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Fächertraum

Fächertraum

Titel: Fächertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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Auffälligkeiten.
    Gegen halb vier meldete sich das Observationsteam aus dem rostigen Transit: »Männliche Person verlässt das Haus … Arbeitskleidung … Wir haben ihn auf Band … Geht nach hinten in den Hof … Öffnet Schuppentür … Jetzt ist er drin …«
Lindt wartete eine Weile, dann fragte er zurück: »Wie siehts aus bei Heid?«
    »Negativ«, antwortete die Besatzung des Sprinters. »Keine Bewegungen.«
    »Gabriel noch im Schuppen?«
    »Positiv. Nicht mehr zu sehen. Vielleicht werkelt er was.«
    »Gut, dann schauen wir ihn uns mal näher an. Jan und ich gehen rein. Paul, du organisierst noch zwei Fahrzeuge und postierst dich in der Nähe von Haus Heid, falls der Wind bekommt und verduften will. Auch nach hinten sichern. Ab jetzt alle Mann mit Schutzwesten und Handfunk.«
     
    Zwei Minuten später hielt ein dunkelroter Citroën-Kombi vor dem Haus der Familie Gabriel. Oskar Lindt, der durch die kugelsichere Weste noch etwas fülliger wirkte, öffnete das Törchen. Jan Sternberg folgte kurz hinter ihm. Sie unterließen es, wie ordentliche Besucher an der Haustür zu klingeln, und steuerten gleich den großen holzverschalten Schuppen im hinteren Hof an. Die Tür war angelehnt. Lindt klopfte erst, als er bereits drin war. Horst Gabriel, der mit einem großen Schraubenschlüssel in der Hand hinter der geöffneten Motorenklappe eines orangeroten VW -Bulli kniete, sah erstaunt von seiner Arbeit auf.
»Kripo Karlsruhe, wir hätten da einige Fragen.«
    Gabriel schnellte hoch, warf noch in der Hocke blitzschnell sein Werkzeug. Der Kommissar krümmte sich, am Bauch getroffen, doch Jan Sternberg hechtete vor, bekam einen Arm zu fassen, riss den nach hinten und den Mann zu Boden. Wenige Sekunden später drückte Oskar Lindt ihm die stählernen Fesseln um die Handgelenke.
»Alles okay, Chef?«
    »Die Weste trägt zwar etwas auf, ist aber sonst ganz praktisch«, keuchte Lindt und hielt sich den Bauch. Dann nahm er sein Funkgerät zur Hand: »Lindt an alle. Holt den Heid, aber Vorsicht.«
    Paul Wellmann hatte sich bereits Gedanken gemacht. Mit einer Aktentasche unter dem Arm klingelte er an der Haustür der Familie Heid.
    »Ja bitte«, eine Kinderstimme tönte aus der Sprechanlage.
    »Stadtwerke«, sagte Wellmann. »Ich müsste kurz zum Wasserzähler.«
    Einen Moment herrschte Stille, dann die Antwort: »Mein Papa kommt runter.«
    Als der Hausherr die Tür öffnete, hielt ihm Wellmann seinen Ausweis verkehrt herum vors Gesicht. »Nur kurz zum Zähler.« Dann ließ er seine Aktentasche fallen. »Hoppla, wie ungeschickt, Entschuldigung.« Auch Thomas Heid bückte sich reflexartig nach unten. Das genügte für Wellmann, um Heids Arm zu schnappen und ihn auf den Rücken zu drehen. Die beiden Kripokollegen, die hinter der Hausecke gewartet hatten, brauchten ihm nur noch die Handschellen anzulegen.
     
    Lindt ließ es sich nicht nehmen, die Meldung von der Festnahme der beiden Verdächtigen dem Staatsanwalt persönlich vorzutragen.
    »Gratuliere«, erklang Conradis Stimme aus dem Handy des Kommissars. »Ich nehme an, wir treffen uns nachher zum Verhör.«
    »Kann aber spät werden«, gab Lindt zurück. »Wird noch eine Weile dauern, bis wir hier fertig sind. KTU und so. Zuerst bräuchten wir zwei schnelle Anordnungen zur Hausdurchsuchung.«
    »Ich kümmere mich drum«, antwortete der Kurze.
     
    »Unbürokratisch wie immer, unser lieber Staatsanwalt«, sagte Lindt zu Jan Sternberg.
    »Ein Glück, dass sich die Eiserne in den Krankenstand verabschiedet hat«, gab der zurück.
»Erinnere mich bloß nicht daran. Stell dir mal vor, sie taucht plötzlich wieder auf.«
    »Nicht immer gleich ans Schlimmste denken«, scherzte Jan. »Sonst muss halt Inka wieder ran.«
    »Der sind wir jetzt natürlich was schuldig.« Lindt griff nach seinem Telefon. »Ruf du mal den Ludwig an. Spusi in beide Häuser. Er kann alles schicken, was er hat.«
     
    Der Kommissar hatte die Beobachtungsteams aus ihren Kastenwagen abgezogen und dazu eingeteilt, alle Familienmitglieder der Gabriels und der Heids in jeweils einem Raum ihrer Häuser unter Beobachtung zu stellen. »Nicht, dass die was verschwinden lassen. Die Durchsuchungsbeschlüsse müssen wir leider noch abwarten.«
    Als alles gesichert war und zwei Streifenwagen die beiden Festgenommenen getrennt voneinander abtransportiert hatten, konnte es Jan Sternberg fast nicht mehr aushalten. »Ob wir mal den VW -Bus …?«
    »Du weißt, wie pingelig der Ludwig ist«, runzelte Lindt die Stirn, doch dann

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