Faeden des Schicksals
offen. Allein seine Anwesenheit lähmte sie und ihre Freundin schaffte es , so mit ihm zu reden. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, um ihrem Schrecken noch mehr Gewicht zu verleihen. Caitlyn schluckte. Sein Blick bohrte sich in Laarnis. Es war spürbar, wie sich die Luft um die beiden herum auflud.
„Gibt es Probleme?“ Eine neue Stimme mischte sich ein. Caitlyn drehte den Kopf und sah Alexander hinter sich. Hinter sich hörte sie ein Zischen und wandte den Blick zurück.
Der Mann hatte Laarnis Hand losgelassen und sie hatte sich zurückgezogen.
„Keine, bei denen du helfen könntest“, hörte sie Laarni zischen.
Alexander kam näher. Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen. Er blieb neben Caitlyn stehen und musterte ihre Freundin mit einem abschätzigen Blick.
„Bei dieser Wunde solltest du ins Krankenhaus“, meinte er nur. Etwas lag in seiner Stimme, etwas, das Caitlyn nicht einordnen konnte. Doch sie sah , wie Laarni zurückwich. Dann wurde ihr plötzlich der Blick auf sie versperrt.
„Halt dich raus, Alex“, brummte der Fremde, der Laarni zuvor nahe gekommen war. „Du solltest verschwinden.“
„Kayne“, ein Seufzen erklang. „Das hier ist immer noch meine Disco, mein Grund und Boden, und wenn einer diesen Ort verlassen sollte, dann du. Es gibt jedes Mal nur Ärger, wenn du hier auftauchst.“
Das Gesicht von Kayne verkrampfte sich, doch er wich kein Stück zurück. Caitlyn hingegen ging schnell einige Schritte zur Seite und versuchte zu Laarni zu kommen. Beide Kontrahenten hatten eine Ausstrahlung, die körperlich spürbar war und Caitlyn wollte um nichts in der Welt dazwischengeraten.
„Du solltest dir gut überlegen, wen du dir zum Feind machst.“ Alexanders Stimme war lauernd. Einen Moment hatte Caitlyn Angst, dass Kayne auf ihn zuspringen und ihn niederschlagen würde. Körperlich war Alex sicher kein Schwächling, aber an seinen Gegner kam er trotzdem nicht heran. Zumindest schätzte Caitlyn es derart ein.
Umso erstaunlicher war, dass Kayne sich mit einem Schnauben umwandte.
„Alex, wir waren nie etwas anderes als Feinde“, zischte er im Vorbeigehen.
Alexanders Blick folgte ihm kurz, dann sah er zu Caitlyn.
„Ich hoffe, den Ladys geht es gut.“ Sein Charme war zurück, die bedrohliche Aura verschwunden.
„Noch besser wäre es , wenn du ebenfalls verschwindest“, fauchte Laarni und ließ Caitlyn zusammenzucken.
Was dachte sie sich dabei? Er hatte diesen Schläger vertrieben und nun fuhr sie ihn so an?
„Laarni“, warnend sah Caitlyn zu ihr. „Entschuldige, sie ist etwas durch den Wind“, wandte sie sich Alexander zu.
„Sicher.“ Er lächelte mild.
„Ich werde sie besser in eine Notaufnahme bringen.“ Caitlyn drehte sich zu ihrer Freundin.
„Wenn ihr Hilfe braucht …“
„Nicht nötig“, fuhr sie dazwischen , bevor Laarni unhöflich werden konnte. „Danke, aber wir schaffen das schon.“
„Nun gut .“ Er trat auf sie zu und ergriff Caitlyns Hand. Sie spürte den sanften Hauch eines Kusses. „Ich hoffe, wir sehen uns wieder.“
„Sicher“, meinte Caitlyn , bevor sie darüber nachdenken konnte. Es war, als wäre sie in Trance gefallen und hätte gar keine Wahl, etwas anderes zu erwidern.
Alexander drehte sich um und verließ die beiden. Caitlyns Augen klebten an ihm, folgten ihm , bis er im Gebäude verschwand.
„Seit wann gibst du dich mit so einem ab?“, hörte sie Laarnis Stimme.
„Was?“ Es war ihr, als würde sie aus einem Traum erwachen. Sie spürte eine seltsame Benommenheit und rieb sich übers Gesicht.
„Dieser Kerl .“ Das Kopfnicken von Laarni wies in die Richtung, in die Alex verschwunden war. „Wie bist du an den geraten?“
„Er hat mich eingeladen.“ Caitlyn zuckte die Schultern. „Er ist nicht so schlimm, wie du dich benimmst.“ Sie kam auf Laarni zu und hob ihre Hand. „Was zum Teufel hast du gemacht?“
„Sagte ich doch bereits. Ein Unfall mit einem Glas.“ Laarni blieb stur.
Caitlyn seufzte. „Ich seh schon, du willst nicht darüber reden.“
„Merkt man das etwa?“, schnaubte Laarni.
Himmel, allmählich übertrieb sie wirklich. Warum war sie nur so verändert? Sie war oft direkt, manchmal auch zu sehr, aber so aufmüpfig hatte sie sich nie verhalten.
„Was ist nur los mit dir?“ Caitlyn stemmte die Hände in die Hüften. „Es gab keinen Grund, Alex anzufahren und es gibt noch weniger einen Grund, dass du mich so angehst. Wir sind Freunde, schon vergessen?“
Einen kurzen Augenblick starrte Laarni
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