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Faenger des Gluecks

Faenger des Gluecks

Titel: Faenger des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und tiefer Blick gewesen. Und seitdem war es, als wäre er sich ihrer Anwesenheit gar nicht bewusst. Sie hasste es direkt, sich eingestehen zu müssen, wie es sie ärgerte. Hasste es, sich einzugestehen, wie gern sie diesen stummen Kampf der Blicke hätte. Er war der erste Mann, mit dem sie sich auf einen Kampf einlassen wollte, obwohl sie mit vielen gekämpft hatte seit ihrer ersten naiven Beziehung vor zehn Jahren. Es lag etwas Erregendes in diesem Kampf zwischen Parks und ihr.
    Den Blick auf Parks gerichtet, rutschte Brooke noch weiter vor auf ihrem Sitz. Was dachte Parks wohl gerade?
    Himmel, was würde ich für eine kalte Dusche und ein Bier geben, dachte Parks, während die Sonne auf seinen Nacken hinunterknallte.
    Auch wenn sich Parks ganz aufs Spiel konzentrierte, so hatte er nicht vergessen, dass Brooke nur wenige Meter entfernt saß. Sogar an den Duft ihres Parfüms erinnerte er sich ganz genau. Sie löste in ihm ein flammendes, drängendes Gefühl aus. Einen beharrlichen Druck, wie von der Hitze der Sonne auf seinem Nacken. Parks ließ die Vorstellung zu, wie es sein würde, Brooke auszuziehen – langsam, im hellen Licht des Tages, kurz bevor ihr Körper von schlaffer Hingabe zu pochender Erregung überging. Bald, versprach er sich selbst, dann schob er jeden weiteren Gedanken an sie nach ganz hinten in seinen Kopf, während der eingewechselte Schlagmann seine Position einnahm.
    Als Parks in einer sekundenschnellen Aktion den Ball fangen und einen Läufer ausmachen konnte, brach die Menge in wilde Raserei aus. Brooke blieb sitzen, aber sie bemerkte nicht einmal, wie Lee Claire überschwänglich einen schmatzenden Kuss gab. Parks’ Spiel hatte nur Sekunden gedauert. Das beeindruckte Brooke. Doch aus der Fassung wurde sie dadurch gebracht, wie ihr Puls raste. Wenn sie ihre Augen schloss, konnte sie die Jubelrufe der Fans hören, den Geruch von sonnenwarmem Bier riechen, und in Zeitlupe sah sie Parks’ durchtrainierten, sich fast schwerelos bewegenden Körper und das Spiel der Muskeln. Sie wusste, ein Ballspieler musste beweglich und schnell sein, aber wie viele der Sportler hatten diese tänzerische Anmut? Brooke ertappte sich bei dem Gedanken, zum nächsten Spiel eine Kamera mitzunehmen. Erst dann merkte sie, dass sie sich schon entschieden hatte, wiederzukommen. War es Parks oder der Baseball, der sie zurücklockte?
    »Er ist schon ein Prachtkerl, nicht wahr?« Lee beugte sich über Claire, um Brooke einen sanften Schlag auf den Rücken zu geben.
    Sie nahm kaum den Blick vom Spielfeld. »War das eben routinemäßig?«
    Lee stieß die Luft durch die Nase aus. »Nur wenn man Eiswasser statt Blut in den Adern hat.«
    »Hat er es?«
    Während er eine neue Zigarre herauszog, dachte Lee über die Frage nach. »Auf dem Spielfeld«, bestätigte er dann mit einem Nicken. »Parks ist einer der diszipliniertesten Menschen, die ich kenne. Ich muss allerdings betonen«, fügte er mit einem Lächeln hinzu, »dass ich viele Schauspieler manage.«
    »Wir hoffen wohl alle«, schaltete sich Claire ein und schlug ihre schlanken Beine übereinander, »dass Parks seine, sagen wir, neue Karriere mit ebenso viel Energie wie das Baseballspiel in Angriff nimmt.«
    »Wenn er vor der Kamera nur zehn Prozent von dieser Geschicklichkeit hat«, Brooke machte eine Handbewegung zum Spielfeld, »dann werde ich mit ihm arbeiten können.«
    »Ich glaube, Sie werden überrascht sein«, stellte Lee trocken fest, »wozu Parks fähig ist.«
    Mit einem Schulterzucken lehnte Brooke sich wieder auf die Absperrung. »Wir werden sehen, ob er Anweisungen annehmen kann.«
    Die fast Funken sprühende Spannung der Menge sprang auch auf Brooke über. Immer noch stand es unentschieden, kein Team schien fähig, die Defensivgeschicklichkeit des anderen zu durchbrechen. Es hätte langweilig sein können, sogar ermüdend. Doch Brooke saß angespannt auf der äußersten Kante ihres Sitzes, und ihr Puls hämmerte. Sie wollte, dass die »Kings« gewannen. Mit schuldbewusster Überraschung ertappte sie sich dabei, als sie gerade den Schiedsrichter anschreien wollte. Es ist nur die Atmosphäre, rechtfertigte sie sich im selben Augenblick. Atmosphären hatte sie schon immer regelrecht aufgesaugt. Aber dann ertappte sie sich kurz darauf dabei, wie sie mit aller Macht die Absperrung umklammerte, als sie einen Spieler regelrecht zu einem Schlag zwingen wollte.
    »Es könnte eine Verlängerung geben«, stellte Lee fest.
    »Noch läuft die reguläre Spielzeit«, gab

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