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Ex

Ex

Titel: Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Lichtwellen.«
    »Aber das Licht ist doch da«, erwiderte Bob Cross, der mit solchen Gedankenspielen nicht allzuviel anzufangen wußte.
    »Nun. ja…«
    »Na, das ist ja schon mal was.«
    Elizabeth Cross spielte nervös mit den Händen. Keinem von ihnen war es in den Sinn gekommen, sich zu setzen, obwohl genügend Sitzgelegenheiten vorhanden waren. Irgendwie erschien es ihnen angebrachter, dieses Gespräch im Stehen zu führen.
    »Ich fürchte, dieses ganze Gerede über die Frage, ob die Dinge aus uns selbst oder von irgendwo anders herkommen, ist mir ein bißchen zu hoch«, bekannte sie. »Ich weiß nur, daß sie geschehen.«
    »Und das ist das Wichtigste, was wir darüber sagen können«, ergänzte Sam. »Wahrscheinlich sogar das einzige.«
    Elizabeth Cross ging unruhig hin und her und schien im Begriff, etwas sagen zu wollen. Sam sah, wie Bob Cross sie mit sorgenvoller Miene beobachtete. Offenbar wußte er, was nun kommen würde, und war nicht glücklich darüber.
    »Seit diese arme junge Frau gestern abend an unsere Tür gehämmert hat, geht mir etwas durch den Kopf, was mich nicht mehr losläßt. Ich weiß nicht, warum ich die Polizei gerufen habe, ich hätte es nicht tun sollen. Ich hatte einfach panische Angst und…«
    Von ihren Gefühlen überwältigt, konnte sie nicht weiterreden. Ihr Mann trat auf sie zu und legte seine Hand auf ihren Arm.
    »Nicht, Elizabeth… sonst regst du dich nur wieder auf…«
    »Doch, ich will es sagen. Wenn wir Dr. Towne bitten, diese… diese Angelegenheit oder was auch immer…zu untersuchen, dürfen wir ihm meiner Meinung nach nichts verheimlichen.« Sie blickte Sam an. »Mein Mann weiß, was ich sagen möchte, aber er findet es dumm…«
    »Bitte, fahren Sie fort«, sagte Sam ermutigend.
    Nachdem sie ihrem Mann einen nervösen Blick zugeworfen hatte, sprach sie weiter. »Bob und ich hatten schon vor Joanna ein Kind, aber das Mädchen starb bei der Geburt. Es hätte auch Joanna heißen sollen. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, daß wir Entsetzliches durchgemacht haben. Als ich aber ein Jahr später feststellte, daß ich wieder schwanger war, und wieder mit einem Mädchen, beschlossen wir, das Kind ebenfalls Joanna zu nennen. In gewisser Weise war sie für uns dasselbe kleine Mädchen, das jetzt lebendig zu uns zurückkam. Wir hatten das Gefühl, als würden wir der armen kleinen Joanna, die gestorben war, ein neues Leben schenken. Für Außenstehende mag es absurd klingen, aber das war der Grund, warum wir ihr denselben Namen gaben.«
    Ihr Blick war fest auf Sam geheftet, und er starrte sie ebenso durchdringend an.
    Gegenüber von ihnen stand Bob Cross, doch von dem, was zwischen den beiden geschah, blieb er ausgeschlossen. Er war ein redlicher, bodenständiger Mensch, der für derartige Spekulationen nichts übrig hatte. Sie bereiteten ihm Unbehagen, auch wenn er nicht genau wußte, warum.
    »Könnte diese Frau vielleicht der Geist unseres kleinen Mädchens gewesen sein?« Elizabeth Cross’ flehender Blick bat um eine Antwort, oder zumindest um Verständnis für die Qual, die sich hinter dieser Frage verbarg.

KAPITEL 59 Es vergingen noch ein paar Minuten, bis Joanna zu ihnen kam – lange genug für Elizabeth Cross, um sich zu beruhigen und die Tränen abzuwischen, die ihr bei der Frage, die sie Sam gestellt hatte, gekommen waren. Ein wenig verlegen setzten sie und ihr Mann sich auf das dunkelrote Sofa, und er tröstete sie, während sie sich die Augen mit einem Taschentuch betupfte.
    Um diese Intimität nicht zu stören, wandte sich Sam zum Fenster und sah auf die belebte Straße hinunter. Er dachte über seine Antwort nach, die nichtssagend und ganz im Rahmen seiner Abmachung mit Ralph geblieben war. Trotzdem war sie so ehrlich gewesen, wie sie nur sein konnte. Er kannte keine andere Antwort.
    »Ist schon wieder gut«, sagte Elizabeth Cross, räusperte sich und putzte sich die Nase. »Es tut mir leid, jetzt geht es wieder.«
    Als Sam sich wieder zu ihr umdrehte, lächelte sie ihn entschuldigend an.
    »Übrigens haben wir nie mit Joanna darüber gesprochen. Natürlich weiß sie von dem anderen Baby – daß sie beinahe eine Schwester gehabt hätte. Aber wir haben es nie in diesem…« – sie machte eine unbestimmte Geste – »… in diesem Zusammenhang erwähnt. Wir hielten es für besser so.«
    »Das war bestimmt richtig«, versicherte ihr Sam in möglichst ent-schiedenem Ton. »Es wäre wohl niemandem damit geholfen, wenn Sie anders gehandelt hätten.«
    Da

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