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Exit

Exit

Titel: Exit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Fakten und Zahlen zur Verfügung zu stellen.«
    Er kicherte. »Das heißt, wir geben Ihnen unsere Statistiken, und dafür erscheinen unsere Namen auf allen Berichten und Artikeln, die Sie schreiben?«
    »Natürlich, das wäre Teil der Abmachung.«
    »Was war noch Ihr Heimatinstitut?« Ich nannte es ihm noch einmal.
    Er lachte. »Das würde sicher was hermachen, mein Name in Verbindung mit einem solchen Laden. Nur mach ich mir leider gar nichts mehr aus solchen Dingen. Aber trotzdem, warum nicht? Setzen Sie uns mal auf Ihre Liste, wenigstens vorläufig. Endgültig zusagen kann ich noch nicht, das muß ich erst mit Colonel Hedgeworth absprechen.«
    »Wann erwarten Sie ihn zurück?«
    Das brachte ihn wieder zum Lachen. » Sie sollte übermorgen wieder hiersein. Vielleicht geben Sie mir Ihre Telefonnummer? Ich rufe Sie dann zurück, sobald ich kann. Wenn Sie, sagen wir, innerhalb der nächsten Woche nichts von mir hören, rufen Sie wieder an.«
    »Vielen Dank, Major. Danke.«
    »Keine Ursache.«
    »Aber vielleicht können Sie mir vorab schon mit einem Detail weiterhelfen.«
    »Und das wäre?«
    »Hat es in den letzten zehn Jahren in Ihrer Basis Ausbrüche von Grippe oder Lungenentzündung gegeben?«
    »In den letzten zehn Jahren? Hm. So lange bin ich noch gar nicht hier. Vor zwei Jahren hatten wir eine Reihe von Meningitisfällen, aber das war eine bakterielle Sache. Ziemlich übel.«
    »Unsere Studie beschränkt sich auf Virusinfektionen der Atmungsorgane.«
    »Hm, ich nehme an, das müßte irgendwo zu finden sein - warten Sie mal.«
    Es vergingen zwei Minuten.
    »Captain Katz am Apparat. Was kann ich für Sie tun?«
    Ich wiederholte meine Anfrage.
    »So weit reichen unsere Computerdaten nicht zurück«, sagte er. »Das kann ein bißchen dauern. Kann ich Sie zurückrufen?«
    »Sicher. Vielen Dank.«
    Ich gab ihm meine Telefonnummer und legte frustriert auf.
    Was ich wissen wollte, stand bestimmt bei irgend jemand auf Platte oder Floppydisk und war sofort zugänglich, wenn man nur die richtigen Knöpfe drückte.
    Es wurde vier, bevor Milo sich meldete.
    »Ich hab mich an deine Jones' gehängt«, sagte er. »In der Gerichtsmedizin existiert ein Totenschein für das erste Kind, Charles Lyman Jones der Vierte. Nichts Verdächtiges - plötzlicher Kindstod, befunden von deiner Freundin Stephanie und bestätigt von einer Dr. med. Rita Kohler.«
    »Das ist die Leiterin der allgemeinen Kinderabteilung, Stephanies Chefin. Ursprünglich waren die Jones' ihre Patienten, doch als Chad starb, war sie gerade verreist.«
    »Ach so. Zu den Eltern hab ich bis jetzt soviel rausbekommen: Sie leben draußen im West Valley und zahlen pünktlich ihre Grundsteuern - jede Menge Steuern, weil sie jede Menge Grund dort besitzen. Fünfzig Parzellen. Die gesamte Gegend um ihr Haus herum gehört ihnen. Nicht schlecht für einen Collegepauker, nicht wahr?«
    »Collegepauker und Millionenerbe.«
    »Abgesehen davon leben sie ziemlich einfach. Charles Lyman der Dritte fährt einen Volvo 240, Baujahr 85, und hat im letzten Jahr zwei Strafzettel für Geschwindigkeitsübertretung und einen für Falschparken bekommen; alle pünktlich bezahlt. Cindy Brooks Jones fährt einen Plymouth Voyager und hat sich noch nie etwas zuschulden kommen lassen. Das gleiche gilt für deine kratzbürstige Krankenschwester, falls ihr Name Victoria June Bottomley ist, geboren am vierundzwanzigsten April 36, wohnhaft in Sun Valley.«
    »Das scheint sie zu sein. Aber offenbar hast du meine Nachricht nicht bekommen.«
    »Welche Nachricht?«
    »Um elf etwa hab ich etwas auf dein Band gesprochen.«
    »Ich habe alle dringenden Anrufe abgehört. Da war nichts.«
    »Weil ich mich an deine Regeln gehalten und nach dem ersten Ton gesprochen habe.« Ich erzählte ihm von meinem Gespräch mit Cindy und meinem Anruf nach South Carolina.
    »Lungenentzündung also«, grunzte er. »Du meinst, sie kriegt's auf der Lunge und muß die Armee verlassen, folglich versaut sie die Lungen ihrer Kinder. Wie nennt ihr das noch - ›Projektion‹?«
    »So ungefähr. Außerdem hat sie eine Ausbildung in Beatmung.«
    »Warum sollte sie dann die Atmungsgeschichte aufgeben und mit dem Magen und den Anfällen kommen?«
    »Ich weiß nicht, aber die Fakten bleiben: Eine Lungenkrankheit hat ihre Karriere verpfuscht und ihr eine Menge Aufmerksamkeit verschafft, oder eins von beiden.«
    »Und dann überträgt sie alles auf ihre Kinder, entweder um auf sich selbst aufmerksam zu machen oder um sich an ihnen für ihr

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