Fähigkeiten unbekannt
Händen.
Hannibal nickte mir zu. Sein Gesicht war unbewegt und wirkte wie versteinert.
Ich richtete mich vorsichtig hinter meiner Deckung auf, nahm den MK in die Armbeuge und schritt auf den flachen Abhang zu.
Mein Näherkommen blieb unbemerkt, sogar dann, als ich schon frei neben einem Baum stand. Die Entfernung mochte zwanzig Meter betragen. Sie sahen nur erregt zu dem Schlachtfeld jenseits der Straße hinüber.
Ich rief sie in englischer Sprache an. Menschen des Jahres 2005 mußten diese Laute einwandfrei verstehen.
»Wenn ich mich nicht täusche, können wir das auch. Hände hoch, aber schnell!«
Sie fuhren herum. Ich bemerkte Fehrmanns verzerrtes Gesicht und die ungläubig aufgerissenen Augen seiner fünf Untergebenen. Mit einem Blick hatten sie meine moderne Waffe erkannt. Deshalb hatte ich sie auch aus dem Gepäck genommen. Eine Muskete hätte bei ihnen höchstens Gelächter ausgelöst.
Drei Mann rissen gleichzeitig ihre Waffen nach oben. Es mochte wohl eine Reflexhandlung sein.
Hannibal, Polks und Tundry schossen sofort. Gleichzeitig mit den Abschüssen unserer Kleinstraketen-Geschosse klangen die Detonationen auf. Unser Gegner kam nicht mehr zum Schießen.
Fehrmann erhob die Arme. Sekunden später stand ich vor ihm. Hannibal tauchte von hinten auf, und Tundry sprang vom Baum herunter.
»Ich hab euch doch gesagt, daß wir das auch können«, sagte ich eisig. »Man soll nie auf einen Mann schießen wollen, dessen Leute mit angeschlagenen Waffen in guten Deckungen liegen. Wir sind doch keine Kürassiere.«
Tundry nahm den Männern die versteckten Pistolen ab. Es waren amerikanische Armeewaffen. Dr. Fehrmann war völlig verstört. Immer wieder starrte er auf meine Kleidung und die zeitgemäße Frisur.
Hannibal inspizierte schon die Wagen. Polks stand auf der Anhöhe und suchte die Umgebung ab. Es war niemand zu sehen. Auch aus Fürstenberg kam niemand herbei, obwohl man dort den Waffenlärm hatte hören müssen.
»Waffen und Munition«, rief der Kleine vom ersten Wagen herab. »Hatte ich mir gedacht. Los schon, auf die Böcke mit euch! Da, in den Feldweg einfahren. Dann weiter bis zum Fluß. Wir bleiben neben euch. Macht keine falschen Bewegungen, denn dann hilft euch auch der marsianische Zeitumformer nicht mehr viel.«
Fehrmann hatte bisher noch kein Wort über die Lippen gebracht. Bei Hannibals Bemerkungen begann er dumpf zu stöhnen.
»Ach – ach, so ist das«, keuchte er. Ich sah das Weiße seiner Augäpfel. »Sie – Sie haben auch eine Maschine. Ich verstehe. Das hätte ich früher wissen sollen. Wer sind Sie? Was haben Sie mit uns vor? Die Sache geht Sie überhaupt nichts an. Ich …«
»Sie halten jetzt den Mund«, unterbrach ich ihn.
Dieser ungeheuerliche Verbrecher fühlte sich noch immer sicher. Ein fast unbezähmbarer Zorn stieg in mir auf.
Ich beherrschte mich nur mühevoll. Noch hatten wir laut Plan mit diesen Wölfen zu heulen. Wir hatten so zu tun, als wären wir um keinen Deut besser. Ich mußte die Toten übersehen. Ich hatte das Fürchterliche einfach zu vergessen und nur noch an die Aufgabe zu denken.
»Aufsteigen. Sie lenken den ersten Wagen. Polks, paß auf den letzten auf.«
Fehrmann weigerte sich zuerst, der Aufforderung nachzukommen. Ein Druck mit der Mündung half nach.
»Sie wollen wohl warten, bis Leute vorbeikommen, wie? Fahren Sie den Wagen, und passen Sie auf. Die Pferde sind unruhig.«
»Ich verlange eine Erklärung«, sagte er hartnäckig.
»Später. Ich verlange aber auch eine. Oder meinen Sie etwa, wir hätten uns umsonst in diese Zeitebene bewegt?«
Die Pferde zogen an. Wir bogen in den schmalen Weg ein, holperten anschließend über welliges Wiesenland, bis uns der Fluß Halt gebot. Unsere Pferde
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