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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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machen?«
    Die Hand verließ Nolans Mund und flatterte in die Richtung zweier Sessel vor dem Tisch.
    Als wir uns setzten, wanderte Nolans Blick zu mir, aber sie sagte nichts.
    Während Slidell die Befragung begann, schaute ich mich um.
    Die Einrichtung war das für Empfangsräume Übliche Walnuss und Tweed, und dazu gehörten Nolans Schreibtisch, unsere Sessel und ein Zweisitzer in der Mitte der hinteren Wand. Vor dem Zweisitzer stand ein Couchtisch, auf dem sich Zeitschriften türmten. Jeder Titel enthielt die Begriffe »Luft«, »Atmosphäre« oder »Energie«. Wie schon im Gang herrschte auch hier Beige vor.
    Über Nolans Kopf zeigte ein Wandbild das Logo des CRRI, ein stilisiertes Windrad mit Grünzeug, das sich um den Turm rankte. Drei Wörter bildeten einen Kreis um den Rotor: Genomik. Proteomik. Metabolomik.
    »Sie sind die Empfangsdame?« Slidell zog seinen Notizblock heraus, mehr um der Wirkung willen, als weil er sich Notizen machen wollte, wie ich vermutete.
    Noch ein Nicken.
    »Was läuft hier?«
    »Forschung.«
    Slidell starrte Nolan an. Sie starrte zurück.
    »Warum habe ich den Eindruck, dass Ihnen unser Besuch nicht gerade angenehm ist?«
    »Über Luftverschmutzung.«
    Nach meiner Zählung erhöhte das die Gesamtsumme der von Nolan geäußerten Wörter auf drei.
    »Forschung für wen?« Slidell brachte seinen Stift in Position.
    »Industriekonsortien, Unternehmen, die klinische Studien betreiben, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, Beraterfirmen.« Die Antwort klang einstudiert. Nolan machte dergleichen offensichtlich nicht zum ersten Mal.
    Slidell notierte sich etwas und kam dann zur Sache.
    »Sie waren zusammen mit Cindi Gamble auf der A. L. Brown Highschool?«
    Nolan nickte schon wieder. Sie konnte das sehr gut.
    »Erzählen Sie mir von ihr.«
    »Was denn so?«
    »Denken Sie scharf nach, Miss Nolan.«
    »Es heißt Mrs«
    »Ach so.«
    »Ich kannte sie kaum. Cindi wollte ja zum Beispiel Rennautos fahren. Das war nicht so mein Ding.«
    »Aber Sie waren Freundinnen.«
    »Nur in der Schule. Manchmal haben wir zusammen Mittag gegessen.«
    Nolan schabte mit dem Acrylnagel des einen Daumens an der Nagelhaut des anderen. Ich fragte mich, warum ein Besuch der Polizei sie so nervös machte.
    »Und?« Slidell wollte mehr wissen.
    »Und dann verschwand sie.«
    »Das ist alles?«
    »Im letzten Jahr waren wir nicht mehr zusammen.«
    »Warum nicht?«
    »Na ja, ihr damaliger Freund war ein Arsch.«
    »Cale Lovette.«
    Nolan verdrehte theatralisch die Augen. »Bei dem ist mir echt anders geworden.«
    »Warum?«
    »Der rasierte Kopf und die Tattoos und das alles. Das war krass.«
    »War das alles, was Ihnen nicht gepasst hat? Sein Stil?«
    Vertikale Linien furchten Nolans Nasenrücken. Dann: »Er und seine Spinnerkumpel quatschten dauernd über Waffen. Fanden es cool, im Wald herumzukriechen und Soldat zu spielen. Ich fand das blöd.«
    »Das ist alles?«
    »Und sie hatten so komische Ideen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Na ja, dass die Japaner das Gebäude in Oklahoma in die Luft gejagt hätten. Ach ja, und dass die Vereinten Nationen die Regierung übernehmen wollten. Und dass es so Leute gebe, die zum Beispiel Konzentrationslager in Nationalparks bauen würden.«
    »In Ihrer Aussage achtundneunzig sagten Sie, Sie hätten Lovette mit einem anderen über Gift reden gehört.«
    »Noch so ein Spinner.«
    »Kahl und tätowiert?«
    »Nein. Alt und haarig.«
    »Kannten Sie den Mann?«
    »Nein.«
    »Sie gaben an, Lovette und dieser Kerl hätten darüber gesprochen, etwas zu vergiften.«
    Nolan senkte den Blick auf die Nagelhaut. Die jetzt blutete.
    »Kann sein, dass ich das falsch verstanden hab. Ich wollte ja nicht absichtlich lauschen. Aber sie waren ziemlich – « Nolan drehte beide Hände in der Luft. »Wie sagt man, wenn Leute, Sie wissen schon, viel rumfuchteln?«
    »Erregt?«, schlug ich vor.
    »Ja. Erregt. Ich kam auf dem Weg zur Toilette an ihnen vorbei.«
    »Worüber redeten sie gerade?« Slidell.
    »Irgendwas davon, ein System zu vergiften. Und über eine Axt oder so was.«
    »Wo fand diese Unterhaltung statt?«
    »In einer echt öden Bar oben am Lake Norman.«
    »Name?«
    »Weiß ich nicht mehr.«
    »Warum waren Sie dort?«
    »Cindi wollte sich mit Cale treffen, aber sie wusste, ihre Eltern würden ausflippen, Sie wissen schon, dass sie in eine Bar geht. Sie sagte ihnen, da wäre eine Party in der Schule, und überredete mich, als Alibi mitzugehen. Der Laden war voll das Dreckloch.«
    »Das war ein paar

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