Existenz
Lacey und sank in glückseligen Schlaf.
Unendlichkeit
Sie sitzt vor mir, mit überkreuzten Beinen, sich vage der Tatsache bewusst, dass sie schon seit einer ganzen Weile hier sitzt und sich wie eine Gärtnerin um mich kümmert. Oder wie eine Mutter.
Ich kenne Gärten nur aus Bildern von der Erde. Ähnliches gilt für Mütter. Abgesehen von meiner eigenen …
Eine gewaltige Maschine im Vakuum, vor dem Hintergrund heller Sterne. Roboterhände konstruieren mich im Licht einer kleinen roten Sonne …
Sie beugt sich jetzt vor, geschmeidig und mit menschlichen Gliedmaßen, und klopft auf meine »Stirn«, über meinen Okularen. Sie sieht hinein, erst mit einem braunen Auge, dann mit dem anderen.
»Aha! Endlich ist jemand zu Hause. Kannst du sprechen?«
Die Sicht wird breiter und tiefer. Ich blicke an ihr vorbei in eine unbekannte Welt. Es ist nicht die behagliche schwarze Kälte des Alls. Auch nicht die geschichtete Erde: Blau und Weiß über Grün und Braun. Hier gibt es ein Gefühl von vertikal ohne Gewicht. Die Dimensionalität erscheint endlos. Mein Sinn für Maßstab kommt nicht damit zurecht. Die Wolken scheinen zu leben.
Und doch … Mir wird klar, dass dies keine der engen Kristall-Welten ist.
»Nun?«
Ihre Frage drängt mich. Und so manifestieren sich Worte an einer Stelle unter meinen Okularen, auf eine feuchte und sonderbare Weise.
»Ich … erinnere mich an dich.«
»Das solltest du auch!« Sie lächelt. »Wir hatten eine gute Zeit, du und ich. Auf und ab. Vertrauen und Verrat. Freundschaft und Hass. Unheimlich und seltsam.«
Ich fühle Bewegung bei mir. Ein zustimmendes Nicken.
»Tor. Dein Name ist Tor.«
Wieder ein Lächeln, warm und herzlich.
»Sehr gut. Jetzt nenn mir deinen.«
Ich zögere. Die Suche dauert eine Weile, als müsste ich klemmende Schubladen öffnen.
»Ich war … ich bin Sucher.«
Ihre Anerkennung freut mich. Es ist ein attraktives, aber beunruhigendes Gefühl.
»Ausgezeichnet. Versuch jetzt aufzustehen, so wie ich. Stell es dir vor.«
So etwas habe ich noch nie getan. Aber sie hilft mir geduldig, während ich in der niedrigen Schwerkraft schwanke. Ein Blick nach unten zeigt mir zwei spindeldürre Beine, die in lächerlich großen Füßen enden – sie sind hell und weich. Kieselsteine knirschen zwischen etwas, das Zehen sein mögen.
Instinktiv hebe ich etwas, das Hände sein müssen. Sie sind noch weicher als die Füße, aber auch unglaublich flexibel.
»Ich bin jetzt menschlich?«
»Wie vereinbart. Gavin und ich haben Jahre mit dir verbracht, größtenteils als Maschinen, und jetzt bist du dran. Eine echte fleischliche Existenz ist für dich nicht möglich, zumindest noch nicht. Dies muss vorerst genügen.
Außerdem wird es dir helfen, dich auf die Ankunft vorzubereiten.«
»Ankunft?«
»Eine von vielen. Unsere Reise hat viele Etappen und Ziele. Abenteuer warten auf uns. Es gibt viel zu tun. Fremde Orte und Leute, die es zu besuchen, Schicksale, die es zu verändern gilt.«
Es klingt alles ziemlich grandios und ermüdend. Aber ja, ich erinnere mich jetzt. Die Erinnerungen kehren zurück, und eine von ihnen bedrückt mich.
»Ich … hatte eine Aufgabe.«
Sie nickt. Voller Anteilnahme. Ich weiß allerdings, dass es noch mehr gibt.
»Ja. Und du hast nach wie vor eine. Aber sie ist jetzt größer, nicht wahr?«
»Größer … ja.«
Und ich trauere. Um verlorene Einfachheit. Um verlorene Reinheit.
»Sie hat sich verändert?«
Tor lächelt, nimmt meine Hand und führt mich zu einem unglaublich hellen Regenbogen.
»Dummerchen«, sagt sie. »Hast du es noch nicht begriffen?
Alles verändert sich.«
Das Ende …
… der Existenz .
Die Frage, die über unser Schicksal entscheidet, ist nicht, ob wir uns ins All ausbreiten. Sie lautet: Sollen wir eine Spezies sein oder eine Million? Eine Million Spezies erschöpft nicht alle ökologischen Nischen, die auf die Ankunft der Intelligenz warten.
Freeman Dyson
Nachwort
Von allen Seiten erreichen mich Fragen. Zum Beispiel: »Welche Rolle spielt die Literatur namens Science Fiction in Hinsicht auf die ›ewigen menschlichen Wahrheiten‹ oder die zentralen Mysterien, die alle Generationen beschäftigen?«
Eine ganz andere Frage kommt von den Hardcore-Fans kühner, von Ideen bestimmter SF: »Warum schreiben die meisten ernsthaften SF-Autoren keine Weltraumabenteuer mehr, in denen Raumschiffe mit Warpantrieb die Galaxis erforschen? Habt ihr alle aufgegeben und vor Einstein kapituliert?«
Zwei anscheinend völlig
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