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Fänger, gefangen: Roman

Fänger, gefangen: Roman

Titel: Fänger, gefangen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Collins Honenberger
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das sicher nicht so gut. Manchmal fange ich damit sogar mehr als Mack mit seinen modernen Ruten und Rollen, aber bei einer Verabredung mit Mädchen, die nicht hier aufgewachsen sind, würde es bescheuert aussehen.
    »He, Alter.« Mack schlägt schon nach Mücken, und die Sonne ist noch nicht mal untergegangen.
    »Hast du die Zwillinge gesehn?«
    »Ich hab gesagt, wir rufen an, bevor wir kommen.«
    »Wir holen sie ab?«
    Er nickt.
    »Na ... worauf wartest du dann?«
    Als er rechts antäuscht und dann einen linken Haken schwingt, weiche ich lachend einen Schritt zurück.
    Er geht rein, um die Mädchen per Telefon zu warnen. Mack und ich haben schon gelernt, dass Mädchen nicht gerne überrascht werden. Während ich auf der Veranda warte, erscheint Mrs Petriano im Wohnzimmerfenster und winkt. Sie ist ganz okay.
    Als Mack zurückkommt, haben Meredith und Juliann den Fußweg schon halb zurückgelegt. Sie versuchen, nicht zu grinsen oder uns anzusehen, daher merke ich, dass sie auch nervös sind. Sie stecken ihre Köpfe auf diese flüsterige Mädchenart zusammen. Der Mond ist noch nicht zu sehen, nur diese sandige Dämmerung, die Schatten auflöst und Mücken bringt. Ich hab mich schon zu Hause mit Antimückenzeug eingesprüht, weil ich hier vor ihnen nicht blöd damit aussehen wollte. Juliann schlägt sich auf die nackte Schulter.
    »Hey, Daniel. Mack.« Sie schlägt sich erneut.
    »Ich hab Mückenspray, wenn du willst.« Ich biete ihr die Sprühdose an.
    Meredith greift danach. »In den Bergen hatten wir nicht so viele Mücken.«
    Mack schnaubt. »Ja, weil die alle hier am Fluss sind.«
    Wir kommen an St. Margaret’s vorbei, der privaten Mädchen-Highschool an der Water Lane, bei der noch bis Mitte September Ferien sind. Als Juliann sich bückt, um ihre Knöchel und Waden mit Mückenzeug einzusprühen, begafft Mack ihr Hinterteil. Ich ramme ihm den Ellbogen in die Seite. Perversling! Diese Mädchen gehören nun malnicht zu denen, die auf ein derartiges Interesse stehen. So sehen sie einfach nicht aus.
    »Montag ist der große Tag«, sagt Meredith, als sie mit Einsprühen fertig ist.
    »Freut ihr euch etwa darauf?«, will ich wissen. Schließlich sind sie die Neuen hier. Für sie wird es schwieriger sein.
    »Wir haben schon an fünf Schulen neu angefangen. Das ist keine große Sache.« Doch Juliann klingt nicht überzeugt. Ich habe den Eindruck, dass sie der zweite Zwilling ist, der Nachzügler.
    Mack trabt vor, um neben ihr zu gehen. »Das wird schon nicht so schlimm werden. Jetzt kennt ihr ja uns.«
    »Das bringt’s natürlich.« Als Mack lacht, sieht sie zu mir. Wahrscheinlich um sicherzugehen, dass wir beide wissen, dass es lustig gemeint war. »Und gestern haben wir noch ein paar andere am Waschsalon getroffen.«
    »Ach, ja? Wen?«, fragt Mack.
    Die Zwillinge sehen sich an.
    »Wie sahen sie aus?«, frage ich nach.
    »Die eine hieß Bev Sowieso. Fast mit Bürstenhaarschnitt, viel Wimperntusche.«
    »Bev Lintner?«, schlägt Mack vor, und Meredith nickt.
    Juliann fährt an ihrer Stelle fort. »Und deren ältere Schwester. Jean? Oder Jane? Sie hat die ganze Zeit gelesen.«
    Mack und ich wechseln Blicke. »Wie die heißt, weiß keiner.«
    Die Mädchen lachen, was ihm gefällt.
    »Bev ist ganz nett«, füge ich hinzu. Es wäre schlecht, wenn sie den Eindruck kriegten, wir wären eingebildet.
    Juliann stößt Meredith mit dem Ellbogen an. »Und wer war dieser Typ? Der auf dem Motorrad? Schulterlanges schwarzes Haar, sah ein bisschen latinomäßig aus. Schien sich sehr für Bev zu interessieren.«
    »Das ist neu«, sage ich, als Meredith nichts erwidert. Seit dem letzten Schultag sind fast drei Monate vergangen, und ich war mit den Ärztenund alledem beschäftigt, sodass ich nicht genau weiß, was grade läuft. »Wer könnte das sein, Mack?«
    »Leon Barker vielleicht? Oder einer von den Erdbeerpflückerjungs?«
    Juliann sagt: »Leon klingt gut. Bev hat uns vorgestellt.«
    Dass Meredith die Stirn runzelt, ist in der Dämmerung kaum zu sehen, aber mir fällt es trotzdem auf. »Zuerst wollte sie das nicht. Leon musste sie zweimal bitten.«
    Obwohl Mack entmutigt aussieht, erzählt er weiter. »Bev läuft in der Leichtathletikmannschaft. Den Fünfzig-Meter-Sprint, glaube ich. Aber eigentlich ist sie gar nicht soo schnell.«
    »Dafür sah
er
aber ziemlich sportlich aus.« Juliann kichert.
    Jetzt sehe ich zu Mack. Gut, dass er sie dieses Wochenende zum Angeln eingeladen hat. Wenn sie auf Muskeln stehen, haben wir nach dem

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