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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Leu­te al­le so furcht­bar nie­der­ge­schla­gen? Wir hat­ten schon an­de­re Si­tua­tio­nen zu be­wäl­ti­gen.«
    Er sah mich lan­ge an, ehe er ant­wor­te­te:
    »Kon­nat, Sie re­den wie ein Mann, der eben erst mit der Sach­la­ge ver­traut ge­macht wur­de. Wenn es die­sen Ver­bre­chern ge­lingt, in der Ver­gan­gen­heit we­sent­li­che Din­ge ab­zuän­dern, sind wir er­le­digt! Nicht nur wir, son­dern die ge­sam­te Mensch­heit. Be­grei­fen Sie das nicht! Wir wer­den aus­ge­löscht! Wir sind nie­mals da­ge­we­sen! Wir ver­schwin­den aus der Zei­tebe­ne, die ein­zig und al­lein die un­se­re ist. Be­grei­fen Sie doch end­lich!«
    »Et­was schwie­rig«, lach­te ich hu­mor­los. »Ich hat­te mir im­mer ein­ge­bil­det, ein klar und lo­gisch den­ken­der Mensch zu sein.«
    »Dann las­sen Sie sich von Pro­fes­sor Gold­stein mal er­klä­ren, wie man es an­stel­len muß, um vier­di­men­sio­nal zu den­ken. Ha­ben Sie das ge­lernt, wis­sen Sie auch mit dem Be­griff ›Zeit‹ et­was an­zu­fan­gen. Üb­ri­gens, hat­te ich Ih­nen nicht be­foh­len, schleu­nigst den Tief­schlaf an­zu­tre­ten? Wir se­hen uns in zehn Stun­den.«
    Er dreh­te sich ab­rupt um und ging zum Film­raum hin­über.
    Ner­vös blieb ich zu­rück. Han­ni­bal ließ mich nicht aus den Au­gen. An­schei­nend be­fürch­te­te er ei­ne spon­ta­ne Re­vo­lu­ti­on mei­ner Ner­ven.
    »Nach­stei­gen sol­len wir! Das hat er ge­sagt«, grü­bel­te ich. »Aber wie, Klei­ner? Wie sol­len wir das ma­chen? Wer ist die­ser so­ge­nann­te ›Große‹?«
    Han­ni­bal zuck­te die Ach­seln.
    »Fä­hig­kei­ten un­be­kannt, kei­ne Ah­nung! Wir wer­den es er­fah­ren, wenn er uns ein­mal be­geg­nen soll­te. Dann wer­de ich kei­ne Zehn­tel­se­kun­de zö­gern und so­fort han­deln. Dar­auf kannst du dich ver­las­sen.«
    »Wie sol­len wir ihm fol­gen?« bohr­te ich hart­nä­ckig wei­ter. »Zum Teu­fel, er­hält man hier über­haupt kei­ne ver­nünf­ti­ge Ant­wort mehr?«
    »Du hast ei­ne Klei­nig­keit ver­ges­sen«, warf er ein. Sein sar­kas­ti­scher Ton­fall ließ mich auf­hor­chen.
    »Er­in­ne­re dich an un­se­ren vor­letz­ten Ein­satz. Er­in­ne­re dich an die Wis­sen­schaft­le­rin, Dr. Gun­dry Pon­ja­res. Sie war ei­ne Men­schen-Imi­ta­ti­on. Sie schrie vor Schmer­zen, als wir den Strahl ei­nes Ul­tra­schall-Pro­jek­tors auf ih­ren Kopf rich­te­ten, in den ein de­ne­bi­sches Ge­hirn ver­pflanzt wor­den war. Ei­ne groß­ar­ti­ge wis­sen­schaft­li­che Leis­tung; ei­ne Ge­hirn-Trans­plan­ta­ti­on von ein­zig­ar­ti­ger Vollen­dung. Wir ha­ben die Psy­cho­lo­gin ent­larvt, über­wäl­tigt und im HQ ab­ge­lie­fert. Und, mein ge­schätz­ter Freund, die­ses ›Ding‹ lebt jetzt noch! Un­se­re Wis­sen­schaft­ler ha­ben den De­ne­ber zahl­rei­chen Tests un­ter­zo­gen, ihn aber nicht zer­stört. Au­ßer dem ge­heim­nis­vol­len Großen dürf­te er der ein­zi­ge sein, der un­se­re An­grif­fe über­stan­den hat. Da du au­ßer­dem so tüch­tig warst, auf dem Mond einen zwei­ten Zeit­um­for­mer zu ent­de­cken, wer­den wir wohl oder übel Kopf und Kra­gen ris­kie­ren müs­sen. Gold­stein ver­sucht be­reits, mit Hil­fe des de­ne­bi­schen Ge­hirns im Kör­per ei­ner ir­di­schen Frau ge­wis­se Din­ge zu ent­rät­seln. Das hat er dir wohl nicht ge­sagt, wie?«
    Der Zwerg schwieg. Ich woll­te ihm wei­te­re Aus­künf­te ab­zwin­gen, aber nun war auch er am En­de sei­nes Wis­sens an­ge­kom­men.
    We­nig spä­ter fuhr ich zu den ab­ge­le­ge­nen Schlafräu­men hin­über. Han­ni­bal er­hielt eben­falls ei­ne Tief­schla­f­in­jek­ti­on für zehn Stun­den. Das be­deu­te­te ei­ne traum­lo­se, un­ge­stör­te Ru­he.
    Ehe die bun­ten Ne­bel vor mei­nen Au­gen zu wal­len be­gan­nen, dach­te ich noch­mals an die un­heim­li­chen Ge­scheh­nis­se. Seit ei­ner hal­b­en Stun­de war ich mir dar­über klar, daß dies bis jetzt der ei­gen­ar­tigs­te und wohl auch ge­fähr­lichs­te Ein­satz mei­ner Lauf­bahn war. Was muß­te ge­sche­hen, wenn die rät­sel­haf­te Ma­schi­ne ein­fach ver­sag­te? Wenn Gold­stein Feh­ler un­ter­lie­fen?
    Im­mer­hin muß­te ich zu­ge­ben, daß Ge­ne­ral Re­ling ei­ne un­ge­heu­er

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