Extra scha(r)f
leicht?«
»Keine Umstände, Mum. Ich mache uns einen Tee.« Dino verlässt mit grimmigem Gesichtsausdruck das Wohnzimmer.
Ich könnte meinen Vater auf der Stelle umbringen. Das war von Anfang an ein abgekartetes Spiel. Dabei fand ich es bereits äußerst hinterhältig von ihm, mich unter einem falschen Vorwand am Sonntag zu den Georgious zu locken, aber das hier übertrifft alles. Ich kann mir seinen Plan ausmalen:
1. Vortäuschen von eine Infackt (ist einfach, wird gezeigt jede Tag in Krankenhausserie in Fernsehen).
2. Theglitsa muss fahren mich su die Wohnung von Dino.
3. Dino mir rettet die Leben und beweist, dass ist die beste Doktor auf die Welt.
4. Theglitsa sinkt in Dinos Armen.
5. Termin für Hochzeit machen, Kuchen bestellen, und Sache ist geritzt ...
Die einzige Frage war, wer alles in diese Intrige verstrickt war. Meine Mutter? Die Georgious? Vielleicht sogar Dino? Eher nicht. Die blonde Coral jedenfalls sicher nicht. Aber wer kann das bei diesem Pack schon mit Gewissheit sagen?
Ich koche vor Wut. Zornig funkle ich meinen Vater, George und Maroulla an. Dads wundersame Genesung ist offensichtlich abgeschlossen. Der Herzinfarkt ist bereits wieder vergessen, und die drei vertreiben sich die Zeit, indem sie ihre Ansichten zum Besten geben, bis Dino mit dem Tee zurückkommt (oder auch mit einer Schrotflinte, seiner Stimmung nach zu urteilen, als er aus dem Zimmer stapfte).
»Ich nicht kann leiden gut diese Sorte«, sagt Maroulla. »Man nicht kann trauen diese Sorte von Mensch.«
»Diese Sorte arbeitet auch in meine Fabrik. Ist die einzige, die klaut«, bemerkt George.
»Ihr habt Recht«, pflichtet mein Vater ihnen bei. »Man nicht kann trauen solche Menschen. Aber heute man sieht immer mehr von die Sorte. Früher waren nicht so viele.«
Was glauben Sie, worüber sie sich unterhalten? Über Schwarze? Asiaten? Schwule? Lesben? Nein, das wäre ja rassistisch.
Sie unterhalten sich über Blondinen.
Da ich mir das nicht länger anhören kann, ohne gleich zu explodieren, folge ich Dinos Beispiel und verlasse das Wohnzimmer.
Wenig später finde ich mich in der Küche bei Dino wieder. Oder heißt er Dean? Eigentlich wollte ich ins Bad, aber erstens kenne ich mich in dieser Wohnung nicht aus, und zweitens war ich blind vor Wut. Nun stehe ich also in der Küche. Dino ignoriert mich und reagiert seine Wut ab, indem er die Tassen laut klirren lässt. Die armen Tassen ... Oder sind sie ebenfalls darin verwickelt?
»Sorry«, murmle ich nach ein paar Sekunden. »Ich konnte mir das Geschwätz nicht mehr länger anhören. Ich bin stinksauer, ich würde am liebsten ... Äh, kann ich vielleicht helfen?«
Dino sieht nämlich aus, als könne er Hilfe brauchen. Er wirkt irgendwie verloren, als müsse er angestrengt überlegen, wo die Milch verstaut ist, und, nachdem es ihm wieder eingefallen ist, darüber nachgrübeln, wo der Kühlschrank steht. Gleich darauf dreht er sich um und starrt mich an. »Hast du von der Sache gewusst?«
»Gott, nein. Was denkst du denn -«
»Weißt du was? Ich habe keinen verdammten Schimmer, was ich denken soll. Ich weiß ja, dass meine Eltern einen Narren an dir gefressen haben, aber das geht zu weit.«
»Wirklich?« Das kann ich gar nicht glauben. Noch nie haben irgendwelche Eltern einen Narren an mir gefressen - nicht einmal meine eigenen. Ich kann nicht anders, als tief in meinem Innersten Stolz zu verspüren.
»Meine Eltern reden in letzter Zeit nur noch von dir. Mir steht es schon bis hier, um ehrlich zu sein.«
Wie bitte? Für wen zum Teufel hält der sich, dass es ihm bis hier oder weiter steht, dass ich Gesprächsthema Nummer Eins bin? Und ich hatte bereits Mitleid mit ihm ... Weil er doch wirklich zum Anbeißen ist.
»Nun, um ebenfalls ehrlich zu sein, ich bin es auch leid, mir lauter Geschichten über dich anzuhören«, schieße ich zurück. »Außerdem, wärst du so ehrlich gewesen, deinen Eltern zu sagen, dass du bereits eine Freundin hast, dann wäre es nie so weit gekommen, oder?«
Das hat gesessen. Sollte Dino mit einem schlauen Spruch kontern, werde ich ihn mal fragen, was er eigentlich mit meiner Schwester im Schlafzimmer seiner Eltern angestellt hat. Ein Mann seines Alters, zusammen mit einem Teenager in einem Schlafzimmer, das ist nicht koscher. Das ist Whacko Jacko‘s Territorium.
Seufzend lässt sich Dino gegen die Anrichte sinken und sagt: »Du meinst wohl, ich hatte eine Freundin. Sie ist weg ... Das war‘s wohl.«
»Ach, und dafür gibst du uns wohl
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