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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Sei­ne un­för­mi­ge Mus­ke­te hat­te sich durch das auf­ge­scho­be­ne Re­flexvi­sier er­heb­lich ver­än­dert. Die Waf­fen schos­sen her­vor­ra­gend, nur hat­ten wir uns bei den Übun­gen erst an die klo­bi­gen Schäf­te ge­wöh­nen müs­sen.
    Ich hat­te den nor­ma­len MK an mich ge­nom­men. Es war die ein­zi­ge Waf­fe mo­der­nen Aus­se­hens, die wir im Ge­päck hat­ten. Es hat­te sei­nen Grund.
    So war­te­ten wir im Schein der Früh­son­ne. Es ver­sprach ein strah­lend schö­ner Tag zu wer­den.
    Nach ei­nem kur­z­en Ge­spräch mit Polks er­klang der Sum­mer in mei­ner Uhr. Ich mel­de­te mich.
    »TS-19, Sir«, ver­nahm ich lei­se sei­ne Stim­me aus dem Laut­spre­cher. »Die Bom­ber­be­sat­zung hat sich so­eben ab­ge­löst. An Bord der Ma­schi­ne al­les in Ord­nung. Die bei­den Raum­jä­ger sind vor drei Mi­nu­ten ge­st­ar­tet. Der Trans­por­ter ist fer­tig zum Alarm­start. Ach­tung, wich­ti­ge Mel­dung …!«
    Ich preß­te die Uhr noch dich­ter an mein Ohr. Was kam jetzt?
    »Zen­tra­le Nor­we­gen mel­det den Emp­fang ei­nes lan­gen Funk­spruchs. Er wur­de im nor­ma­len Kurz­wel­len­be­reich ab­ge­strahlt. Mor­se­zei­chen, je­doch ver­schlüs­selt. Der Sen­der wur­de an­ge­peilt. Es steht fest, daß aus dem Ort Fürs­ten­berg ge­sen­det wur­de. Ein zwei­ter Sen­der gab ein Kurz­zei­chen als Emp­fangs­be­stä­ti­gung. Ganz ge­naue An­pei­lung war da­her nicht mög­lich, aber es steht fest, daß die­ses zwei­te Ge­rät im Ge­biet von Bres­lau ste­hen muß. Die De­chif­frie­rung läuft be­reits. Er­geb­nis kann in zehn Mi­nu­ten er­war­tet wer­den. En­de.«
    Ich hat­te bei den letz­ten Wor­ten die Luft an­ge­hal­ten. Al­so hat­ten wir die Bur­schen auf dem Funk­weg schon ei­ni­ger­ma­ßen ge­nau ent­deckt. In un­se­rer der­zei­ti­gen Epo­che muß­te der ge­rings­te Piep­ser auf­fal­len. Es gab sonst kei­ne Funk­sta­tio­nen.
    »Dan­ke. Mel­den Sie sich so­fort, so­bald der Spruch ent­schlüs­selt ist. Ha­ben Sie Ra­da­rim­pul­se fest­stel­len kön­nen?«
    »Nein. Bis­her wur­de noch kein Ver­such un­ter­nom­men, uns mit mo­der­nen Ge­rä­ten zu or­ten. Die Welt un­ter uns scheint tot zu sein. Wir ha­ben Fürs­ten­berg auf dem Bild­schirm des Ob­jekt­tas­ters. Die Ver­grö­ße­rung reicht nicht ganz, aber es sieht so aus, als setz­ten sich da un­ten ei­ni­ge Wa­gen in Be­we­gung. Sie dürf­ten bald kom­men.«
    Ich schal­te­te mit ver­hal­tend be­ben­den Fin­gern ab. Die Ker­le hat­ten dem­nach einen ziem­lich lan­gen Funk­spruch ab­ge­setzt. Wenn ich jetzt noch Zwei­fel an de­ren wah­rer Iden­ti­tät ge­habt hät­te, wä­ren sie nun end­gül­tig ver­flo­gen.
    Han­ni­bal hat­te die neu­en Nach­rich­ten eben­falls mit­ge­hört. Sein völ­lig aus­drucks­lo­ses Ge­sicht ver­lei­te­te mich zu ei­nem ge­mur­mel­ten Kraft­aus­druck. Die War­te­rei auf ein fest­ste­hen­des Er­eig­nis wur­de zur Qual.
    Nach ei­ner gu­ten hal­b­en Stun­de sich­te­te Polks den Wa­gen­zug. Er gab von da an lau­fend über Funk­sprech Be­rich­te ab. Ehe ich das Trap­peln der Hu­fe ver­neh­men konn­te, mel­de­te sich TS-19 zum zwei­ten­mal.
    »Hat et­was län­ger ge­dau­ert, Sir. Der Spruch war hoch­wer­tig ver­schlüs­selt. Ich ge­be die Mel­dung sinn­ge­mäß wei­ter. Ein ge­wis­ser Dok­tor Fehr­mann mel­de­te die An­kunft in Fürs­ten­berg und bit­tet um Be­nach­rich­ti­gung des Emp­fän­gers in Ber­lin. Die La­dung wä­re in Ord­nung, die Kon­trol­len wä­ren glimpf­lich ver­lau­fen. Dann spricht er noch von zwei ame­ri­ka­ni­schen Of­fi­zie­ren, die er zu sei­ner Über­ra­schung in dem Ort an­ge­trof­fen hät­te. Per­so­nen­be­schrei­bun­gen von Ih­nen und MA-23 folgt. Dr. Fehr­mann fragt an, ob dar­über et­was be­kannt wä­re. Das ist al­les.«
    Ich be­stä­tig­te und schal­te­te er­neut ab. Al­so wuß­te der an­geb­li­che Händ­ler doch nicht, was er mit uns an­fan­gen soll­te. Das war gut!
    Zehn Mi­nu­ten spä­ter lud der Klei­ne mit ei­ner be­däch­ti­gen Hand­be­we­gung die Waf­fe durch. Ich glaub­te, das schar­fe Kli­cken zu hö­ren.
    Hin­ter der Weg­bie­gung er­schi­en der ers­te Rei­ter. Es war Mel­chi­or Tra­ber,

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