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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ser­gean­ten in Po­si­tur. Tun­dry blick­te ihn fas­sungs­los an und wuß­te nicht, was er ant­wor­ten soll­te.
    Was ich mit Han­ni­bal wohl noch al­les er­le­ben wür­de! Doch so leicht konn­te mich nichts mehr er­schüt­tern!
     
     

8.
     
    Un­vor­stell­bar, daß wir vor we­ni­gen Stun­den noch ge­lacht hat­ten! In­zwi­schen war uns die Lust da­zu ver­gan­gen!
    Ge­gen fünf­zehn Uhr hat­ten wir einen klei­nen Ritt in die nä­he­re Um­ge­bung un­ter­nom­men. Nie­mand hat­te uns dar­an ge­hin­dert; von Sol­da­ten hat­ten wir kaum et­was be­merkt. Die ar­bei­ten­den Bau­ern stör­ten uns nicht.
    Wir hat­ten Fürs­ten­berg in Rich­tung Frank­furt an der Oder ver­las­sen. Et­wa zwei Ki­lo­me­ter hin­ter dem Dorf stand ein ein­zel­nes Ge­höft am An­fang ei­nes Wäld­chens. Dort ent­deck­ten wir die drei mäch­ti­gen Eich­bäu­me, die schon im Jah­re 1811 ur­alt wa­ren. Dr. Rüb­ner hat­te sie auch noch im Jah­re 2005 ge­se­hen. Sie hat­ten sich kaum ver­än­dert.
    Dort al­so, fast un­ter­halb die­ser Pflan­zen­re­cken, hat­te das Ge­fecht statt­ge­fun­den. Wir rit­ten im schar­fen Trab zu­rück. An­schlie­ßend sa­hen wir uns in Fürs­ten­berg um.
    Ge­gen zwan­zig Uhr gab Tun­dry Alarm. Ich trat so­fort an ei­nes der bunt­ver­glas­ten, blei­ge­faß­ten Fens­ter und be­merk­te drei schwe­re Plan­wa­gen. Sie rum­pel­ten über das Pflas­ter in den wei­ten Hof der Her­ber­ge.
    Die Be­gleit­mann­schaft be­stand aus sechs Män­nern. Drei da­von wa­ren be­rit­ten, die an­de­ren fun­gier­ten als Kut­scher. Wie mir der Wirt spä­ter mit­teil­te, han­del­te es sich um den Wa­gen­zug ei­nes rei­sen­den Händ­lers aus Bres­lau. Der Na­me des Han­dels­man­nes lau­te­te Mel­chi­or Tra­ber. An­geb­lich brach­te er schle­si­sche Wa­ren nach Ber­lin, wo­zu er die Al­ler­höchs­te Er­laub­nis be­sä­ße.
    Nach den Be­rech­nun­gen un­se­res po­sitro­ni­schen Ge­hirns stand es mit 99pro­zen­ti­ger Wahr­schein­lich­keit fest, daß der ent­führ­te Zeit­um­for­mer in Eu­ro­pa zu fin­den war. Es wä­re sinn­los ge­we­sen, das Ge­rät in den USA oder an ei­nem sons­ti­gen ab­ge­le­ge­nen Ort die­ser Welt zu sta­tio­nie­ren.
    Der Schwer­punkt der na­po­leo­ni­schen Macht lag nun ein­mal in Eu­ro­pa, zur Zeit so­gar in Deutsch­land. Der Ruß­land­feld­zug zeich­ne­te sich be­reits am po­li­ti­schen Ho­ri­zont ab. In Pe­ters­burg lie­fen schwer­wie­gen­de Ver­hand­lun­gen.
    Noch zö­ger­te Zar Alex­an­der, auf die im­mer drän­gen­der wer­den­den For­de­run­gen des Kor­sen ein­zu­ge­hen. Eng­land be­herrsch­te die Mee­re. Wie wir aus dem Ab­lauf der Ge­schich­te wuß­ten, wur­de zur Zeit ein bri­ti­sches Ge­schwa­der aus­ge­rüs­tet, mit dem Auf­trag, in die Ost­see ein­zu­lau­fen und den schwan­ken­den Rus­sen den Rücken zu stär­ken. Die bri­ti­sche Kro­ne war oben­drein noch dar­an in­ter­es­siert, das gleich­falls un­si­che­re Schwe­den zu be­ein­dru­cken.
    Der ehe­ma­li­ge fran­zö­si­sche Mar­schall Jean Ber­na­dot­te, seit 1810 vom schwe­di­schen Reichs­tag zum Kron­prin­zen ge­wählt, ver­harr­te in ei­ner ge­wis­sen Ver­zö­ge­rungs­po­li­tik. Die ge­sam­t­eu­ro­päi­sche La­ge war aus­ge­spro­chen un­si­cher.
    Hier lag al­so der An­satz­punkt für ei­ne un­be­kann­te Macht.
    Als wir nach dem Er­schei­nen die­ses Bres­lau­er Händ­lers kla­rer sa­hen, ging ei­ne Nach­richt an TS-19 ab. Der schwe­re Atom­bom­ber hing nun in fünf­zig Ki­lo­me­ter Hö­he über dem Land­ge­biet. Ich mel­de­te das pro­gramm­ge­mä­ße Ein­tref­fen der drei Wa­gen. Der große Luft­trans­por­ter war klar zum Alarm­start. Not­falls konn­te er in knapp fünf­zehn Mi­nu­ten über Fürs­ten­berg sein.
    Nun mach­te sich erst­ma­lig un­ser vor­neh­mer Stand be­merk­bar. Na­tür­lich konn­te ein Graf von Lau­fen­stein un­mög­lich auf dem Hof her­umspa­zie­ren, um zu ver­su­chen, sei­ne Na­se un­ter die auf­fal­lend neu­en Pla­nen der Wa­gen zu ste­cken. Auch für Han­ni­bal war das un­mög­lich, zu­mal man die Fahr­zeu­ge sehr dicht an­ein­an­der ge­scho­ben hat­te.
    Drei Mann der Be­glei­tung wach­ten mit Ar­gus­au­gen,

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