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Expedition Mikro

Expedition Mikro

Titel: Expedition Mikro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Geisteshaltung unserer ›Väter‹, all das, was in Tocs’ Vermächtnis als Ursprung bezeichnet ist, heute noch bei den Makros bestünde, dann würde ich mich noch nicht einmal wundern, wenn sie uns einfach«, Charles schnippte mit den Fingern, »ausgetilgt hätten!«
    Chris winkte ab. Im Raum erhob sich Protest. »Das dürfte einer weiterentwickelten Menschheit, einer reifen sozusagen, nicht entsprechen!« rief er.
    »Und wie hätten unsere Vorfahren entschieden?« fragte Ennil scharf zurück. »Wenn nur die geringste Gefahr gedroht hätte oder auch nur der Anschein einer solchen, sie hätten gehandelt.
    Seht uns doch an! Keinen Augenblick haben sie gezögert, uns zu verkleinern und zu verkrüppeln. Je mehr ich mit den Makros zu tun bekomme, um so bewußter wird mir das. Es war ein Verbrechen, ein beispielloses, viele von uns zu geistigen Krüppeln zu machen unter dem Mantel einer Pseudohumanität!«
    Ennil redete sich in Wut, seine Worte waren voll bitterer Ironie.
    »Ist nur gut, daß du das siehst«, sagte Gela. »Vielleicht ermißt du nun ein wenig die Leistung der Workmen.« Sie hatte seine Bemerkung von damals offenbar nicht vergessen.
    Nach einer kleinen Pause fuhr sie fort: »Eine Entwicklung, wie sie die Makros heute haben, schließt so etwas einfach aus!
    Außerdem stützt sich unser Gerede auf vage Vermutungen. Sie haben die Tafeln aufgestellt, es ist ihre Geste, ihre Initiative zur Kontaktnahme. Alles andere kann im Gespräch mit ihnen geklärt werden. Wir brauchen hier nicht herumzurätseln und uns die Köpfe heiß zu reden. Wir sollten uns lieber überlegen, was wir ihnen antworten. Sie warten darauf.« Gelas sachlich vorgetragene Meinung verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Anwesenden atmeten erleichtert auf. Sogleich wurden Vorschläge laut, wie sie nun ihrerseits die Bereitschaft zur Kontaktaufnahme zeigen sollten. Man einigte sich schließlich darauf, in Highlife eine Tafel aufzustellen, die einen Zeitpunkt angebe würde, zu dem man erst einmal einen Funkkontakt auf einer ihnen geläufigen Frequenz herstellen wollte. Diese Art, miteinander in Verbindung zu treten, schien das sicherste und zunächst unverbindlichste Mittel zu sein.
    Nun, da über die Verfahrensweise Klarheit herrschte, griff erneut Aufregung um sich. Es war der langersehnte Augenblick, ein Zielpunkt, dem die Expedition galt, dem eigentlich auch schon die der »Ozean I« gegolten hatte. Eine Hoffnung hatte sich erfüllt, für die siebenunddreißig von ihnen ihr Leben gegeben hatten.
    Im Raum herrschte aufgeregtes Gemurmel. Vorschläge wurden laut, was man senden sollte, und es wurde nun über das sachlich diskutiert, was Nilpach und Ennil mitgebracht hatten.
    Deutlich bildeten sich zwei Gruppen: Die einen brannten darauf, die Lebenssphäre der Makros so schnell wie möglich zu ergründen und das Leben des eigenen Volkes diesem Stand anzupassen. Die anderen, Besonneneren, standen einer solchen Möglichkeit sehr skeptisch gegenüber. Zu letzteren gehörte Charles Ennil, der leidenschaftlich die These vertrat, daß gesellschaftliche Evolutionsepochen vielleicht zu beschleunigen, aber nicht zu überspringen seien.
    Als er die Frage stellte, wie sich die »Revoluzer« – so nannte er die anderen – die für die Lebensanpassung auch notwendige Größenanpassung vorstellten, mußten diese freilich passen.
    Und in diese Kerbe hieb Ennil unbarmherzig, als er ausführte:
    »Das Leben hat sich zweifellos noch mehr technisiert. Den Makros stehen heute Mittel zur Verfügung, an die bei uns höchstens die Utopiker denken. Diese Mittel bestimmen naturgemäß den Lebensstandard und beeinflussen die Lebenssphäre.
    Wie sollten wir ihrer teilhaftig werden, wenn wir soviel kleiner sind als sie? All die Technik umkonstruieren? Und der Aufwand? Ganz davon abgesehen, daß zunächst ein Stopp unserer fortschreitenden Mutation erfolgen müßte.
    Gesetzt den Fall, es gelänge uns, unter ihnen zu leben? Wie viele von uns würden dann die Versehen der Makros überstehen? Und ich frage: Ist wirklich alles, was sie erreicht haben, auch für uns erstrebenswert?
    Bei ihnen ist alles Produkt langer Entwicklung, die ihnen in einigen Details möglicherweise davongelaufen ist. Müßten wir, ich sage es einmal so, ihre Fehler wiederholen?
    Sie leben in einer Gesellschaft, in der offenbar ein entwickeltes Bewußtsein vorausgesetzt werden muß, damit sie funktioniert. Was setzen wir dem entgegen?
    Stellt euch nur bei uns im Augenblick die Abschaffung des Geldes vor. Es

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