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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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einen sekundären Spiegel, nicht Hunderte!«
    Professor Noozone, der jetzt einen weißen Abendanzug trug, sah von einem Instrument auf. »Ich habe gerade etwas Seltsames festgestellt. Bei der Hälfte der vielen Blütenblatt-Spiegel, die sich hinter uns geöffnet haben, handelt es sich um Hohlspiegel, die andere Hälfte besteht aus flachen Scheiben . Nicht durchsichtig und nicht glänzend.«
    »Flache Scheiben? Welchen Zweck erfüllen sie?« Lacey kratzte sich am Kopf. »Mir fällt nur einer ein. Vielleicht sollen sie die Sonne abdecken oder ihr Licht dämpfen. Aber warum?«
    Sie deutete auf das Bild.
    »Was zum Teufel bedeutet das alles? Und wie soll es uns dabei helfen, das Heilmittel zu verbreiten?«
    Hamish wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Und er verabscheute nichts mehr, als dass ihm plötzlich Worte fehlten.
    Deshalb erfüllte es ihn mit tiefer Zufriedenheit, als ihm etwas auffiel, das er kommentieren konnte. Etwas geschah tief unten im von Magie durchdrungenen Dunst.
    »Einen Augenblick«, sagte er und schaute an Lacey vorbei in die Tiefe. »Ich glaube, wir bekommen Besuch.«
    Sie erkannten eine humanoide Gestalt, die aus den innersten Bereichen des kristallenen Schiffes kam, als Winzling begann und schnell größer wurde. Hamish vermutete, dass es sich um eine weitere autonome Upload-Persönlichkeit handelte, um einen weiteren Passagier. Allerdings wirkte diese Gestalt einfacher strukturiert, fast zweidimensional. Sie stieg empor und schwoll an, erweckte dabei nicht den Eindruck zu »gehen«.
    Hamish beobachtete, wie Lacey und Profnoo auf sein höheres Maßstabniveau zurückkehrten, während Birdwoman unten blieb und zwischen ihren Zahlen tanzte.
    Der herankommenden Gestalt mangelte es an Textur und scheinbarer Realität. Ein Botschafter , begriff Hamish, als sich der Besucher näherte. Plötzlich rief Emily Tang:
    »Gerald!«
    Die Gestalt verharrte und schwebte neben der von Wünschen geschaffenen Plattform, auf der sie standen. Es handelte sich um eine vereinfachte Version des berühmten Astronauten, nicht um eine vollständige virtuelle Entität. Eine Aufzeichnung, mit künstlicher Intelligenz ausgestattet.
    Hamish konnte einfach nicht anders. Die Worte schlüpften ihm aus dem Mund, und er schwor, sich nie für sie zu entschuldigen.
    »Dr. Livingstone, wie ich vermute?«
    Der Entdecker des ersten Artefakts antwortete mit einem kurzen Nicken.
    »Ich fürchte, es ist nur ein Ehrendoktortitel.
    Hallo, Emily, Lacey und alle anderen. Nun, ihr habt lange genug gebraucht, die Dinge in Bewegung zu setzen. Um zehn Prozent langsamer als der Durchschnitt seid ihr gewesen. Sechs Millionen andere Kapseln waren schneller als ihr.«
    Lacey wich einen Schritt zurück und hob die Hand zur Brust.
    »Die Zivilisation hat uns also nicht vergessen oder aufgegeben? Oder sich selbst vernichtet?«
    Die Gestalt schüttelte den Kopf.
    »Die Passagiere von Millionen Sonden gelangten zum gleichen unheilvollen Schluss und befürchteten das Schlimmste. Wie jämmerlich! Wenn wir dies wiederholen, sollten wir mehr Optimisten auf die Reise schicken. Oder wir sollten euch AUPs die Ungewissheit ersparen.
    Um deine Frage zu beantworten, Emily: Nein, es gibt uns noch auf der Erde und den Außenposten. Wir torkeln noch immer dahin und entdecken ständig neue Fallen. Manchmal gewinnen wir eine kleine Atempause und etwas Bewegungsfreiheit. Bei anderen Gelegenheiten brechen wir fast in Panik aus. Wir versuchen, den Planeten zu reparieren, Tyrannen und Demagogen zurückzudrängen, mit Möchtegern-Gottmachern und fanatischen Nostalgikern fertigzuwerden. Nach und nach lernen wir, von unserer Vielfalt zu profitieren.«
    Gerald Livingstones Avatar hob die Hände.
    »Und was den Punkt betrifft, Sie und die Mission aufzugeben … Warum sollten wir eine so wichtige Investition einfach in den Wind schreiben? Es wartet eine große Aufgabe auf euch!«
    Das Älteste Mitglied trat vor.
    »Warum feuert der Laser dann nicht mehr? Hat er eine Fehlfunktion? Wir bewegen uns mit einem Hundertstel der vorgesehenen und nötigen Geschwindigkeit, um das Sonnensystem zu verlassen. Wie lange dauert die Reparatur des Lasers? Wann werden weitere Laser gebaut? Wenn wir weiterhin nicht beschleunigt werden, müssen wir den Kurs zum Zielsystem neu berechnen.«
    Gerald der Herold richtete den Zeigefinger auf ihn.
    »Erstens: Mit dem Laser ist alles in Ordnung. Schaut zur Erde, wenn ihr die Anlage richtig eingestellt habt. Dann werdet ihr feststellen, dass der Laser immer

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