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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ali­as Dr. Fehr­mann. Ne­ben ihm ritt der dun­kel­haa­ri­ge Bur­sche, den ich schon im Gast­haus be­merkt hat­te.
    Dicht hin­ter ih­nen folg­te der ers­te Wa­gen. Als al­le drei Fahr­zeu­ge sicht­bar wa­ren, er­kann­te ich auch den drit­ten Rei­ter. Er bil­de­te den Schluß­mann.
    Durch die stark ver­grö­ßern­de Op­tik mei­nes Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ners konn­te ich deut­lich se­hen, daß auf den Kut­scher­sit­zen Waf­fen la­gen. Sie wa­ren nur von ei­ni­gen Tuch­stücken ver­hüllt, dem­nach je­der­zeit greif­bar.
    Sie ka­men im­mer nä­her. Je­de Ein­zel­heit war be­reits mit bloßem Au­ge zu er­ken­nen.
    Mei­ne Ner­vo­si­tät wuchs. Han­ni­bal warf mir fra­gen­de Bli­cke zu.
    Wo blie­ben die Kü­ras­sie­re? Ei­gent­lich hät­ten sie längst auf­tau­chen müs­sen.
    Im glei­chen Au­gen­blick mel­de­te Polks die preu­ßi­schen Rei­ter. Ich ver­nahm das dump­fe Pol­tern der Hu­fe. Gleich dar­auf be­merk­te ich die auf­we­hen­de Staub­wol­ke.
    In die drei Rei­ter kam plötz­lich Be­we­gung. Fehr­mann schrie et­was, riß das Pferd her­um und trab­te zum ers­ten Wa­gen. Der Fah­rer warf ihm einen Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner zu.
    Sie fuh­ren die Fahr­zeu­ge dicht an den Stra­ßen­rand. Die Kut­scher ver­schwan­den mit schuß­be­rei­ten Ma­schi­nen­waf­fen un­ter den Pla­nen. Nur die drei Be­rit­te­nen wa­ren noch zu se­hen.
    Na­tur­ge­mäß war Fehr­mann un­ru­hig. Wes­halb Ritt­meis­ter von Züll­witz auf den Ge­dan­ken ge­kom­men war, den Wa­gen­zug doch noch ein­ge­hend zu un­ter­su­chen, hat­ten wir auch nicht er­mit­teln kön­nen. Viel­leicht war ihm ir­gend et­was auf­ge­fal­len, was er am ver­gan­ge­nen Tag durch un­se­re Ein­la­dung nicht be­ach­tet hat­te.
    Je­den­falls sah ich die Rei­ter plötz­lich auf­tau­chen. In brei­ter Li­nie, dicht an dicht, er­schie­nen sie jen­seits der drei Ei­chen auf dem of­fe­nen Feld. Sie hat­ten die Stra­ßen­bie­gung ein­fach ab­ge­schnit­ten.
    Vorn­weg ritt von Züll­witz. Ich sah ihn win­ken und ver­stand auch die ge­brüll­ten Wor­te.
    »An­hal­ten, im Na­men des Kö­nigs«, schrie er dem Händ­ler zu.
    Dann folg­ten Be­feh­le an sei­ne Leu­te. Ein Horn­si­gnal er­tön­te. Die­se schril­len Tö­ne moch­ten Dr. Fehr­mann auf die Ner­ven ge­gan­gen sein. Na­tür­lich be­fand er sich in ei­ner mehr als un­an­ge­neh­men Si­tua­ti­on.
    Ei­ne ge­naue Un­ter­su­chung sei­ner La­dung konn­te er kei­nes­falls ris­kie­ren. Dar­über war ich mir auch klar. Das Vor­ge­hen des Ritt­meis­ters sah aber ganz da­nach aus, als wä­re er spe­zi­ell mit die­ser Ab­sicht ge­kom­men.
    Fehr­mann zö­ger­te kei­ne Se­kun­de mehr.
    Ich be­ob­ach­te­te, wie die drei Män­ner ei­lig von den Pfer­den ab­stie­gen und hin­ter den Wa­gen in De­ckung gin­gen. Dann brach die Höl­le los.
    Auf­stöh­nend schloß ich die Au­gen und ver­such­te ver­geb­lich, mei­ne Oh­ren ge­gen das wahn­sin­ni­ge Häm­mern zu ver­schlie­ßen.
    Die Män­ner feu­er­ten mit sechs hoch­wer­ti­gen Ma­schi­nen­waf­fen auf den dich­ten Hau­fen der an­stür­men­den Rei­ter. Pfer­de bra­chen zu­sam­men. Ich hör­te die To­des­schreie der Män­ner und ver­nahm das dump­fe Knal­len der ex­plo­die­ren­den Ge­schos­se.
    Es wa­ren Pro­jek­ti­le aus ei­nem Waf­fen­de­pot der US-Ar­mee!
    In we­ni­gen Au­gen­bli­cken war al­les vor­bei. Ir­gend­wo vor mir, war so­eben je­ner Mann ge­stor­ben, den ich vor ei­ni­gen Wo­chen auf dem OP-Tisch als Ske­lett ge­se­hen hat­te.
    Es wur­de still. Nur weit hin­ten sah ich einen Mann da­von­tau­meln. Es muß­te wohl der Ritt­meis­ter sein, auf des­sen Be­richt un­ser Ar­chäo­lo­ge ge­sto­ßen war.
    Auf dem wei­ten Feld la­gen die To­ten und ver­en­de­ten Pfer­de. Und wir – wir hat­ten ta­ten­los zu­schau­en müs­sen!
    Ich ver­fluch­te den Be­fehl; die stren­gen An­wei­sun­gen un­se­rer Wis­sen­schaft­ler, die Er­eig­nis­se als ge­schicht­li­che Tat­sa­chen an­zu­se­hen. Jetzt war es ge­sche­hen.
    Die sechs Bur­schen tauch­ten wie­der auf. Die Kut­scher klet­ter­ten von den Wa­gen und lie­fen zu Fehr­mann hin­über. Al­le hiel­ten noch die Waf­fen in den

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