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Faeden des Schicksals

Faeden des Schicksals

Titel: Faeden des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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gab Zeiten, da war er solche Wesen gar nicht mehr losgeworden. Er hatte gehofft, diese Zeiten wären vorbei.
    „Ich weiß es sehr wohl.“ Er hörte , wie sie ihm nachlief. „Und ich bitte dich, mich als Schülerin anzunehmen. Zeig mir, wie ich eine Seele zerstöre, zeig mir, wie man sie zu ewigem Zerbrechen verdammt.“
    Dieser Wahnsinn, der in ihren Augen glomm , wurde immer stärker. Was reizte diese Wesen nur an seiner Grausamkeit? Wie pervertiert mussten Gefühle sein, dass sie –
    Er brach den Gedanken ab. War er nicht selbst so verkommen gewesen? Darum hatte er diesen Weg eingeschlagen und war für manche zu einer Legende geworden.
    Cael schnaubte und versuchte diese Erinnerung zu verdrängen. Er war nicht wie sie. Er wollte nicht so sein. Ein geistloses Wesen, das nichts anderes kannte , als anderen Schmerzen zu bereiten. Er wollte wenigstens –
    Was? Ihre Empfindungen in sich aufnehmen? Sie leiden lassen und qualvoll töten, damit er sich beweisen konnte, das s er zu fühlen in der Lage war?
    Das war fast erbärmlicher als das, was er ihr vorwarf. Er hielt an, warf ihr einen Blick über die Schulter zu.
    „Verschwinde“, war alles, was er sagte.
    „Aber ich …“
    Weiter kam sie nicht. Er holte aus und schlug durch die Luft. Die Welle aus Energie riss sie von den Füßen. Ehe sie sich davon erholt hatte und wieder hochkam, war er weg, verschwand in den Schatten und hinterließ für sie keine für sie wahrnehmbare Spur.
    Sie fluchte, suchte überall nach ihm. Sie sah ihn nicht. Zumindest war sie kein hochrangiger Vampir. Ihr Blut war nicht sonderlich alt. Sie verschwand nach kurzer Zeit. Schien betrübt über ihren Misserfolg.
    Cael wandte sich ab. Ein letzter Blick ging zu Caitlyns Fenster. Kein Wesen hatte jemals einen solchen Einfluss auf ihn ausgeübt. Nicht einmal jene in seiner alten Heimat.
    ***
    Eine Zigarette glomm in der Dunkelheit auf. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Der Direktor saß auf einem der Hochhäuser und sah zufrieden hinab.
    „Spielst du wieder einmal Schicksal?“, erklang eine Stimme hinter ihm, sanft, weiblich.
    „Nicht doch.“ Er drehte sich um, blickte Kassandra an. Die langen, schwarzen Haare wehten im Wind. Durchbrochen wurde die Woge nur von dieser zarten silbernen Strähne.
    „Du verwechselst mich .“ Er grinste und schwang sich von dem breiten Geländer herab. „Ich bin nur ein Geschichtenschreiber. Ich würde mich niemals in das Schicksal einmischen.“
    „Wenn ich dir nur glauben könnte.“ Sie stützte einen Ellbogen in eine Hand und tippte sich an die Schläfe.
    „So ähnlich geht es mir auch.“ Eine zweite Stimme, männlich, gelassen.
    „Bruderherz !“ Kassandra erstrahlte, das Lächeln schien alles zu erleuchten. „Wie geht es Großmutter?“
    „Bei bester Gesundheit .“ Jacob trat aus dem Schatten und wandte sich Maurice zu. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass du an all dem, was geschieht, nicht unbeteiligt bist.“
    „Ist jemand wie ich nicht immer beteiligt?“ Er senkte den Blick, zog den Hut ein wenig ins Gesicht. „Immerhin erzähle ich die Geschichten weiter.“
    „Und du willst uns weismachen, dass du sie nur wiedergibst, dass du sie in keiner Weise beeinflusst?“ Jacobs Ausdruck war freundlich. Doch dahinter spürte er das Misstrauen.
    „Des Schicksals Wege sind unergründlich.“ Maurice wandte sich um und ging mit langsamen Schritten davon. „Des Schicksals Fäden verwirren sich, doch welches Muster sie letztlich formen , sieht man nicht.“ Sein Blick ging in den Himmel. „Und doch bleibt eines immer gleich, dass die Fäden irgendwo zusammenlaufen.“

18.
    Dort eine Lichtung.
    Lichtung? War sie in einem Wald? Plötzlich schossen um sie herum Bäume aus dem Boden, sie stolperte, fiel, landete der Länge nach auf der Erde.
    S ie sah hinter sich. Kein Weg, nicht einmal ein kleiner Pfad war zu sehen. Als hätten sich die Pflanzen zusammengezogen und versperrten ihr nun den Weg.
    Wo war sie?
    Ihr Blick suchte den Platz vor sich ab. Ganz sanft säuselte der Wind durch die seltsamen Gebilde, die hier standen. Ruinen, letzte Wracks von … einem Zirkus?
    Einem Friedhof gleich ragten die alten Wagen vor ihr auf, bildeten einen engen Kreis um ein gewaltiges Zelt, von dem nicht mehr als ein Skelett übrig war.
    Alles war unbewohnt. Alles war … tot. Der Wind schien das einzige zu sein, was hier Leben in die Atmosphäre brachte.
    Caitlyns Weg führte sie tiefer in diese seltsame Zirkusruine . Sie fand einige Stofffetzen, das Lila

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