Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Faenger des Gluecks

Faenger des Gluecks

Titel: Faenger des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Brooke heftig zurück, ohne sich umzudrehen. Darum sah sie nicht, wie Lee Claire zuzwinkerte.
    Wie können sie bloß die Spannung aushalten?, fragte sich Brooke, während sie die anscheinend ruhigen Spieler beobachtete. Noch unverständlicher war es für sie, wenn ein Spieler einmal ganz lässig Bemerkungen mit einem Gegenspieler austauschte. Sie wusste, wenn sie in einem Wettstreit stehen würde, könnte sie nicht so freundlich zu dem Gegner sein.
    Die Menge heulte widerhallend im Chor auf, als Parks zum Schlag kam. Der Druck, dachte Brooke, muss für ihn fast unerträglich sein. Doch nach außen hin zeigte sich bei ihm nichts als absolute Konzentration, die ihm, wie es Brooke schon ein- oder zweimal vorher aufgefallen war, ein wirklich gefährliches Aussehen gab. Sie musste schlucken, und das Herz schien ihr im Hals zu hämmern. Lächerlich. Sie verordnete sich noch einmal Zurückhaltung, dann gab sie auf.
    »Nun mach schon, verdammt!«, stieß sie hervor, biss sich dann auf die Unterlippe und stieß im Geiste eine ganze Kette von Flüchen aus. Kühl hob Parks eine Hand, ging in die Knie und band sich in aller Seelenruhe seinen Schuh zu. Das Stadion hallte wider von seinem Namen. Anscheinend absolut taub den Schreien gegenüber, trat Parks zurück und nahm seine Position wieder ein.
    Er schlug, und Brooke war überzeugt, dass es eine Wiederholung seiner großartigen Leistung aus dem letzten Spiel sein musste.
    Doch dann fluchte sie entsetzt, als ein Läufer der »Kings« die Homebase überschreiten konnte, aber Parks abgeschlagen wurde. Die Fans dagegen, auch Lee, schrieen nicht vor Wut, sondern vor Entzücken auf. Und schon schwärmten die auf der Bank sitzenden »Kings« in Siegeslaune aufs Spielfeld.
    »Aber Parks ist draußen«, empörte sich Brooke.
    »Aber damit hat er den Punkt gebracht«, erklärte Lee.
    Brooke sah ihn möglichst hochmütig an. »Das habe ich auch mitgekriegt.« Ein paar Grundregeln des Spiels hatte sie schließlich mittlerweile kapiert. »Aber ich finde es trotzdem unfair, dass Parks draußen ist.«
    Vergnügt strich Lee ihr über den Kopf. »Als Ausgleich ist ihm der augenblickliche Dank eines ganzen Stadions voller ›Kings‹-Fans sicher. Und sein Sportlerimage wird darunter nicht leiden.«
    »Brooke hält nicht viel von Regeln«, warf Claire ein und stand auf.
    »Weil sie normalerweise von Leuten aufgestellt werden, die nicht die geringste Ahnung von dem haben, worum es geht.« Ein wenig verärgert über sich, dass sie sich so sehr hatte hinreißen lassen, stand sie auf und warf sich mit Schwung ihren Beutel über die Schulter.
    »Ich weiß nicht, ob Parks Ihnen zustimmen würde«, meinte Lee. »Er hat sich den größten Teil seines Lebens den Regeln untergeordnet. Irgendwann wird es zur Gewohnheit.«
    »Jedem das Seine«, stellte sie beiläufig fest und fragte sich dabei, ob Lee wusste, dass Parks ebenso selbstverständlich eine Frau mitten auf einer übervollen glitzernden Hollywoodparty verführen konnte. Es schien ihr, dass Parks eher der Mann war, der seine eigenen Regeln aufstellte.
    »Gehen wir doch in die Kabine und gratulieren ihm.« Freundlich hakte sich Lee bei den beiden Frauen unter und zog sie mit sich durch die immer noch jubelnde Menge.
    Lee arbeitete sich mit Brooke und Claire vor bis ins Innere des Stadions. Reporter schwärmten herum, mit Mikrofonen, Kameras oder Notizblöcken. Sie bedrängten oder umschmeichelten die verschwitzten Athleten, um deren Stellungnahmen zu bekommen. Hier, im geschlossenen Raum, kam Brooke der Lärmpegel ebenso hoch vor wie im offenen Stadion. Türen wurden geknallt, Schreie hallten, Gelächter verriet die erleichterte Aufgekratztheit. Jeder Spieler wusste, wie schnell die Anspannung wieder in ihnen steckte. Darum kosteten sie den Sieg in vollen Zügen aus.
    »Ja, wenn ich nicht Biggs Fehler ausgebügelt hätte«, berichtete gerade der Spieler Snyder mit ausdrucksloser Miene einem Reporter, »dann wäre es ein ganz anderes Spiel geworden.«
    Sein Mannschaftskamerad Biggs rächte sich, indem er ein feuchtes Handtuch nach Snyder warf. »Snyder kann keinen Ball halten, es sei denn, er knallt ihm direkt in den Leib. Der Rest von uns sorgt eben dafür, dass er noch einen ganz passablen Eindruck macht.«
    »Ich habe in dieser Saison fünfunddreißig Fehler von Parks ausgebügelt«, fuhr Snyder ungerührt fort und zog sich das verschwitzte Handtuch vom Gesicht. »Tatsache ist, einige der anderen Spieler sind unglaublich gut und arbeiten ihm

Weitere Kostenlose Bücher