschlafen zu sein.
    Jack schüttelte den Kopf. »Ich glaub’s einfach nicht, dass wir so ein Gespräch führen.« Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, und ein paar Strähnen blieben aufrecht stehen. Ich hätte gern die Hand ausgestreckt und sie glatt gestrichen. »Ich meine, ich hab gedacht, du wärst auf Droge.«
    »Ich weiß. Das haben alle gedacht. Das denken sie noch immer.«
    »Aber ich hätte es besser wissen müssen.«
    Die Bedienung brachte zwei frische Tassen Kaffee, und diesmal trank Jack einen kleinen Schluck. Nach einem Moment fragte er: »Was machen wir mit Cole? Können wir … ihn nicht entlarven oder so?« Doch kaum hatte er die Frage gestellt, schüttelte er auch schon den Kopf. »Das würde uns kein Mensch glauben.«
    »Jack, ich hab dein Leben schon schwer genug gemacht. Du kannst gegen Cole nichts ausrichten. Ich kümmere mich um ihn. Du musst nicht …«
    »Hör auf, Becks. Dafür sind Freunde schließlich da. Bevor wir ein Paar wurden, waren wir befreundet, erinnerst du dich? Die Freundschaft existiert doch noch, oder?«
    Ich sagte einen Augenblick lang nichts. Von meiner Seite war es so viel mehr als Freundschaft. Ich hatte trotz allem nie aufgehört, ihn zu lieben.
    »Oder, Becks? Ich meine, du hast mich da im Ewigseits doch nicht ganz vergessen?«
    »Nein.« Stand mir das nicht ins Gesicht geschrieben? Dass er das Einzige war, woran ich mich erinnert hatte? Meine Erinnerungen an Jack hätten mir in die Haut geätzt sein müssen, unübersehbar für alle Welt.
    »Okay. Freunde reden miteinander. Freunde helfen einander.«
    Ich nickte.
    »Freunde bedienen sich nicht der Seelen von Freunden.«
    Ich lächelte. »Alles klar.«
    »Kann ich dich noch was fragen?«
    »Natürlich.«
    »Wieso hast du dich endlich entschieden, mir die Wahrheit zu sagen?«
    Wieder ließ ich den Finger über den Rand meiner Kaffeetasse gleiten. »Vielleicht täusch ich mich ja, aber anscheinend will Cole mich vor allem von dir fernhalten. Keine Ahnung, warum. Ich wollte sehen, wie er reagiert, um vielleicht dahinterzukommen.«
    Er verzog das Gesicht. »Ich weiß, warum.«
    »Ach ja?«
    »Er ist in dich verliebt.«
    Ich zog die Stirn kraus. »Blödsinn. Dazu ist er nicht fähig.«
    Jack beugte sich vor. »Glaub mir, Becks. Ich weiß genau, wie es aussieht, wenn einer dich liebt. Und er liebt dich.«
    Mir wurde warm im Gesicht, und ich sah weg. Wenn Jack doch nur über die Gegenwart reden würde und nicht über das, was mal war. Ich schüttelte den Kopf. »Da muss mehr dahinterstecken.«
    Jack stützte das Kinn in die Hand. »Na dann, finden wir’s raus.«
    »Und wie?«
    Er hob den Blick und sah mir in die Augen, mit einem schüchternen Lächeln im Gesicht, ganz anders als sein übliches selbstbewusstes Grinsen. »Wir verbringen Zeit zusammen. Und sorgen dafür, dass Cole es mitkriegt.«
    Ich schaute nach unten, hatte plötzlich Schmetterlinge im Bauch. Er holte sein Portemonnaie heraus und legte einen Fünfdollarschein auf den Tisch. »Komm, wir gehen. Vielleicht schaffen wir es ja noch zur Siebten. Ich hab Mathe.«

Kapitel Einundzwanzig
    JETZT
    Schule. Ein Monat und drei Wochen.
    Jetzt, wo ich Jack so viele Geheimnisse anvertraut hatte, war unser Schweigen auf der Fahrt zurück zur Schule wie eine warme Decke. Wir schafften es gerade noch zur letzten Stunde. Als ich in den Kunstsaal kam, stand Cole – als Neal – vor der Staffelei neben

Weitere Kostenlose Bücher