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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ver­rech­net hat­te. Es hat­te mit dem In­tel­li­genz­quo­ti­en­ten ei­nes De­ne­bers als Aus­gangs­punkt ge­ar­bei­tet.
    Wäh­rend des Flug­es setz­te ich mich ne­ben Fehr­mann. Er wich mei­nem Blick aus und sah stumpf auf die run­den Lu­ken der Druck­ka­bi­ne.
    Wir wa­ren in fünf­zig Ki­lo­me­ter Hö­he. Der Ar­beits­lärm des ato­ma­ren Staustrahl­trieb­werks war kaum zu hö­ren.
    »Wo ist Ih­re Ma­schi­ne?«
    Er schwieg. Han­ni­bal kam eben­falls nä­her. Sein schie­fes Lä­cheln wirk­te be­un­ru­hi­gend.
    »Der Kna­be will nicht re­den, wie?« mein­te er ge­dehnt. »Okay, das wird sich bald än­dern.«
    »Was ha­ben Sie vor?« fuhr Fehr­mann auf. »Ge­walt?«
    »Was hat­ten Sie wohl ge­dacht? Ich emp­fin­de Sie und Ih­re Ma­schi­ne als au­ßer­or­dent­lich stö­rend, we­nigs­tens in die­ser Zeit. Ich ha­be mit Na­po­le­on al­ler­hand vor. Sie of­fen­bar auch. Al­so wird ei­ner von uns ge­hen müs­sen.«
    Er lach­te hys­te­risch. Selt­sa­mer­wei­se blieb sein Ge­sicht völ­lig un­be­wegt.
    »Sie phan­ta­sie­ren. Er wird Sie schnel­ler ge­fun­den ha­ben, als es Ih­nen lieb ist. Ge­gen ihn sind Sie ei­ne Null, wir al­le sind Nul­len im Ge­gen­satz zu sei­nem Wis­sen.«
    »Dach­te ich mir doch«, lä­chel­te ich ar­ro­gant. »Sie ha­ben al­so auch einen De­ne­ber er­wi­scht? Ei­ne an­de­re Mög­lich­keit gibt es nicht.«
    »Viel­leicht hat er uns er­wi­scht!« höhn­te der As­sis­tent des ita­lie­ni­schen Phy­si­kers. »Wo­her wis­sen Sie über­haupt, daß es sol­che Le­be­we­sen gibt? Ich dach­te, die wä­ren al­le ver­nich­tet wor­den. Wer sind Sie?«
    »Ich ha­be lan­ge Jah­re für den eu­ro­päi­schen Ge­heim­dienst ge­ar­bei­tet, dann bei Pro­fes­sor Da­vid Gold­stein im phy­si­ka­li­schen In­sti­tut von Hai­fa. Dort er­fuhr man al­ler­lei streng ge­hei­me Din­ge. Den Rest ent­deck­te ich auf dem Mond, nach­dem man fest­ge­stellt hat­te, daß ei­ne Ma­schi­ne fehl­te. Ich mach­te mir na­tür­lich mei­ne Ge­dan­ken; und sie­he da – hier sind wir!«
    Fehr­manns Fas­sungs­lo­sig­keit war nicht ge­heu­chelt. Er kam nicht mehr mit. Es war auch sinn­los, ihm wei­te­re Er­klä­run­gen zu ge­ben. Wir such­ten nicht ihn, son­dern einen an­de­ren Mann. Vor­dring­lich aber des­sen Zeit­um­for­mer.
    Kurz vor der Lan­dung emp­fin­gen wir einen Funk­spruch auf der be­kann­ten Fre­quenz. Un­se­re Bord­fun­ker nah­men die Zei­chen so­fort ins Band. Se­kun­den spä­ter strahl­te das Ver­stan­den-Si­gnal aus der An­ten­ne.
    Die Lan­dung er­folg­te über­has­tet. Un­se­re Leu­te be­müh­ten sich be­reits, den Spruch mit dem da­nach ein­ge­stell­ten Ge­rät zu ent­schlüs­seln, was nur noch we­ni­ge Mi­nu­ten dau­er­te.
    Heu­te wölb­te sich ein kla­rer Som­mer­him­mel über der klei­nen In­sel. Die Men­schen­an­samm­lung war be­ängs­ti­gend ge­wor­den.
    Gold­stein hat­te in­zwi­schen vie­le Fahr­ten un­ter­nom­men und im­mer mehr Ma­te­ri­al ins Jahr 1811 ge­bracht. Mit un­se­ren zwei­hun­dert Mann hät­ten wir mü­he­los die Welt er­obern kön­nen.
    Die drei Ge­fan­ge­nen be­ka­men nichts da­von zu se­hen. Sie wur­den in ei­nem ge­schlos­se­nen Wa­gen zum Fer­tig­haus mit der me­di­zi­ni­schen Ein­rich­tung ge­bracht.
    Dann war­te­ten wir nicht mehr lan­ge, zu­mal TS-19 die rest­lo­se Zer­stö­rung der Wa­gen mel­de­te. Die Ver­zö­ge­rungs­bom­be hat­te sie im ato­ma­ren Glut­ball ver­ge­hen las­sen. Nur die um­her­ir­ren­den Zug­pfer­de und die er­schos­se­nen Sol­da­ten zeug­ten noch von ei­nem wahr­haft dia­bo­li­schen Ge­sche­hen. Men­schen des Jah­res 2005 hat­ten in die Ge­schich­te ein­ge­grif­fen, doch hielt sich die­ser Ein­griff noch in er­laub­ten Gren­zen.
    Ein pas­si­ver GWA-Oberst war mit neu­en Son­der­be­feh­len von »oben« ein­ge­trof­fen. In­ner­halb des Stütz­punk­tes nahm er mir die Ver­ant­wor­tung ab. Er ord­ne­te das so­for­ti­ge Ver­hör der drei Män­ner an. Es war ei­ne Not­lö­sung, aber wir hat­ten kei­ne Zeit mehr zu ver­schwen­den.
     
     

9.
     
    Dr. Fehr­mann hat­te die Au­gen ge­öff­net, je­doch wa­ren sie gla­sig und aus­drucks­los. Ein Mann im

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