Fähigkeiten unbekannt
Tantulf, unser Kollege, ist offiziell verhaftet worden. Fingierte Beweismittel sind gefunden worden. Er wird verdächtigt, Ihnen bei dem Diebstahl geholfen zu haben. Television und Funk haben den Fall aufgegriffen. Sie werden beschuldigt, Professor Goldstein gegen dessen Willen gezwungen zu haben, die Entführung des marsianischen Schiffes zu ermöglichen. Die Space-Force meldet Alarmstufe eins. Ein toller Wirbel, Sir!«
Ich lächelte grimmig vor mich hin. Alles verlief wunschgemäß! Nun mußte es mit dem Teufel zugehen, wenn unsere unbekannten Freunde nichts davon erfuhren.
Es stand fest, daß sie in bestimmten Abständen ebenfalls im Jahre 2005 auftauchten. Sie benötigten einen gewissen Nachschub, und dabei hatten sie es wesentlich schwerer als wir. Sie mußten sämtliche Dinge so unauffällig wie möglich beschaffen, angefangen von der Konservendose bis zum hochwertigen Spezialinstrument.
»Danke, wir werden sehen. Ich rufe Sie später an. Noch etwas! Sorgen Sie dafür, daß der Ortungsneutralisator Ihrer Maschine einwandfrei arbeitet.«
»Sie können sich auf mich verlassen, Sir. Das Gerät funktioniert bestens. Von einer normalen Radarstation können wir unter keinen Umständen ausgemacht werden. Ende.«
Hannibal kam herüber. Seine hohen Stiefel platschten durch den feuchten Untergrund.
»Okay«, murrte er. »Es wäre mir lieber, wenn diese vierbeinigen Viecher Druckknöpfe zur Lenkung hätten. Die haben ihren eigenen Kopf, hm!«
Mißmutig schielte er zu den unruhigen Pferden hinüber. Ich vernahm die beruhigenden Stimmen unserer Kollegen aus der militärischen GWA-Garde. Es waren hochqualifizierte Männer, die praktisch nichts mehr überraschen konnte.
Hannibal wirkte etwas unglücklich. Der Gedanke, auf einem Pferderücken durch die Vergangenheit zu reisen, schien ihn nicht besonders zu erheitern. Dabei war er ein ausgezeichneter Reiter, auch wenn seine Beine kaum bis zu den Steigbügeln reichten.
»Geht vorsichtig mit den Kisten um«, rief er verhalten zu unseren Leuten hinüber. »Zur Hölle, wenn die Eier auf einmal explodieren, fallen noch in Berlin die Fensterscheiben ’raus.«
Polks grinste unmerklich. Seine langen Haare wurden im Nacken von einem Band aus Klapperschlangenhaut gehalten.
Sergeant Tundry, der kräftig gebaute Spezialist für moderne Angriffstaktik, kam gemächlich herüber. In den Händen hielt er zwei plumpe Schießprügel mit daumenstarken Rohren und dicken Holzschäften. Die Feuersteinschlösser waren fast größer als unsere modernen Einsatzwaffen.
Was denken Sie wohl, wie hervorragend und unauffällig unsere Experten die kurzen Reitermusketen verwandelt hatten!
Unter dem mächtigen Lauf lag ein anderes Exemplar dieser Gattung im Holz eingebettet. Neben dem urtümlichen Steinschloß befand sich die vollautomatische Magazinführung eines modernen Maschinenkarabiners, und in dem dicken Kolben hatte bequem ein Magazin mit zweihundertdreißig Schuß Platz gefunden. Wenn diese Waffen zu arbeiten begannen, jagten die elektrisch gezündeten Kleinstraketen mit Thermonital-Hitzeladungen aus dem Lauf. Unsere Pistolen enthielten das gleiche Geheimnis, nur hatten wir darin nicht die großen Magazine unterbringen können. Immerhin hatte es für fünfzig ‚222er Thermo-Rak-Projektile ausgereicht. Sie konnten von dem langgestreckten Kolben aufgenommen werden.
Das war nur ein kleiner Teil unserer Spezialausrüstung. Zweifellos waren wir dem Gegner damit überlegen. Man hatte in unseren Labors alles für die Tarnung getan.
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