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Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brodi Ashton
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meiner.
    »Cole«, sagte ich und blieb ein paar Schritte entfernt stehen.
    Cole lächelte mich an und zog die Augenbrauen hoch. »Ich heiße Neal. Du bist Nikki, richtig?«
    Ich antwortete nicht, sondern wandte mich meiner Leinwand zu. Mr Tanner bat um Ruhe und forderte uns auf, mit dem Zeichnen anzufangen. Ich setzte den Bleistift auf die Leinwand, konnte mich aber auf nichts anderes konzentrieren als auf die Tatsache, dass Cole plötzlich in meinem Kunstkurs war.
    Zwei Mädchen auf der anderen Seite tuschelten miteinander und warfen ihm neugierige Blicke zu. Sein Grinsen verriet mir, dass er wusste, wie viel Aufmerksamkeit er auf sich zog.
    »Mann, Zeichnen ist ganz schön schwer«, murmelte er laut vor sich hin.
    Eines der Mädchen beugte sich zu ihm und sagte: »Soll ich dir helfen, Neal?«
    Ich verdrehte die Augen und behielt nervös die Wanduhr im Blick, bis die Stunde endete. Meine Leinwand blieb leer. Sobald es klingelte, fegte ich zur Tür hinaus. Cole folgte mir gemächlich und pfiff dabei einen Song von den Dead Elvises .
    Als wir uns den Spinden näherten, sah ich Jack an dem Spind neben meinem lehnen, die Daumen lässig in die Hosentaschen eingehakt. Cole legte mir einen Arm um die Schultern. Ich ließ es zu.
    »Hallo, Caputo«, sagte Cole.
    Jacks Gesicht blieb eine kühle Maske. »Hallo, Cole. Becks.«
    Cole erstarrte, als Jack ihn wie nebenbei mit seinem richtigen Namen ansprach. Sein Arm fiel von meinen Schultern. Ich musste unwillkürlich schmunzeln.
    Jack sah mich an. »Wir sehen uns dann ja in Mrs Stones Klassenraum, Becks. Du kommst doch, oder? Mythologie-Hausarbeit?«
    Ich nickte. Ehe er davonschlenderte, zwinkerte Jack mir zu und schlug Cole fest auf die Schulter. »Bis dann, Neal .«
    Ich sah Cole nicht an und schob den Schulterriemen meiner Tasche höher. Es fiel mir schwer, mich so lässig zu benehmen wie Jack. Ich sagte: »Also dann, bis später.«
    Er packte meinen Oberarm. »Du hast es ihm erzählt?« Die Wut in seiner Stimme war unüberhörbar.
    »Ja.«
    »Und er hat dir geglaubt?«
    Ich sah auf. »Ja.«
    Coles Augen verengten sich. »Hast du ihm alles erzählt?«
    O-oh. »Ja«, log ich. Cole studierte kurz mein Gesicht, und ich riss meinen Arm frei. »Ich muss los.«
    Ich drehte mich um und ging, doch nach nur drei Schritten rief Cole hinter mir her: »Er weiß nichts davon, dass du wieder zurückmusst.« Es war eine Feststellung, keine Frage.
    Es kostete mich einige Anstrengung, nicht zu stocken, sondern ihn einfach zu ignorieren und den Flur weiter hinunterzugehen.
    »Ich hab recht, nicht?«, fügte er hinzu. »Er soll es nicht wissen!«
    Ich wurde das Frösteln nicht los, als ich um die Ecke bog. Ich könnte es nicht ertragen, wenn Jack von den Tunneln wüsste, die auf mich warteten. Da hörte ich laute Schritte hinter mir.
    »Warte, Nik. Bitte, hör zu.« Cole hatte mich eingeholt.
    Ich drehte mich zu ihm um.
    »Wie kannst du Jack vertrauen?«
    Das konnte nicht sein Ernst sein. Seufzend wandte ich mich von ihm ab, doch er hielt mich an der Schulter fest.
    »Nik, du weißt, was er dir angetan hat«, sagte Cole sanft. »Du weißt, was du in dem Wohnheim gesehen hast. An dem Abend, als du beschlossen hast, mit mir mitzugehen.« Ich schloss die Augen. »Bist du sicher, dass du auf den Richtigen setzt? Ich würde dir niemals so wehtun.«
    Ich schüttelte seine Hand von meiner Schulter, begriff zum ersten Mal, wie sehr Cole möglicherweise an meinem Niedergang beteiligt gewesen war. Auf dem Weihnachtsball hatte ich erlebt, wie Cole die Stimmungen anderer manipulieren konnte.
    »Hör auf, so zu tun, als hättest du mit meiner Entscheidung nichts zu schaffen. Ich weiß, wozu du in der Lage bist.« Ich erinnerte mich daran, wie Coles Atem über mich hinweggeströmt war, damals bei mir zu Hause auf der Veranda, als ich mich gerade auf den Weg zu Jack machen wollte. Mittlerweile war ich mir sicher, dass er meine Gefühle beeinflussen konnte. »Du hast mich dazu gebracht, an ihm zu zweifeln.«
    LETZTES JAHR
    Zwei Tage vor der Nährung.
    Ich hätte nie gedacht, dass es für mich eine Rolle spielen würde, ob der Mann, der meine Mutter überfahren und getötet hatte, wegen Totschlags verurteilt wurde oder nicht. Meine Mutter war und blieb tot. Doch als die Geschworenen ihre Entscheidung gefällt hatten, merkte ich, wie sehr ich mich getäuscht hatte.
    Ich erfuhr es in der Schule. Kevin Reid war freigesprochen worden. Aufgrund eines Formfehlers. Der Blutalkoholtest war nicht ordnungsgemäß

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