Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
Vom Netzwerk:
Figuren über Chaostheorie und Robotergesetze sprechen lassen, während sie gegen anmaßende Technologie Stellung bezogen. Mit Philosophen hingegen wusste er nichts anzufangen.
    »Ich bin an Bord eines kristallenen Sternenschiffes.« Er lauschte dem Klang dieser laut ausgesprochenen Worte. »Ich bin Hamish Brookeman und erlebe ein Abenteuer im interstellaren Raum! Dies ist eines von Tausenden Schiffen, jedes von ihnen ausgestattet mit neuen Methoden für die Kontaktaufnahme mit fremden Spezies. Jedes Schiff hat die Mission, Hoffnung zu verbreiten!
    Und vielleicht, mit ein wenig Glück, werden aus den Tausenden Milliarden, die sich in der ganzen Galaxis ausbreiten und ihr ein dringend benötigtes Gegenmittel bringen. Ein Heilmittel für die galaktische Epidemie.«
    Die Bewegung in dieser seltsamen neuen Welt erforderte mehr als nur das Beugen der Beine und die Verlagerung des Gewichts. Durch Ausprobieren lernte Hamish die Anwendung von Willenskraft, so wie es letztendlich die Kraft seines Willens gewesen war, die Arme und Beine bewegte, wobei das Unterbewusstsein eine wichtige Rolle spielte. Zuerst kam er nur ruckweise voran, aber schließlich glitt er zwischen den Wolken, die weich und federnd nachgaben wie Moos, wenn er auf ihnen landete. Hamish verbesserte seine Technik, und die wolkenartigen Gebilde reagierten, indem sie festen Boden unter seinen Füßen bildeten.
    Als er den Dreh heraushatte, wurden die Bewegungen gleichmäßiger und machten sogar Spaß.
    Er wollte sich einigen der vagen Gestalten nähern, die er durch den Dunst sah, aber das erwies sich als ebenso schwierig wie der Versuch, eine flüchtige Idee festzuhalten.
    Schließlich gelang es ihm, sein Ziel zu erreichen. Auf dieser Wolke stand ein Haus mit Giebeldach, eigentlich mehr eine Hütte. Die hölzernen Schindelwände wirkten sehr realistisch und irdisch-heimelig; man konnte sogar die Pinselspuren des Anstrichs erkennen. Hamish landete vor der Veranda und trat auf dem Türvorleger mit der Aufschrift ERWARTE VERÄNDERUNG die Füße ab.
    Er blickte an sich herab, sah auf Bademantel und Pantoffel und dachte:
    Dies ist kaum angemessen. Ich wünschte …
    Und voilà, in einem Wirbel aus etwas, das simulierte Pixel sein mussten, änderte sich sein Outfit. Zurück war der graue Anzug, den er immer bei Interviews getragen hatte, in der guten alten Zeit des Fernsehens.
    Schon besser. An so etwas könnte ich mich wirklich gewöhnen.
    Er hob die Hand, klopfte an die Tür und wartete. Nach einer Weile klopfte er erneut, lauter. Aber es antwortete niemand; die Tür blieb geschlossen.
    Vielleicht ist das ein gutes Zeichen. Die Leute haben zu tun. Sie kümmern sich um Dinge oder besuchen andere Leute.
    Darüber hatte er sich Sorgen gemacht. Vor dem Start hatten einige Spezialisten die Probleme subjektiver Zeitwahrnehmung und interstellarer Langeweile zu erklären versucht. Nach langen Diskussionen waren unterschiedliche Lösungen vorgeschlagen worden. Zum Beispiel Schlaf. Oder die Verlangsamung der geistigen Taktfrequenz. Oder Beschäftigung. Auch ein simuliertes Bewusstsein musste viele Wege finden, um die langen Epochen zu überleben, ohne eine Möglichkeit, das externe, objektive Universum zu beeinflussen.
    So wie sie darüber gesprochen haben … Ich hätte gedacht, dass es hier drin viel enger ist. Hamish verließ die Veranda und setzte den Flug durch den »Himmel« fort. Ein Blick über die Schulter zeigte ihm, wie das Haus auf der Wolke kleiner wurde. Bald kam er an weiteren Gebäuden vorbei. Eines von ihnen war ein mittelalterliches Schloss, von Efeu überwachsen. Ein anderes vereinte Glaskugeln und transparente Sphären auf eine Weise, die ihm zu modernistisch, unpraktisch und fremdartig erschien. Ich schätze, ich sollte mir selbst ein Haus zulegen. Wenn ich lernen kann, wie man das macht.
    Bisher weiß ich nicht mal, wie man es anstellt, andere Leute zu treffen!
    Es machte sich bereits erste Langeweile bemerkbar. Die Größe dieser simulierten Realität, die Hamish zuerst als angenehm empfunden hatte, begann ihn zu ärgern. Es wäre nicht schlecht, jemandem zu begegnen, der Fragen beantworten kann. Ich wünschte …
    Hinter ihm erklang ein leises Geräusch, wie ein Seufzen, oder ein sanftes, zurückhaltendes Räuspern. Während Hamish noch versuchte, sich auf einem wieder weich und federnd werdenden Boden umzudrehen, sagte jemand:
    »Wie schön, dass Sie schließlich zu uns kommen, Mr. Brookeman. Kann ich zu Diensten sein?«
    »Danke. Ich könnte ein

Weitere Kostenlose Bücher