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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Untersuchung der Wracks hier draußen lernen. Aber wir sollten nicht vergessen: Die Relikte stammen von den Verlierern!
    Die Darstellungen zeigten auch noch etwa anderes: die Seuche der Raum-Keime, der Viroiden, in Form von kleinen Gefahrensymbolen, die sich überall auf der Rosette-Wand wiederholten. Die infizierten und köderten, sich vermehrten und ausbreiteten.
    All diesen Gefahren gegenüber … Sollte der Lungenfisch nicht besser umkehren und wieder im Wasser Zuflucht suchen? Diesen sicheren Weg schlugen zweifellos viele Völker ein. Sie versteckten sich, lebten in schäbiger, feudaler Nostalgie und beteten zum einen Himmel, während sie den anderen ignorierten. Doch das verurteilte sie zur Bedeutungslosigkeit. Sie existierten einfach nur, fristeten ihr Dasein auf einer fragilen Welt, ohne Höheres anzustreben.
    Unser Weg sieht anders aus, ob es uns gefällt oder nicht . Welche Botschaften auch immer den Trümmern der Vergangenheit entnommen werden durften: Männer und Frauen konnten nicht mehr an einem kleinen Feuer hocken, voller Angst vor Schatten.
    Tor stellte sich vor, wie sich Gavins Nachkommen – und ihre – tapfer in eine gefährliche Galaxis wagten. Forscher-Maschinen, darauf programmiert, Menschen zu sein. Oder Menschen, die sich in Sternensonden verwandelt hatten. Ein Schöpfervolk, das mit seinen mechanischen Gesandten verschmolz .
    Ein solches Muster hatte Tor bei den Darstellungen auf der Wand nicht gesehen. Weil es von Anfang an zum Scheitern verdammt war? Sollten wir etwas anderes versuchen?
    Welche Möglichkeiten hatte ein Fisch, der das Meer eine Milliarde Jahre zu spät verließ?
    Tor schloss kurz die Augen. Als sie die Lider wieder hob, brach sich das Licht der Sterne in einem dünnen Film aus Tränen und bildete zahllose ein zelne Strahlen, die sich in alle Richtungen ausbreiteten. In zu viele. Zu viele Wege, um sie alle zu überblicken.
    Mehr, als Tors Gedanken festhalten konnten.

Achter Teil
    Sein …
    Ich denke gern (und je eher desto besser!) an eine kybernetische Wiese, auf der Säugetiere und Computer in gegenseitiger Programmierungsharmonie zusammenleben wie reines Wasser, das den klaren Himmel berührt.
    Richard Brautigan, All Watched Over by Machines of Loving Grace

Leuchtend 89
    Dunstige Formen breiteten sich wie Wolken in alle Richtungen aus, bauschig und voller Potenzial pulsierend. Eine fast grenzenlose Fähigkeit, sich zu entwickeln.
    Er erlangte Bewusstsein – wach jetzt, aufmerksam und interessiert –, blickte sich um und begriff sofort: Dies war keine irdische Landschaft.
    Licht kam aus allen Richtungen, und aus keiner.
    Oben und unten schienen nur als Vorschläge zu existieren.
    Er war nicht allein. Er sah vage Gestalten, durch einen Dunst, der ihren Bewegungen jede Definition nahm. Sie konnten klein und nahe sein, oder riesig und schwerfällig, weit entfernt. Oder beides zugleich? Aus irgendeinem Grund vermutete er, dass so etwas an diesem Ort möglich war.
    Dieser … Ort …
    Was ist dies alles? Wie bin ich hierher gekommen?
    Ich kannte die Antwort, nicht wahr?
    Irgendwann einmal.
    Etwas anderes drängte in den Vordergrund. Eine Frage, von der sie (sie?) wollten, dass er sie sich bei jedem Erwachen stellte.
    Oh, ja.
    Wer bin ich?
    Wie lautet mein Name?
    Er senkte den Blick und betrachtete zwei Hände, die Hände eines männlichen Menschen – meine Hände . Recht groß waren sie, mit langen Fingern, die sich krümmten, als er es wollte. Manikürte Fingernägel glänzten. Weite Ärmel bedeckten die Arme und gehörten zu einem Kleidungsstück, das einer Kutte ähnelte. Es war nicht das weiße Gewand eines Engels, stellte er erleichtert fest. Frottee. Rau und beruhigend. Mein alter Bademantel.
    Und ich bin …?
    Worte. Instinktiv sprach er sie laut aus und merkte, wie hohl und nachhallend sie an diesem Ort waren.
    »Hamish. Mein Name lautet … Hamish Brookeman.«
    Autor. Regisseur. Produzent. E-topist. Eine Berühmtheit, befreundet mit Staatsmännern und Mächtigen. Vom Publikum geliebt. Als Ehemann durchgefallen. Objekt des Spotts und der Verehrung. Beide Hände kamen nach oben und berührten das Gesicht. Die Haut war glatt, angenehm jugendlich. Und irgendwie wusste er, dass er sich nie wieder rasieren musste. Es sei denn, er wollte es.
    »O ja«, erinnerte sich Hamish. »Ich weiß, wo ich bin und was dieser Ort ist.
    Ich bin an Bord eines Sternenschiffes. Eines kristallenen Emissärs, unterwegs zu einer fernen Sonne.«
    Der erste Fertigungslauf von

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