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Exit

Exit

Titel: Exit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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rauchen?«
    »Sicher, Robert, schließlich bist du ein freier Mann. Wenigstens bis zu deiner Verhandlung.«
    Gabray grub eine Packung Mentholzigaretten aus seiner Hose, und Milo gab ihm Feuer.
    »Einen Monat, bevor man dich hochgenommen hat, Robert, im März, im Mayan Mortgage …«
    Gabray rauchte und schaute zum Himmel.
    »Erinnerst du dich, Robert?«
    »An was soll ich mich erinnern?«
    »Daran.«
    Milo zog eine Taschenlampe und ein Farbfoto aus seiner Hemdtasche. Er hielt das Foto vor Gabrays Augen und strahlte es an. Ich stellte mich hinter Gabray und schaute ihm über die Schulter.
    Es war derselbe Kopf wie auf den Paßfotos, die ich von Bobby und Ben bekommen hatte, doch der Schädel war ein blutiges Etwas.
    Gabray schaute es an, rauchte und sagte: »Na und?«
    »Erinnerst du dich an sie, Robert? Ihr Name war Denise Herbert. Es ist in der Nähe des Mayan passiert, und du hast damals der Polizei erzählt, du hättest sie mit irgendeinem Kerl gesehen.«
    Gabray tippte die Asche ab und lächelte. »Darum geht's also. Ja, das hab ich denen erzählt, glaub ich.«
    »Glaubst du?«
    »Es ist ewig her, Mann.«
    Milo rückte ihm dichter auf den Pelz. »Ja oder nein?« Er wedelte mit dem Foto.
    »Ich weiß gar nichts.«
    »Du hast sie mit dem Kerl gesehen.«
    Gabray runzelte die Stirn und zog hastig an seiner Zigarette.
    »Ich habe sie gesehen.«
    »Mit einem Burschen?« Er nickte.
    »Im Club?«
    »Nein, draußen.«
    »Wo draußen?«
    »Ungefähr einen Block entfernt.«
    »Das war das einzige Mal, daß du sie gesehen hast?«
    Er überlegte. »Vielleicht hab ich sie auch mal drinnen gesehen.«
    »War sie Stammkundin?«
    »Ich hab sie vielleicht einmal vorher gesehen in den zwei Wochen, wo ich da gearbeitet habe.«
    »Zweimal in zwei Wochen«, sagte Milo, »der Laden scheint ihr gefallen zu haben. Hast du mal mit ihr geredet?«
    Schrecken in den Augen des Barkeepers. »Nein. Ich hab doch gesagt, ich hab sie vielleicht ein oder zweimal gesehen, mehr nicht. Ich hab nie was mit ihr zu tun gehabt. Der einzige Grund, warum ich mich an sie erinnere, ist der Kerl. Der hat nicht gepaßt.«
    »Nicht gepaßt? Wozu?«
    »Na, zu den Punks. Sie war einer, er nicht. Er fiel eben auf.«
    »Wie fiel er auf?«
    »Seriös.«
    »Geschäftsmann?«
    »Nein, so nicht.«
    »Wie denn sonst? Hat er einen Anzug getragen?«
    Gabray rauchte gierig und dachte nach. »Nein, mehr so wie ihr, ein Windjackentyp.«
    »Ungefähr mein Alter?«
    »Ja.«
    »Meine Größe?«
    »Ja.«
    »Dieselbe Haarfarbe?«
    »Ja.«
    »Bart oder Schnurrbart?«
    »Weiß nicht. War zu weit weg. Nicht, daß ich mich erinnern könnte.«
    »Und wie alt war er etwa?«
    »Weiß nicht - vierzig, fünfzig vielleicht.«
    »Haarfarbe?«
    »Ach - braun vielleicht.«
    »Welche Haarfarbe hatte das Mädchen?«
    »Sie haben doch das Bild da.«
    Milo hielt ihm das Foto unter die Nase. »Hat sie so ausgesehen, als du sie gesehen hast?«
    Gabray trat einen Schritt zurück und leckte sich die Lippen.
    »Mmm - ihr Kopf… ihr Kopf war anders.«
    »Natürlich«, sagte Milo, »ihr Schädel war auch noch nicht zertrümmert.«
    »Nein, ich meine das Haar, die Farbe. Es war gelb, wissen Sie, richtig gelb, wie Rührei. Das konnte man sehen in dem Licht.«
    »Sie stand im Licht?«
    »Ja, ich glaub ja. Sie standen beide im Licht, unter einer Straßenlampe. Nur für eine Sekunde, bis sie mich hörten. Dann gingen sie auseinander.«
    Milo hielt ihm das Foto vors Gesicht. Gabray rauchte und schaute weg.
    »Was haben Miss Herbert und der seriös aussehende Kerl gemacht unter der Laterne?« fragte Milo.
    »Geredet.«
    »Kannst du dich sonst noch an etwas erinnern, was den Mann betrifft?«
    »Der Kerl sah aus wie…«
    »Was?«
    Er schwieg.
    »Der Kerl sah aus wie was, Robert?«
    »Na ja… wie ein Knacki, eben. Er sah aus wie ein echt harter Bursche, meine ich.«
    »Das konntest du aus der Entfernung erkennen?«
    »Manche Sachen erkennt man eben, oder? Die Art, wie er stand, ich weiß nicht wie. Und dann seine Schuhe - groß und häßlich, wie man sie im Knast bekommt. Schwarze Knobelbecher.«
    »Du konntest seine Schuhe erkennen?«
    »Nicht genau, nicht in dem Licht. Aber sie waren groß. Ich kenne solche Schuhe.«
    Gabray trat von einem Fuß auf den anderen und schwieg.
    »Nun sag schon, Robert, was ist es?«
    »Ich denke nach. - Ja, sein Gesicht konnte ich auch sehen, aber nur für eine Sekunde.«
    »Ach ja? War er wütend? Was hat er gemacht?«
    »Nur geredet.«
    »Und sie?«
    »Zugehört. Als ich sie

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