Faenger des Gluecks
feucht-dunklen Geschmack, der schon in sie eingesickert war. Er wartete auf ihre Forderungen, fühlte, wie sie sich in ihr aufbauten, als ihr Körper sich anspannte. Mit einem lustvollen Aufstöhnen vergrub Brooke die Hände in seinem Haar, wollte ihn heranziehen. Seine Selbstbeherrschung war nur noch ein brüchiger Faden, und Parks schob sie weg. Er hatte mehr von ihr erfahren, aber noch nicht genug. Und er wollte nicht vergessen, dass er noch eine Rechnung mit ihr zu begleichen hatte.
»Wenn die Kamera läuft, ist es dein Spiel zu deinen Regeln.« Er umfasste ihr Kinn mit einer Hand, fragte sich, wie oft er in der Lage sein würde, von ihr wegzugehen, wenn sein Körper danach schrie, sie zu haben. »Ansonsten spielen wir nach meinen Regeln.«
Brooke holte tief Luft. »Ich spiele keine Spiele.«
Parks lächelte, zog mit der Fingerspitze über ihren geschwollenen Mund. »Jeder tut das. Manche machen eine Karriere daraus, und nicht alle stehen auf dem Spielfeld.« Er ließ die Hand sinken und trat zurück. »Wir müssen beide zusammenarbeiten. Vielleicht reißen wir uns im Moment nicht gerade darum, aber ich habe das Gefühl, dass das keinen Einfluss auf die Qualität deiner Arbeit hat.«
»Nein«, stimmte Brooke zu. »Bestimmt nicht. Ich kann dich verabscheuen und dich trotzdem fantastisch auf dem Bildschirm aussehen lassen.«
Er grinste breit. »Oder wie einen Idioten, wenn es dir passt.«
Sie konnte ein kleines Lächeln nicht verhindern. »Sehr scharfsichtig.«
»Aber du wirst es nicht, weil du ein Profi bist. Was auch immer zwischen uns persönlich geschieht, es wird deine Arbeit nicht beeinflussen.«
»Ich werde meinen Job tun.« Brooke trat an ihm vorbei. »Und nichts wird persönlich zwischen uns geschehen.« Sie blickte abweisend auf, als er freundschaftlich einen Arm um ihre Schulter legte.
»Warten wir es einfach ab.« Parks lächelte sie charmant an. »Hast du schon gegessen?«
»Nein.«
Er gab ihr einen brüderlichen Klaps auf die Schulter. »Ich hole dir einen Teller.«
4. K APITEL
Brooke konnte es kaum glauben, aber sie verbrachte einen uneingeschränkt schönen Sonntagnachmittag im Stadion. Noch merkwürdiger, sie genoss ihn sogar. Sie war sich wohl bewusst, dass sie bestraft wurde für ihre spitzen Bemerkungen auf der de Marco-Party, doch schon kurz nach Spielbeginn entdeckte sie, dass Edna Billings recht hatte: Es war mehr an Baseball dran, als mit einem Schläger nach einem Ball zu schlagen und im Kreis herumzurennen.
Damals, beim ersten Spiel, war Brooke ganz von der Atmosphäre gefangen genommen worden und von ihrem ersten Eindruck von Parks. Nun verfolgte sie das Spiel mit Interesse, und es machte ihr Spaß. Als Überlebenskünstlerin, die Brooke war, hatte sie gelernt, immer das Angenehme in allem unvermeidbar Unangenehmen zu sehen. Sie hatte keine Geduld Menschen gegenüber, die sich den Luxus erlaubten, unglücklich zu sein, wo es doch so einfach war, eine Situation zum eigenen Vorteil zu beeinflussen. Wenn sie die auch nicht immer genießen konnte, so konnte sie doch daraus lernen. Es gefiel ihr, beides zu tun.
Das Spiel hatte mehr Raffinesse und strategische Feinheit, als sie beim ersten Mal erkannt hatte. Strategien fesselten Brooke immer. Und diesmal erkannte sie deutlich Spielvarianten, Dutzende davon. In einem solchen Kampf spielte natürlich auch Glück eine wichtige Rolle. Auch das faszinierte Brooke, weil für sie Glück genauso wichtig wie Talent zum Gewinnen war, egal, um welches Spiel es ging.
Und es gab noch viel mehr an diesem Nachmittag, was ihr Interesse fesselte.
Die Menge war nicht weniger begeistert oder stimmgewaltig als beim letzten Mal. Wenn überhaupt, dachte Brooke, sind die Leute noch ausgelassener, fast wild. Und als das Spiel unentschieden stand, steigerten sich Rufe und Schreie und Pfiffe fast bis zur Ekstase. Lee bezeichnete das Spiel als beispielhaft für ein hervorragendes Verteidigungsspiel.
Auch Lee Dutton reizte ihr Interesse an diesem Nachmittag. Er war – nach außen hin – ein freundlicher, nicht besonders eleganter Mann mit einem leichten Brooklyn-Akzent, der ihm von seiner Jugend anhing. Sein Golfhemd und die karierte Hose betonten noch seine Körperfülle. Brooke hätte ihn als einen netten Mann mittleren Alters abtun können, wenn nicht seine scharf blickenden, schwarzen Augen gewesen wären. Sie mochte ihn – mit einer kleineren Einschränkung: Er verhielt sich ungewöhnlich aufmerksam Claire gegenüber.
Brooke fiel auf, wie viele
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