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Exit to Eden

Exit to Eden

Titel: Exit to Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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müssen mit Lisa darüber sprechen.«
    »Ist in Ordnung, Elliott«, sagte sie, »wirklich. Ich ruf' dich in der Bar an. Bitte. Würdest du es mir zuliebe tun?«
    Es waren die längsten fünfundvierzig Minuten meines bisherigen Lebens. Ich mußte mich tatsächlich alle dreißig Sekunden daran erinnern, daß ich mich nicht betrinken wollte. Sonst hätte ich mich mit dem verfluchten Scotch vollaufen lassen. Alle vergangenen Ereignisse explodierten wie Knallfrösche in meinem Hirn. Durch die offene Tür sah ich einen Ausschnitt der French Quarter Street, ein langes, schmiedeeisernes Rosenspalier auf einer Galerie über dem schmalen Bürgersteig, Pärchen, die Arm in Arm an den Neonlichtern eines Restaurants vorbeigingen. Ich hielt meinen Blick darauf gerichtet, als hätten die dunkelgrünen Türen im flackernden Licht etwas zu bedeuten.
    Endlich kam Scott. Dieser Panthermensch mit dem kurzen, schwarzen Kraushaar erforschte mit flinken Augen den Raum.
    »Jetzt müssen wir uns unterhalten, Elliott«, sagte er. Die Hand wieder in meinem Nacken, heiße, seidige Finger. Jeder im Club hat heiße, seidige Finger, dachte ich.
    Richard wartete im Zimmer und erklärte, daß Lisa in der Küche sei. Ihre hochhackigen Schuhe mit den straßbesetzten, glitzernden Riemen lagen auf dem Teppich. Wie die Pantöffelchen in ihrem Schlafzimmer beim ersten Mal. Wie ein Eispickel quer durch den Schädel.
    Ich setzte mich in den Sessel. Scott saß auf einem Stuhl mit gerader Lehne beim Sekretär. Richard lehnte mit den Händen in den Taschen am Bettpfosten.
    »Elliott, ich möchte dir ein paar Fragen stellen«, sagte Richard. Angenehmes Gesicht, das Auftreten ähnelte dem von Martin, freundliche, tiefliegende Augen, das Lächeln ein wenig verkrampft.
    Scott schien in seine eigenen Gedanken versunken zu sein.
    »Warst du glücklich im Club, bevor du abgefahren bist? Ich meine, liefen die Dinge glatt, war es okay?«
    »Ich möchte eigentlich nicht ohne Lisa darüber reden«, sagte ich.
    Er schüttelte den Kopf, kleiner Anflug von Ungeduld.
    »Wir müssen erst allein mit dir reden, Elliott. Wir müssen wissen, was im Gange ist. Aus allen unseren Berichten geht hervor - und wir sind verdammt gut im Beurteilen solcher Situationen -, daß es mit dir im Club wunderbar gelaufen ist. Wir sind alle dabei auf unsere Kosten gekommen.« Zusammengekniffene Augen. Eine Pause, die besagte: Sag mal was dagegen.
    »Wenn ein Sklave in den Club kommt, ich meine, noch ehe irgend etwas dort mit ihm geschehen ist, Elliott, dann steckt dieser Sklave ziemlich tief im S&M. Er weiß eine Menge über seine Sexualität und was er will. Ich will sagen, man verpflichtet sich nicht langfristig beim Club, weil man ein schicksalhaftes Wochenende mit einem schrulligen Freund im Castro District von San Francisco verbracht hat.«
    Ich nickte.
    »Man hat ein Individuum vor sich, das nicht nur daran interessiert ist, seine Phantasien auszuleben, sondern eines, das entschlossen ist, sie in intensiver Weise über geraume Zeit zu leben.«
    Wieder nickte ich. Wo war Lisa? War sie im Nebenzimmer? Ich hörte keinen Laut. Ich rutschte unbehaglich auf dem Sessel herum. Sehr höflich bat ich: »Könntest du zur Sache kommen?«
    »Tue ich«, sagte er. »Was ich zu sagen versuche, ist, daß die Erfahrung des Clubs gewöhnlich sehr große Bedeutung für den Sklaven oder die Sklavin hat, sonst wären sie nicht dort. Schließlich sind wir kein Allerweltspuff in ...«
    »Glaub mir«, sagte ich, »darüber sind wir uns völlig einig. Es ist unnötig, weiter darüber zu reden.«
    »Also gut. Was ich dir jetzt sagen werde, wird vielleicht grausam klingen, aber du mußt verstehen, warum ich es sage, und ich möchte, daß du mich nicht unterbrichst, bis ich fertig bin. Wenn du nicht sofort freiwillig mit uns zum Club zurückfliegst - und ich garantiere dir, daß niemand Hand an dich legen und dich dazu zwingen wird -, wirst du für immer aus dem Club ausgeschlossen. Du wirst den Club nie wiedersehen, weder als Sklave noch als Mitglied, noch als Angestellter, noch als irgend was sonst.«
    Pause. Ruhiges Atmen. Die Stimme eine Nuance ruhiger und langsamer als er weitersprach.
    »Du wirst von allen Orten, die mit dem Club in Verbindung stehen, ausgeschlossen werden. Das schließt auch Martin Halifax mit ein. Er wird dich nie mehr ins Haus lassen, denn wenn er es tut, werden wir mit ihm nichts mehr zu schaffen haben, und das wird Martin nicht riskieren.
    Für dich, Elliott, bedeutet das, daß du dich für

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