Existenz
wir im Universum allein sind. Komisch, wie die Realität mit bitterer Ironie zu beiden Aussagen passt. Wie dem auch sei, es ist an der Zeit, noch einmal einen Blick auf dieses vorausahnende Interview zu werfen. Folgt den Stichworten »Weltuntergangsmüdigkeit«. Lasst uns einen Kommentarmob bilden und diese Sache voll-talmudisch erläutern.
MARTIN RAMER (FÜR DIE BBC): Wir sind hier bei Jonamine Amittai, die »Das Füllhorn der Pandora« zusammengestellt hat, das Epibuch, das seit dem Furchtbartag so viele von uns erschreckt und deprimiert hat. Es weist auf die vielen Möglichkeiten hin, mit denen es das Universum auf uns abgesehen haben könnte, auf die zahlreichen Gefahren für die menschliche Existenz. Oder vielleicht nur für unsere Träume.
So oder so, es war eine aufregende Reise durch das Tal möglicher Misserfolge und plausibler Tode. Jonamine, wie erklären Sie sich die Popularität Ihrer Serie?
JONAMINE BAT AMITTAI: Männer und Frauen haben sich immer von Geschichten über den Weltuntergang anlocken lassen, vom Buch Daniel über die Offenbarung des Johannes bis zu Ragnarök, von den Maya-Kalendern bis zu Nostradamus, von Dr. Seltsam, oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben bis zu Zukunft ohne Menschen . Vielleicht gibt es ein Element der Schadenfreude oder ein abstraktes Vergnügen, andere in Schwierigkeiten zu sehen – selbst wenn die anderen die eigenen Nachkommen sind. Viele Leute fühlen sich vielleicht veranlasst, im kostbaren Hier und Heute das zu schätzen, was sie haben, insbesondere dann, wenn unser Leben und unser Komfort Leihgaben eines recht launischen Universums sind. Für Milliarden nostalgische Menschen ist die Vergangenheit immer besser und der Zukunft vorzuziehen.
Ich denke, ein Großteil der Faszination in Hinsicht auf dieses Thema stammt aus unserer langen Tradition als vor allem praktisch denkende Problemlöser. Aus der Neugier, die unsere Vorfahren der Gefahr näher brachte, um nach Wegen zu suchen, sie zu überwinden.
MARTIN RAMER: Aber Ihre Liste ist so deprimierend lang! Angenommen, wir sind vorsichtig und schaffen es dadurch, einige Fallgruben auf unserem Weg zu vermeiden …
JONAMINE BAT AMITTAI: Das haben wir bereits. Einige liegen schon hinter uns.
MARTIN RAMER : Aber einer Kugel auszuweichen … Es scheint uns immer vor die nächste zu bringen.
JONAMINE BAT AMITTAI: Ist das eine Frage, Mr. Ramer? Oder bringen Sie nur eine Binsenwahrheit zum Ausdruck?
Prophezeiung 50
Die von mir praktizierte Kunst ist die einzige Form von Magie.
Es hatte Jahre gedauert, bis Hamish dies richtig bewusst geworden war, obwohl er es vermutlich schon als Kind geahnt hatte, beim Lesen von fantastischen Romanen und der Beschäftigung mit den interaktiven Spielen, die die besten Geschichten erzählten. Später, an der Universität, studierte er zwar fleißig die Gesetze und Beschwörungen der Wissenschaft, aber etwas daran war ihm immer falsch erschienen.
Nein, falsch war nicht das richtige Wort. Steril . Oder trocken, blass … im Vergleich mit den Welten von Fiktion und Glauben.
Als er sich einen Tag von der biomedizinischen Forschung freinahm und die Flucht in die große Welt eines kleinen Romans antrat, fand er in Worten des Autors Tom Robbins einen Hinweis auf sein Dilemma.
Die Wissenschaft gibt dem Menschen, was er braucht.
Aber Magie gibt ihm, was er sich wünscht.
Eine zu starke Vereinfachung? Vielleicht. Doch Hamish erkannte den wichtigen Unterschied, den er bisher nur gefühlt hatte.
Für all ihre Schönheit, Ehrlichkeit und Leistungsfähigkeit bei der Verbesserung der menschlichen Lebensbedingungen fordert die Wissenschaft einen schrecklichen Preis: Sie zwingt uns zu akzeptieren, was Experimente uns über das Universum mitteilen, ob es uns gefällt oder nicht. Es geht bei ihr um Konsens, Teamarbeit und respektvolle kritische Diskussionen, um die Arbeit mit und durch die Naturgesetze. Sie verlangt, dass wir oft jene hässlichen Worte an uns richten: »Ich könnte mich irren.«
Magie hingegen passiert, wenn wir uns davon überzeugen, dass etwas existiert, das es gar nicht gibt. Subjektive Wahrheit, die den Sieg über objektive Fakten erringt. Der Wille, der über alles andere triumphiert. Kein Wunder, dass die Magie beliebter und im menschlichen Herzen tiefer verwurzelt ist, selbst nachdem uns die Wissenschaft Wohlstand und eine Fülle an Kenntnissen brachte.
Ob man es Glaube, Selbsttäuschung, Fantasy oder Lüge nannte, Hamish erkannte darin das größte Talent der
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