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Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)

Titel: Extrem: Die Macht des Willens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Bücher
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sich nicht nur „körperlich“ auf diese Situation vorbereiten können, also das Konzept erstellen und die Präsentation üben, sondern dass Sie sich auch mental mit dieser auseinandersetzen. Indem Sie zum Beispiel die Präsentation gedanklich vorwegnehmen. Wie Sie souverän und sicher auftreten. Wie Sie mit Ihren Argumenten die Teilnehmer überzeugen. Wie Sie nach der Präsentation den Beifall bekommen und von Ihrem Chef beglückwünscht werden. Sie können sich auch die Räumlichkeiten und die einzelnen Teilnehmer vorstellen. Wo werden die Teilnehmer sitzen? Wie groß ist der Raum? Welche technischen Hilfsmittel stehen Ihnen zur Verfügung? Organisieren Sie sich vorab Bilder vom Raum und von den Teilnehmern, wenn möglich. Stellen Sie sich die Bedingungen, die Sie vor Ort erwarten werden, so genau wie möglich vor.
    Eine andere wertvolle Anwendung der Visualisierungstechnik besteht darin, dass man noch einmal die Zeiten erlebt, in denen man eine optimale Leistung erbracht hat. In diesem Fall kann man also schon auf eine entsprechende Erfahrung zurückgreifen. Besonders als ich zum zweiten Mal nach Chamonix gefahren bin, um meinen Erfolg am Mont Blanc zu wiederholen, arbeitete ich mit dieser Methode. Ich konzentrierte mich auf viele Aspekte von dem Lauf aus dem Vorjahr. Ich nahm einzelne Szenen wahr. Wie ich bei Nacht den steilen Pass des Col du Bonhomme Schritt für Schritt hochlaufe. Nur das sanfte Rauschen des Windes und die vielen Stirnlampen der anderen Läufer nehme ich wahr. Ab und zu steigt mir der Duft von Massageöl in die Nase. Und ich sehe wieder das Bild vor mir, wie ich in Chamonix unter tosendem Applaus und bei strahlendem Sonnenschein über die Ziellinie laufe. Ich höre die Geräusche, sehe die Umgebung und fühle das Kribbeln wie im Vorjahr. Und ich schaffte es wieder. Ich erreichte das Ziel und war sogar noch neunzig Minuten schneller als im Vorjahr.
    Wie haben Sie sich nach einer tollen Leistung gefühlt? Was haben Sie dabei alles wahrgenommen? Welche Geräusche hörten Sie? Wie sah die Umgebung aus, in der Sie diesen Triumph feierten? Welche Personen begleiteten Sie? Indem wir uns einen vergangenen Erfolg wieder ins Bewusstsein rufen und uns diesen in aller Deutlichkeit vorstellen, verstärken wir das Gefühl der Sicherheit, auch in Zukunft wieder erfolgreich zu sein. Probieren Sie es selbst aus!
    Durch den bewussten Einsatz Ihrer Vorstellungskraft können Sie wahre Wunder bewirken. Doch jetzt kommt der Haken: Das alles geschieht, wie so vieles im Leben, nicht von heute auf morgen. Sie müssen sich diese Technik erst aneignen. Dafür benötigen Sie ein wenig Geduld, Fleiß und jede Menge Training. Sie müssen Ihre Vorstellungskraft wie einen Muskel trainieren. Wenn Sie Ihren Körper trainieren wollen, dann gehen Sie sicherlich nicht nur einmal in der Woche ins Fitnessstudio und erwarten davon Ergebnisse. Genauso müssen Sie auch Ihre Vorstellungskraft regelmäßig trainieren. Indem Sie beispielsweise beginnen, sich am Morgen nach dem Aufwachen oder am Abend vor dem Einschlafen sehr intensiv ein schönes Bild oder eine wunderbare Situation vorzustellen, die Sie erlebt haben. Starten Sie damit − nur fünf Minuten pro Tag. Doch die Fortschritte gehen in der Regel nur langsam vonstatten und es erfordert einige Zeit, bis sich diese Art des mentalen Trainings bemerkbar macht. Ich kann Ihnen versprechen: Das regelmäßige Üben lohnt sich. Wenn Sie diese Technik erst einmal beherrschen, haben Sie ein mächtiges Werkzeug in der Hand, mit dem Sie Ihre Gedanken, Ihr Handeln und letztendlich auch Ihren Erfolg beeinflussen können.

Nur der nächste Schritt zählt − Konzentration auf das Wesentliche
    Als ich mit dem Ultramarathonlaufen vor zehn Jahren begonnen habe, fiel mir bei sehr vielen Wettkämpfen immer wieder ein bestimmter Läufer auf. Er unterschied sich nicht nur wegen seines Äußeren, seines schwarzen Kopftuchs und seines langen, weißen Vollbarts von den anderen Läufern. Er schien auch schon ein wenig älter zu sein. Ich fand heraus, dass er schon 62 Jahre alt war. Für mich war es zum damaligen Zeitpunkt einfach unvorstellbar, dass jemand in seinem Alter noch Läufe von 100 Meilen und mehr erfolgreich absolvieren konnte. Doch er schien jedes Mal topfit zu sein. Bei jedem Lauf erreichte er das Ziel. Er lief zum Beispiel den sehr anspruchsvollen Badwater Ultramarathon im Tal des Todes in Kalifornien. 217 Kilometer und über 4.000 Höhenmeter bei teilweise fünfzig Grad. Einige

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