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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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hatte. Der gesamte Ort und die Umgebung waren bis ins Detail digitalisiert. Jeder Fussel aufgehoben und registriert. Die Spezialisten wussten nicht nur, was sich in jeder Schublade in jedem Haus befand und welche Lebensmittel in den Kühlschränken schon jenseits des Ablaufdatums waren. Sie hatten alles von oben bis unten fotografiert, gefilmt, dreidimensional auf Computer übertragen, Luft-, Boden und Wasserproben genommen, unter die Betten und Teppiche geschaut, Keller und Dachböden ausgeräumt, Gärten umgegraben, Stra ß en aufgerissen, die Kanalisation durchschwommen und meilenweit die gesamte Umgebung abgesucht.
       »Daraus ergibt sich folgendes Bild. In den frühen Morgenstunden des 10. September wurde Sandrock hermetisch von der Umwelt abgeriegelt. Nicht nur physisch, sondern auch hinsichtlich aller Kommunikationswege, inklusive Stromnetz und Kabelfernsehen. Die Bewohner mussten das alles aber für normal halten.«
       »Normal?« Adams drehte sich um, so dass sie nun mit dem Rücken zur Fensterfront stand.
    »Aus Aufzeichnungen aus Tagebüchern, einigen leider unvollständigen Videoaufnahmen und zwei fiktiven Ausgaben der USA Today und der Amarillo Globe-News wissen wir, dass man eine fabrizierte Nachrichtenlage ins Kabelnetz eingespeist hat. Diese war so professionell gemacht, dass die Leute sie für echt hielten.«
       »Wie ist das möglich?«
       »Moderne Technik. Genaueres wissen wir noch nicht. Die Nachrichtenlage stellte offenbar eine extrem krisenhafte Situation dar. Terrorismus, ein Putsch in Moskau, Straßensperren im ganzen Land, sogar ein Attentat auf den Vizepräsidenten und Sie, Ma’am.« Rubinstein zuckte entschuldigend die Schultern.
       »Und? Was steht in den Tagebüchern? Ist sie endlich tot, die alte Kuh?«
       »Nein, Ma’am. Soweit ich weiß hat sich niemand über Ihren Tod gefreut. Man hat im Gegenteil sogar die Amtsübernahme durch den Sprecher – gemäß der Nachfolgeregelung – eher skeptisch gesehen.«
       Sinshy hat sich zum Präsidenten gemacht! , erschrak Adams. Sofort fiel ihr die rettende Verdrehung ein. »Sehen Sie! Das beweist, dass er mit der Sache nichts zu tun hat. Er hätte ja damit rechnen müssen, dass diese Untersuchungen stattfinden würden. Sinshy würde sich niemals auf diese Art selbst inkriminieren.«
       »Ja. Wahrscheinlich.« Rubinstein bewegte den Kopf als wolle er noch etwas über Sinshy sagen, ließ es dann aber. Er setzte seinen Bericht fort. »Das Gas, das zum Einsatz kam, kann überall auf der Welt hergestellt werden. Es ist eine Abwandlung bekannter chemischer Kampfstoffe. Gnadenlos tödlich. Was wissen wir noch? Unter den Toten im Gebäude östlich von Sandrock ist ein Soziologe mit dem Namen Paul O’Brien. Seine Frau hat uns bestätigt, dass er seit einem Jahr fürs Pentagon gearbeitet hat. Woran, weiß sie nicht. Außerdem waren viele der Opfer, die nicht ihren Wohnsitz in Sandrock hatten, bei einer privaten Militärfirma angestellt. Global Planning and Execution Corporation. Die Angestellten der Firma, die nicht in die Sache involviert waren, wussten aber nicht, woran ihre Kollegen gearbeitet hatten. Ihr Chef, Floyd Landler, ist ebenfalls unter den Toten. Oberst Warren ist es gelungen, durch persönliche Kontakte im Pentagon den Termin für ein ohnehin in Texas geplantes Manöver – Southern Countdown 16 – um einige Wochen zu verschieben.« Er seufzte. »Das wissen wir und noch ein paar tausend Details mehr. Es ging also – vor dem Gaseinsatz – um eine Simulation der Realität. Zu welchem Zweck ist uns allerdings ein Rätsel.«
       »Danke. Halten Sie mich auf dem Laufenden. Und bitte keine Details an die Öffentlichkeit. Wir müssen zuerst eine genaue Vorstellung haben, wie diese Nachrichtenlage und das Gas zusammenpassen.«
       »Der Gaseinsatz sollte wohl Bilder liefern, die die Menschen empören und Washington dämonisieren. Wegen dieser Sezessionssache. Das scheint der ultimative Zweck gewesen zu sein. Aber wir halten es für sehr unwahrscheinlich, dass diese Texanische Freiheitspartei mehr als nur ein paar Prozent bei den Wahlen bekommen wird. Obwohl wir die Situation sehr genau beobachten.« Er zuckte die Schultern. »Hier der Bericht.« Er legte ein Dossier auf den Resolute Desk.
       »Woher kamen die Bilder eigentlich? Doch nicht von einem unserer Satelliten?«, fragte Adams.
       »Vom JIS-2.«
       »Soso.« Adams setzte sich wieder hin. »Bitte informieren Sie meinen Ex schnellstmöglich über die

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