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Expedition ins Paradies

Expedition ins Paradies

Titel: Expedition ins Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Duke
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des Feuers hinlegen. Ich gehe auf die andere, zwischen das Feuer und die Felsen.”
    “Wie du willst.” Keine Entschuldigungen, keine Bitten mehr. Das wäre nicht Toms Art gewesen. Er hatte gesagt, was zu sagen war, und überließ es nun ihr, das Gehörte zu verarbeiten. Bestimmt war er jetzt froh, sich die Geschichte endlich von der Seele geredet zu haben. “Falls du vor dem Schlafen noch mal ins Gebüsch gehen möchtest, tritt ganz fest auf”, riet er. “Du willst doch sicher keiner Schlange begegnen.”
    Elizabeth warf ihm einen vernichtenden Blick zu. “Keine Sorge, ich habe im Schnellverfahren gelernt, mit Schlangen umzugehen.” Dennoch stapfte sie energisch auf, als sie sich gleich darauf mit der Stablampe in der Hand ins Gebüsch schlug. Gleichzeitig hielt sie ein wachsames Auge auf die Äste über sich. Schlange n konnten auch auf den Bäumen sein!
    Ehe Elizabeth in ihren Schlafsack kroch, besprühte sie sich großzügig mit Insektenschutzmittel. Allerdings war die Moskitoplage hier nicht so schlimm, da sich kein Wasser in der Nähe befand.
    Obwohl sie sich zwang, ruhiger zu werden, war sie viel zu aufgewühlt, um schlafen zu können. Sie bebte innerlich und beschäftigte sich unablässig mit Toms jüngster Enthüllung.
    Die “andere Frau”, die ihn angeblich in ihre Netze gelockt hatte, gab es gar nicht. Er hatte sie nur erfunden, weil er plötzlich kalte Füße bekommen hatte.
    “Ich wollte, dass du mich hasst”, hatte er gesagt. Es wäre besser, sie hasste ihn, als ihm nachzutrauern. Elizabeth biss die Zähne zusammen. Ja, sie hatte ihn gehasst, ihn nie wieder sehen wollen. Dennoch hatte sie sich nach Tom gesehnt…
    In der Geborgenheit des Schlafsacks ließ Elizabeth ihren Gedanken freien Lauf. Nach Toms überraschendem Geständnis glaubte er jetzt zweifellos, sie würde sich besser fühlen.
    Doch das Gegenteil war der Fall. Sie fühlte sich erneut zutiefst erniedrigt. Es war schrecklich demütigend, zu erfahren, dass Tom jedes Mittel recht gewesen war, um sie loszuwerden, und er deshalb eine andere Frau hatte erfinden müssen.
    Das war noch viel schlimmer, als einfach verlassen zu werden, und traf Elizabeth am allermeisten.
    Und was nun? Sie unterdrückte ein Stöhnen. Eigentlich lag das auf der Hand. Nachdem Tom die ersehnte Freiheit ausgekostet hatte, bereute er seine Entscheidung und wollte zu ihr zurückkehren. Er tat gerade so, als wäre nichts geschehen, und brachte ihr Leben erneut durcheinander. Als Nächstes würde er sie bitten, ihm eine zweite Chance zu geben. Eine Chance, sie erneut zu verletzen und zu erniedrigen.
    In den Bäumen schrie ein Nachtvogel und schien sich über Elizabeth lustig zu machen.
    Sie kroch tiefer in den Schlafsack - und fuhr erschrocken zusammen, als irgendwo im Gebüsch durchdringendes Geheul erscholl. Neues, schauerliches Gebrüll ertönte, das ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Dingos? Elizabeth hielt den Atem an und wünschte, sie wäre näher bei Tom. Dann rief sie sich zur Ordnung. Immerhin lag sie hier verhältnismäßig geschützt. Sie dachte an Tom, der sich auf der anderen Seite des Feuers befand, wo ihn nichts vor den Gefahren des Busches schützte. Aber sollte ihr das nicht egal sein? Schließlich empfand sie nur noch Verachtung für ihn.
    Leise stöhnte Elizabeth auf. Sie konnte ihn hassen, so viel sie wollte, doch sie sehnte sich immer noch nach ihm. Wie oft hatte sie nachts von ihm geträumt? Die Träume hatten sie am nächs ten Tag gequält, wenn die kalte Wirklichkeit zurückgekehrt war.
    Sie hatte geglaubt, Tom nie wieder zu sehen, doch jetzt war er wieder da und machte ihr unerwartete Geständnisse, von denen sie nicht wusste, was sie damit anfangen sollte. Gefühle erwachten, die sie nur noch mehr verwirrten.
    Ruhelos wälzte Elizabeth sich in ihrem Schlafsack hin und her. Falls Tom hoffte, sie zurückzugewinnen, hatte er sich geirrt. Gewaltig geirrt. So dumm würde sie niemals sein. Sie müsste verrückt sein, ihn wieder aufzunehmen und ihm ein zweites Mal die Möglichkeit zu geben, kalte Füße zu bekommen und das Weite zu suchen. Inzwischen war sie nicht mehr so naiv und vertrauensselig wie vor eineinhalb Jahren. Sie hatte ihre Lektion gelernt. So etwas würde ihr nie mehr passieren.
    Später hätte Elizabeth nicht sagen können, wann sie endlich eingeschlafen war. Plötzlich wurde sie durch anhaltenden Lärm geweckt. Murrend hielt sie sich die Ohren zu, doch der Krach ging weiter, so dass sie nicht wieder einnicken

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