Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Sie brau­chen sich nicht zu ent­schul­di­gen. Wer­den Sie das Pro­jek­til im La­bor un­ter­su­chen kön­nen? Ma­chen Sie den Ra­dio-Test, und stel­len Sie das Al­ter fest. Dann in­ter­es­sie­ren mich noch Auf­nah­men über die ein­ge­präg­ten Zü­ge. Wenn es aus ei­ner mo­der­nen Ma­schi­nen­waf­fe ver­schos­sen wur­de, müs­sen die Ril­len im Stahl­man­tel ein­ge­gra­ben sein. Kön­nen Sie das?«
    Der Cap­tain er­hob sich. Sei­ne Au­gen wa­ren an­omal weit ge­öff­net. Ei­ne un­sin­ni­ge Hoff­nung spie­gel­te sich dar­in wie­der.
    »Ja­wohl, Sir, ich bit­te um Ent­schul­di­gung. Sir, viel­leicht ha­ben wir uns doch ge­irrt! Viel­leicht ist al­les Un­sinn! Viel­leicht ist es durch einen Zu­fall in den Schä­del ge­ra­ten. Sir, es hat be­stimmt kei­ne Füh­rungs­ril­len, ganz be­stimmt nicht. Sir, sa­gen Sie doch, daß ich recht ha­be!«
    Die letz­ten Wor­te hat­te Fi­nist her­aus­ge­schri­en. Er zit­ter­te am gan­zen Kör­per.
    Als er end­lich mit­samt dem Pro­jek­til ver­schwun­den war, sa­hen wir uns stumm an.
    »Ich dan­ke Ih­nen, Gent­le­men«, sag­te der Chef lei­se. »Da­mit wä­re Ih­re Auf­ga­be ge­löst. Sie ha­ben gut ge­ar­bei­tet. Dok­tor Rüb­ner …!«
    Der Ar­chäo­lo­ge trat nä­her. Auch er schi­en in­ner­lich er­regt zu sein.
    »Dok­tor, ich darf Sie im In­ter­es­se un­se­rer streng ge­hei­men Er­mitt­lun­gen lei­der nicht ge­hen las­sen. Ein ver­kehr­tes Wort – und wir ha­ben ver­lo­ren. Ich muß Sie bit­ten, einst­wei­len im hie­si­gen Zen­trum Ihr Do­mi­zil auf­zu­schla­gen. Wol­len Sie Ih­re Fa­mi­lie nach­kom­men las­sen? Es ist für al­les ge­sorgt.«
    »Dan­ke«, wehr­te der His­to­ri­ker ab. »Ich ver­ste­he voll­kom­men. Nie­mand wird mich ver­mis­sen. Ich bin ein chro­ni­scher Jung­ge­sel­le. Ge­ben Sie nur bit­te ei­ne un­ver­fäng­li­che Nach­richt an das ar­chäo­lo­gi­sche In­sti­tut in Ber­lin.«
    Ich fühl­te mich hun­de­elend. Dem Klei­nen er­ging es nicht bes­ser. Wäh­rend der Chef die Wis­sen­schaft­ler ver­ab­schie­de­te, frag­te Han­ni­bal be­drückt:
    »Nun, was sagst du jetzt?«
    »Ich bin fer­tig, of­fen ge­sagt. Al­les in mir sträubt sich ge­gen die An­nah­me, daß je­mand im Jah­re 1811 mit ei­nem mo­der­nen Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner auf pri­mi­tiv aus­ge­rüs­te­te Sol­da­ten ge­schos­sen ha­ben könn­te. Aber …«
    »Ja?« un­ter­brach er mich. »Ja, was ist?«
    »… aber sieh dir ein­mal die­se Män­ner und Frau­en an. Rüb­ner zum Bei­spiel. Sie be­hal­ten trotz­dem die Ner­ven. Das er­weckt Hoff­nun­gen, ver­stehst du! So­lan­ge wir in un­se­ren Kön­nern einen Rück­halt ha­ben, wer­de ich nicht auf­ge­ben. Weißt du schon et­was über die ge­plan­ten Ak­tio­nen?«
    Er nick­te be­däch­tig.
    »Wir wer­den die be­dau­erns­wer­ten Op­fer sein. Je­mand reist mit ei­ner mar­sia­ni­schen Zeit­um­for­mer-Ma­schi­ne in der Ver­gan­gen­heit her­um. Ganz klar, daß er sei­ne mo­der­ne Aus­rüs­tung aus un­se­rem Zeit­al­ter be­zieht. Es dürf­te dar­um ge­hen, die­se Ma­schi­ne zu fin­den und sie zu zer­stö­ren.«
    »Das wird nicht ge­nü­gen!« klang hin­ter uns ei­ne tie­fe Stim­me auf. Wir fuh­ren her­um. Es war der Chef.
    »Die Ver­nich­tung des Ge­rä­tes wür­de den Fall nur un­zu­läng­lich lö­sen. Wir brau­chen den Mann, oder die Män­ner, die die­sen teuf­li­schen Plan ge­spon­nen ha­ben. Wenn sie mit ih­rer hoch­wer­ti­gen Aus­rüs­tung in der Ver­gan­gen­heit ver­blei­ben, kön­nen sie die Welt von da­mals in ih­re Ge­walt be­kom­men. Der füh­ren­de Kopf kann sich spie­lend leicht zum ab­so­lu­ten Herr­scher der Er­de auf­schwin­gen. Kon­nat …!«
    Ich nahm un­will­kür­lich Hal­tung an.
    »Kon­nat, Sie sind si­cher ziem­lich er­schöpft. Sie be­kom­men jetzt ei­ne ge­nau ab­ge­wo­ge­ne Schlaf­do­sis für zehn Stun­den. Da­nach hö­ren Sie den Vor­trag ei­nes fran­zö­si­schen His­to­ri­kers, der über die Epo­che Na­po­le­ons mehr weiß als je­der an­de­re. An­schlie­ßend er­hal­ten Sie Ih­re Ein­satz­be­feh­le. Wir ha­ben kei­ne Zeit mehr zu ver­lie­ren.«
    »Chef, ich weiß bis jetzt nicht ein­mal, wie Sie die­sen Er­eig­nis­sen

Weitere Kostenlose Bücher