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Faenger des Gluecks

Faenger des Gluecks

Titel: Faenger des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zweitklassigen Filmen hatte.
    Aber schließlich hatte sie Familien nie verstehen, sondern sie immer nur mit der verwirrenden Sehnsucht der Außenseiterin betrachten können. Sie lehnte sich in den sorgfältig geflickten Autositz zurück.
    »Habe gehört, du hast dir letztens ein ›Kings‹-Spiel angesehen.« E.J. fing ihren schnellen, durchbohrenden Blick auf und pfiff leise.
    »So?«
    »Ich habe Brighton Boyd auf einer Party einige Abende später getroffen. Habe letztes Jahr mit ihm ein TV-Special gedreht. Netter Bursche.«
    Brooke erinnerte sich, den Schauspieler in der Loge neben ihrer und Claires gesehen zu haben. Sie ließ die leere Flasche auf den schon übersäten Boden fallen. »So?«, wiederholte sie kühl.
    »Großer ›Kings‹-Fan«, fuhr E.J. fort und drehte das Radio so laut, dass er über die Hitparade hinwegschreien musste. »War ganz aus dem Häuschen über Jones. Der Mann hat auch wirklich einen teuflischen Schlag.« Während Brooke schwieg, schlug E.J. den Rhythmus auf dem Lenkrad mit. Ein goldener Ring glänzte an einem seiner langen schwarzen Finger. »Brighton meint, Jones hätte dich angestarrt, als wäre er von einem stumpfen Gegenstand getroffen worden. Dieser Brighton findet immer so bildhafte Vergleiche.«
    »Hm.« Brooke fand die draußen vorbeiziehende Szenerie plötzlich höchst faszinierend.
    »Meinte, er sei direkt zu deiner Loge gekommen, als er hinter einem Ball herjagte, und hätte ein paar Worte zu dir gesagt.«
    Brooke drehte den Kopf und starrte in E.J.s von der Sonnenbrille verdeckte Augen. »Willst du mich ausfragen, E.J.?«
    »Großartig! Lässt dir nichts vormachen, Brooke, was? Du bist wirklich eine scharfsinnige Lady.«
    Unwillkürlich lachte sie. Sie wusste, ein »kein Kommentar« würde nur die wildesten Gerüchte blühen lassen. Und gerade das wollte sie vermeiden. Also streckte sie die Beine aus und versuchte es leicht zu nehmen. »Er wollte meinen Namen wissen.«
    »Und?«
    »Und nichts.«
    »Wohin bist du mit ihm gegangen?«
    Sie winkte heftig ab. »Ich habe nicht gesagt, dass ich mit ihm irgendwo hingegangen bin.«
    »Er hat dich nicht nach deinem Namen gefragt, weil er eine Volkszählung machte.«
    Brooke bedachte ihn mit einem kühlen hochmütigen Blick, der jeden anderen entmutigt hätte. »Du bist ein altes Klatschweib, E.J.«
    »Klar. Bist du mit ihm ausgegangen?«
    »Ja«, gab sie schließlich seufzend nach. »Und das ist alles.«
    »Dann ist er nicht so helle, wie er aussieht.« E.J. tätschelte ihren im Turnschuh steckenden Fuß, den sie aufs Knie gelegt hatte. »Oder vielleicht findet er es spaßig, mit der Lady anzubändeln, die seine Regie macht.«
    »Davon weiß er nichts«, hörte Brooke sich sagen, bevor sie die Worte zurückhalten konnte.
    »Oh?«
    »Ich habe es ihm nicht gesagt.«
    »Oh!« Diesmal wurde die Silbe von ihrem Kameramann wissend in die Länge gezogen.
    »Ich hielt es nicht für notwendig«, sagte Brooke zögernd. »Es war ein ganz harmloser Abend, und ich hatte die Möglichkeit zu planen, wie er im Film am besten kommt.«
    »Hm.«
    Sie setzte sich wieder zurück und verschränkte die Arme. »Halt den Mund und fahr!«
    »Klar, Boss.«
    »Und von mir aus kann er sich seine Erfolge und Trophäen sonstwohin stecken.«
    E.J. nickte feixend. »Du musst es wissen.«
    »Er ist eingebildet und kalt und unwichtig.«
    »Das muss ja ein toller Abend gewesen sein«, bemerkte E.J.
    »Ich will nicht darüber reden.« Brooke trat gegen die leere Flasche auf dem Boden.
    »Okay«, meinte er freundlich.
    »Einer von den Männern«, fuhr sie fort, »der glaubt, eine Frau wartet nur darauf, über ihn herzufallen, nur weil er mäßig attraktiv ist, erfolgreich und durchschnittlich begabt.«
    »Für einen Elite-Schüler vielleicht.«
    »Einen was?«
    »Er war auf einer englischen Elite-Schule.«
    Brooke blieb der Mund offen stehen, dann schloss sie ihn wütend. »War er nicht.«
    E.J. zuckte die Schultern. »Nun, das schreiben zumindest die Sportreporter. Soll auch der Hauptgrund sein, warum er als Profispieler erst mit zweiundzwanzig angefangen hat.«
    »Wahrscheinlich handelt es sich dabei nur um einen Werbetrick«, murmelte Brooke, aber sie wusste es besser. Den Rest des Weges zum Studio schwieg sie verbissen.
    Die de Marco-Villa war ein Traum. Brooke entschied, dass dieses riesige, strahlend weiße und mit zwei Innenhöfen ausgestattete Anwesen im Vergleich sogar Claires Villa einfach und bescheiden wirken ließ. In einem der Innenhöfe war ein

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