Fähigkeiten unbekannt
zu dieser Zeit noch hier und da gegeben haben.«
Er nickte bekräftigend. Sonst sprachen wir nicht mehr viel.
Kurz nach acht Uhr machten wir die Pferde fertig. Ich hatte einen bildschönen Fuchshengst, Hannibal eine zierliche Rappstute. Unsere ›Diener‹ waren natürlich schlechter beritten. Trotzdem hatten wir für ausgezeichnete Gäule gesorgt.
Nachdem wir aufgesessen waren, fühlte ich mich nicht sonderlich behaglich. Polks bangte fluchend um den guten Gesundheitszustand seines Hinterteils, und Hannibal stellte erbost fest, daß die Steigbügel für ihn zu tief hingen.
Unsere ›Zaubermusketen‹ steckten in den Sattelhalftern. Wir konnten sie jederzeit erreichen.
Nach wenigen Minuten erreichten wir die Straße. Wir sorgten dafür, daß wir von den Bauern nicht gesehen wurden. Anschließend riskierten wir einen kurzen Galopp, damit sich die ausgeruhten Pferde nach dem Transport etwas abreagieren konnten.
Hannibal und die beiden Sergeanten ritten in der typisch amerikanischen Haltung. Jedem preußischen Kavallerieoffizier mußte das als Sakrileg erscheinen. Natürlich hatten wir solche Schwierigkeiten eingeplant.
Diese Leute waren eben Amerikaner, also durften sie auch wie solche reiten. Es konnte nur in unserem Interesse liegen, so oft wie möglich aufzufallen. Jemand hatte sich an uns zu wenden, nicht wir an ihn! Dieser Plan war riskant, zugegeben. Wir hatten aber kaum andere Möglichkeiten, wenn wir den sogenannten ›Großen‹ mitsamt der zweiten Umformer-Maschine noch rechtzeitig finden wollten.
Wir zügelten die Pferde zu einem gemäßigten Trab. Da kam von hinten die Anfrage:
»Sir, wo ist denn nun die Landstraße? Dieser Feldweg scheint ja endlos lang zu sein.«
Ich stöhnte unterdrückt. Die Schwierigkeiten begannen schon. Dabei waren die beiden Soldaten eingehend instruiert worden.
»Polks, Sie liebenswerter Zeitreisender, wir sind auf der Hauptstraße! Hatten Sie etwa ein sechsbahniges Gebilde mit Fernlenkleitungen und freitragenden Überführungen erwartet! Mensch, schalten Sie endlich um. Wir sind im Jahr 1811.«
Polks gebrauchte ein Kraftwort. Dann schwieg er.
Nun begegneten wir immer wieder Bauern, die ihrer Arbeit nachgingen. Einige hatten noch Pferde, andere zogen ihre zweirädrigen Karren selbst.
Wenn wir sie auf der Straße antrafen, traten sie schleunigst zur Seite. Die untertänigen Grüße und Bücklinge verwirrten mich anfangs. Hannibal wurde sogar verlegen. Einmal war er drauf und dran, neben einem devot grüßenden alten Mann anzuhalten.
»Weiter«, zischelte ich nervös. »Teufel auch, wir sind für diese Leute hohe Herren! Begreif das endlich.«
Von da an nickten wir nur zurückhaltend. Es war deprimierend.
Gegen Mittag tauchte der Kirchturm von Fürstenberg aus dem relativ flachen Gelände auf. Es war nicht mehr als ein Dorf. Dennoch besaß es niedrige Mauern und Tore.
Dicht davor gewahrten wir ein größeres Zeltlager. Bunte Uniformen wurden sichtbar. Lärm drang herüber. Weiter links exerzierten einige Leute unter den lautstarken Befehlen eines schnurrbärtigen Kerls. Es schien sich um eine Kavallerieabteilung zu handeln.
»Preußen in französischen Diensten«, sagte Hannibal knapp. »Ob das diese Kürassiere sind?«
Ich warf noch einen Blick zu dem größten Zelt hinüber. Es schien die Unterkunft des Kommandeurs zu sein.
»Bestimmt sind sie es. Sie haben schwere Gäule, mächtige Säbel und Brustpanzer. Sogenannte Schwere Kürassiere. Aufpassen, da kommen Offiziere.«
»Ausgerechnet jetzt«, entgegnete der Kleine verärgert. »Die haben anscheinend die Gegend abgeritten.«
»Hände
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