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Fabelheim: Roman (German Edition)

Fabelheim: Roman (German Edition)

Titel: Fabelheim: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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auf den Wegen bleibt«, erwiderte Opa.
    »Er kommt mir zu ruhig vor.«
    »Es liegt eine gewisse Anspannung in der Luft. Dein Bruder hat ein ernstes Vergehen begangen. Der Fall einer Fee ist eine schlimme Tragödie. Die Vergeltung der Feen war ebenso brutal. Jetzt warten begierige Augen, ob der Konflikt eskalieren wird.«
    »Das wird er doch nicht, oder?«
    »Ich hoffe es nicht. Wenn Muriel deinen Bruder heilt, könnten die Feen das als Beleidigung auslegen.«
    »Würden sie ihn wieder angreifen?«
    »Wahrscheinlich nicht. Zumindest nicht direkt. Die Strafe ist erteilt worden.«
    »Können wir die Fee heilen?«
    Opa schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Könnte die Hexe es tun?«
    »Seth wurde verzaubert. Aber die Möglichkeit, ein Kobold zu werden, ist ein fundamentaler Aspekt der Natur einer Fee. Sie hat sich in Übereinstimmung mit einem Gesetz verwandelt, das es schon so lange gibt, wie Feen Flügel haben. Muriel ist vielleicht in der Lage, den Zauber aufzuheben, der bei Seth gewirkt wurde. Eine gefallene Fee wieder zurückzuverwandeln, würde ihre Fähigkeiten jedoch bei weitem überschreiten.«
    »Arme Fee.«
    Sie kamen an eine Gabelung. Opa wandte sich nach
links. »Wir sind fast da«, sagte er. »Du solltest schweigen, während wir mit ihr reden.«
    Kendra betrachtete die Büsche und Bäume ringsherum. Sie wartete geradezu darauf, in gehässige Augen zu blicken, die sie funkelnd anstarrten. Was für Geschöpfe würden zum Vorschein kommen, wenn das grüne Blätterwerk nicht da wäre? Was würde geschehen, wenn sie den Pfad verließ? Wie lange würde es dauern, bis irgendein hässliches Monster sie verschlang?
    Opa blieb stehen und deutete auf die Bäume. »Da wären wir.«
    Kendra sah den grün überwucherten Schuppen in der Ferne.
    »Zuviel Unterholz für die Schubkarre«, sagte Dale und nahm Seth auf die Arme. Obwohl Seth jetzt so schwabbelig war, war er nicht größer als zuvor, und Dale trug ihn ohne große Mühe durch das Unterholz.
    Sie gingen um den Schuppen herum bis vor den Eingang. Darinnen saß die schmutzige Hexe, mit dem Rücken an einen Baumstumpf gelehnt, und kaute an einem Knoten in einem borstigen Seil. Zwei Kobolde saßen auf dem Baumstumpf. Einer war mager, mit vorspringenden Rippen und langen, flachen Füßen. Der andere war gedrungen und rundlich.
    »Hallo, Muriel«, sagte Opa.
    Die Kobolde sprangen von dem Stumpf und huschten außer Sicht. Muriel blickte auf, und ein breites Grinsen offenbarte verfaulte Zähne. »Das ist doch nicht etwa Stan Sørensen?« Sie rieb sich theatralisch die Augen und blinzelte ihn an. »Nein, ich muss träumen. Stan Sørensen hat gesagt, dass er mich nie wieder besuchen würde!«
    »Ich brauche Ihre Hilfe«, erklärte Opa.
    »Und er hat Gesellschaft mitgebracht. Ich erinnere mich an Dale. Wer ist diese hübsche junge Dame?«
    »Meine Enkeltochter.«
    »Sieht dir kein bisschen ähnlich, die Glückliche. Mein Name ist Muriel, Liebes, und ich freue mich, dich kennenzulernen.«
    »Ich bin Kendra.«
    »Ja, natürlich. Du hast dieses entzückende, rosafarbene Nachthemd mit der Schleife auf der Brust.«
    Kendra warf Opa einen Blick zu. Wie konnte diese verrückte Frau über ihren Schlafanzug Bescheid wissen?
    »Ich weiß das eine oder andere«, fuhr Muriel fort und tippte sich an die Schläfe. »Fernrohre sind für Sterne, Liebes, nicht für Bäume.«
    »Achte nicht auf sie«, sagte Opa. »Sie will dir den Eindruck vermitteln, sie könnte dich in deinem Schlafzimmer ausspionieren. Hexen weiden sich an Angst. Muriels Macht endet an den Wänden dieses Schuppens.«
    »Wollt ihr auf einen Tee hereinkommen?«, fragte sie.
    »Was sie an Neuigkeiten hat, kommt von den Kobolden«, fuhr Opa fort. »Und da die Kobolde aus dem Garten verbannt sind, kommen ihre Neuigkeiten von einem speziellen Kobold.«
    Muriel stieß ein kreischendes Lachen aus. Das wahnsinnige Gegacker passte viel besser zu ihrem hexenhaften Aussehen als ihre Sprechstimme.
    »Der Kobold hat dein Zimmer gesehen und von dem Ort, an dem Seth ihn versteckt hat, Gespräche mit angehört«, schlussfolgerte Opa. »Kein Grund zur Sorge.«
    Muriel hob protestierend einen Finger. »Kein Grund zur Sorge, sagst du?«
    »Nichts, was der Kobold gesehen oder gehört haben könnte, würde Schaden anrichten«, erklärte Opa.
    »Abgesehen vielleicht von seinem eigenen Spiegelbild«, meinte Muriel. »Wer ist unser letzter Besucher? Diese arme, klumpige Missgeburt? Könnte es etwa sein, dass ... ?« Sie klatschte in die Hände und

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