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Ex

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Titel: Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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du dir ein Urteil darüber bildest.«
    »Ich weiß ja, daß ich deine Behauptungen nicht widerlegen kann, dazu brauche ich mir das nicht erst anzusehen. Und genau deshalb interessiert es mich als Physiker auch nicht. Wissenschaftliche Theorien können sich im Licht neuer Erkenntnisse als falsch erweisen. Aber die Ideen irgendwelcher Spinner können weder bewiesen noch widerlegt werden.«
    »Was wäre, wenn du in einem Raum sitzen würdest, in dem sich ein Tisch von selbst zu bewegen anfängt und sogar zu schweben beginnt, mitten am hellichten Tag.«
    »Ich würde einem gelungenen Zaubertrick applaudieren.«
    »So etwas ist schon mehr als einmal gemacht worden. Ich werde das Experiment wiederholen – du hörst, daß ich ›wiederholen‹ sage –, und es ist kein Zaubertrick.«
    »Dann müßte ich mich wohl David Humes Ansicht über Wunder anschließen – daß es rationaler ist, Schurkereien und Narrheiten zu vermuten, als mit einem Schlag alles über Bord zu werfen, was uns die bisherige Erfahrung über die Beschaffenheit der Welt gelehrt hat.«
    Joanna saß während des Schlagabtauschs der beiden Männer wie eine Zuschauerin auf der Tribüne dabei. Zu gern wollte sie den Wortwechsel mitschneiden und in ihrem Artikel verwenden, doch ohne das Einverständnis des Professors wagte sie nicht einfach das Tonbandgerät auf den Tisch zu stellen. Deshalb faßte sie verstohlen in ihre Tasche und drückte den Aufnahmeknopf. Sie hoffte, so wenigstens Bruchteile des Wortgefechts festzuhalten. Als Fullerton sich plötzlich zu ihr wandte, schaute sie ihn daher etwas schuldbewußt an.
    »Was halten Sie denn von all dem, Miss Cross? Als Journalistin?«
    »Als Journalistin, Herr Professor, darf ich keine eigene Meinung haben. Ich werde einfach versuchen, beide Ansichten darzulegen.«
    Das klang ein bißchen schönfärberisch und entsprach auch nicht der Wahrheit. Doch sie wollte sich nicht in die Auseinandersetzung der beiden Männer hineinziehen lassen.
    »Aber Sie müssen doch eine persönliche Meinung dazu haben«, ließ Fullerton nicht locker, »wie jeder andere Mensch auch.«
    »Na ja, ich glaube, ich denke, es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde…«
    Sie ließ den Satz unvollendet im Raum stehen.
    »Aber ich kann Ihnen keinen Grund dafür nennen. Höchstens, daß mein Vater – ein ganz bodenständiger Mann – behauptet, einmal eine fliegende Untertasse gesehen zu haben, als er Pilot bei der Navy war.«
    »Moment mal«, fiel Sam ihr ins Wort. »Ich will ja nicht unhöflich sein, aber nur um das klarzustellen: UFOS, Biorhythmik oder Wünschelrutengängerei haben nichts, aber auch gar nichts mit Parapsychologie zu tun.«
    Joannas Blick warnte ihn, wenn auch sehr freundlich, sie nicht zu unterschätzen. »Für Jung waren UFOS tulpas«, argumentierte sie. »Ich habe das nachgelesen, nachdem Sie neulich davon gesprochen haben – gedachte Gestalten, die entweder aus der Vergangenheit stammen und sich bis heute erhalten haben, oder aber durch das kollektive Unbewußte neu geschaffen werden.«
    Sam hob abwehrend die Hand. »Ich nehme alles zurück. Sie haben recht.«
    Roger strahlte zufrieden. »Schön zu wissen«, meinte er, »daß er sich wenigstens dazu bringen läßt, seine Fehler einzugestehen.«
    »Schade, daß ich nicht dasselbe von dir sagen kann, Roger«, gab Sam zurück. »Aber wie ich sehe, weigerst du dich hartnäckig, mit uns an einem Experiment teilzunehmen, das deine festgefahrenen Vorurteile erschüttern würde.«
    »Nicht teilnehmen?« fragte der alte Mann und hob in gespielter Verwunderung die Augenbrauen. »Wenn du denkst, daß ich mir die Gelegenheit entgehen lasse, mit dieser jungen Dame die nächsten Wochen an einem Tisch zu sitzen und Händchen zu halten, und dann auch noch mit ansehen zu dürfen, wie du dich zum Narren machst, dann hast du dich aber geschnitten.«
    Als sie zum Wagen zurückgingen, hatte es aufgehört zu regnen. Und Sam grinste bei jedem Schritt übers ganze Gesicht.
     
    KAPITEL 12 Joannas Eltern kamen seit über zwanzig Jahren jedes dritte Wochenende aus Westchester County in die Stadt. Sie übernachteten immer in demselben kleinen Hotel hinter dem Plaza, wo ihnen als langjährigen Stammgästen ein Vorzugspreis eingeräumt wurde. Zu ihrem üblichen Programm gehörte es, ins Theater zu gehen, sich vielleicht einen Kinofilm oder eine Ausstellung anzusehen und sich mit ihrer Tochter zu treffen. Elizabeth Cross war eine attraktive Frau mit einer sehr guten Figur und einer Vorliebe für

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