Exit to Eden
Entkommen unmöglich ist. Das ist der Grund, warum du in den Club zurückkommen mußt.«
Er hielt inne und schaute zu Richard.
»Elliott, jeder Trainer und jeder Aufseher auf der Insel weiß von dir und Lisa«, sagte Richard. Seine Stimme klang müde.
»Sie wußten, daß Lisa dich rausgeschummelt hatte, ehe wir davon erfuhren. Und ich zweifle nicht daran, daß eine ganze Menge Sklaven ebenfalls davon weiß. Nun können wir so etwas aber nicht zulassen, Elliott, und ich glaube, wir haben es ausreichend begründet. Wir können nicht zulassen, daß Leute bocken, Verträge brechen und sich über unsere grundlegenden und wichtigsten Abmachungen hinwegsetzen. Der Club funktioniert wie eine Schweizer Uhr, Elliott, das heißt ebenso stetig, kompliziert und präzise.«
Ich schaute von einem zum anderen. Ich wußte, wovon sie redeten. Dazu gab es nichts zu sagen. Ich hatte es schon gewußt, bevor ich auf die Jacht gestiegen war.
»Was ihr damit sagen wollt«, sagte ich und ließ meinen Blick langsam von einem zum anderen wandern, »ist, daß Lisa nicht in den Club zurückfährt.«
»Sie weigert sich zurückzufahren«, sagte Scott.
Ich starrte ihn eine geraume Weile an.
»Ich muß mit ihr reden«, sagte ich. Ich schickte mich an, zur Küchentür zu gehen.
Scott kam ganz vorsichtig näher und bedeutete mir zu warten.
»Ich möchte, daß du über alles nachdenkst. Ich möchte, daß du dir Zeit dafür nimmst«, sagte er.
»Verstanden«, sagte ich und versuchte, an ihm vorbeizukommen.
»Warte.«
Wir schauten einander zwei Sekunden lang an.
»Es ist kein Vergnügen, von irgendeiner Gruppe von Leuten ausgeschlossen zu werden, Elliott«, sagte er, »denk daran, wer du bist, und wer wir sind. Ich lüge nicht, wenn ich behaupte, daß du nirgendwo sonst kennenlernen kannst, was du bei uns kennenlernst. Und glaube ja nicht, daß wir die Ausschließung nicht durchsetzen können.«
»Es gibt Dinge, die es wert wären«, sagte ich.
Richard schob sich zwischen mich und die Küchentür.
»Elliott, wir müssen darauf bestehen. Das Band ist zerrissen, in gefährlicher Weise zerrissen, und es muß wiederhergestellt werden.«
»Würdest du bitte aus dem Weg gehen?«
»Da ist noch eine Sache«, sagte Scott und winkte Richard, er solle aus dem Weg gehen. »Und die ist recht bedeutsam. Wir sollten das gleich klarstellen.«
Er schob seine linke Hand auf meinen Rücken und übte den gleichen leichten Druck aus wie vorher. Seine schwarzen Augen blickten ruhig, und als er weitersprach, war seine Stimme leise und zärtlich, ungefähr wie im Trainer-Unterricht.
»Niemand wird dich grob behandeln, Elliott«, sagte er. Es lag kein Spott und keine Ironie in seinem Tonfall. »Niemand wird dich zu etwas wirklich Hartem zwingen, wenn wir zurückkommen. Wir werden dich reindoktrinieren, und wir werden es so langsam tun, wie es die Situation verlangt. Du kannst dich eine Woche ausruhen, wie einer der Gäste auf der Insel leben, mit allen Privilegien, solange es diskret geschieht. Anschließend gibst du das Tempo vor.«
Er stand sehr nah und rückte noch ein Stückchen näher, bis unsere Körper sich berührten. Seine Hand lag noch immer auf meinem Rücken.
»Ich glaube, daß du unendlich erleichtert sein wirst, wenn du schließlich die Landebahn der Insel siehst. Und sollte dem nicht so sein, werden wir ganz langsam vorgehen. Wir sind Experten, Elliott. Es wird gut werden, das verspreche ich dir. Ich werde persönlich dafür sorgen.«
Ich spürte die Elektrizität, die von ihm ausging, seine Energie, die kluge Ehrlichkeit seines Gesichtsausdrucks. Ich glaube, in diesem Augenblick gab es ein Erkennen zwischen uns, etwas weit Dunkleres und Urtümlicheres als ein Lächeln, ein stilles Einverständnis ohne Ironie oder Humor, das seiner Bemerkung einen unwiderstehlichen Zauber verlieh. Ich fühlte die Kraft, die von ihm ausging, und Vertrauen in diese Kraft, und in der Art, wie er weitersprach, lag eine starke, verführerische Intimität.
»Du bist es uns wert, Elliott, was es auch an Zeit und Mühe kosten mag. Das ist kein Blabla. Ich rede vom Geschäft, Elliott, ohne Schmus, und du weißt, was unser Geschäft ist.«
»Das Wichtigste ist«, sagte Richard, »daß du jetzt mit uns zurückfliegst.«
»Nachricht laut und deutlich empfangen«, sagte ich. »Und jetzt geht mir bitte aus dem Weg.«
Die Küchentür ging auf, noch ehe einer der beiden sich rühren konnte, und Lisa stand da, die Hand auf dem Türknauf. Ein Träger ihres Kleides war
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