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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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damals nach einem Regal gesucht, das
Marie für ihre Wohnung in Darme benötigte, und er hatte ihr blöderweise
vorgeschlagen, zu IKEA zu fahren.
    Dummerweise
fuhren sie an einem Samstag und er bereute diese Idee bereits, als sie die
Ausfahrt von der A 30 nahmen und am Ende eines Staues standen. Sie
benötigten fünfundvierzig Minuten, um auf den Parkplatz zu gelangen. Die
Strecke ist normalerweise in zehn Minuten zu schaffen.
    Daran
dachte er und daran, dass sie ohne Regal, dafür aber mit reichlich überfülltem
Magen und vollgestopftem Kofferraum zurückkehrten. Neben haufenweise unnötig
gekauftem ›Pröddel‹ – das sind Dinge, die ein
Mensch nicht braucht, aber trotzdem kauft und irgendwo in der Wohnung platziert – hatte er ›Köttbullar‹, diese fiesen kleinen
schwedischen Fleischklopse gegessen. Ihm war danach noch zwei Tage schlecht
gewesen. Aber heute Abend gibt es ja Brot, Käse und Wein, tröstete er sich. Wie
komme ich jetzt bloß aus dieser Nummer raus?, grübelte er.
    »Dann
sollten wir uns beeilen, IKEA hat nicht lange auf«, versuchte er den geplanten
Besuch noch zu verhindern und schaute auf seine Armbanduhr.
    Sie
lächelte, weil sie ihn durchschaut hatte. »Ach Papa, heute ist Donnerstag, da
haben die länger geöffnet.«
    Svenja
und Michel verschwanden mit den Tüten im Haus und der achselzuckende Vater
bereitete sich geistig auf das Unvermeidbare vor.
     
    »Du
musst gleich rechts abbiegen, Tanja will vor der Wohnung auf uns warten. Ach,
da steht sie ja!«, bemerkte Marianne, als Dennis Winkler nach der angegebenen
Adresse gesucht hatte. Das Navi könnte er auslassen, hatte Marie gesagt, sie
würde sich hier in Hellern auskennen. Sie hatte recht behalten. Tanja Grote
winkte ihnen von Weitem zu und lächelte freundlich, als sie aus dem Wagen
ausstiegen.
    »Hallo,
ich freue mich euch zu sehen!«, begrüßte sie Marianne, die sie freundschaftlich
umarmte. Dann reichte sie Dennis die Hand.
    Er hatte
die Staatsanwältin bereits mit gierigen Augen wie ein Scanner von Kopf bis Fuß
in wenigen Sekunden gemustert und das Ergebnis im Hirn im Verzeichnis
›Vollweib‹ abgespeichert. Er begann bei ihren Füßen, die in spitzen
Schlangenlederschuhen von Gucci mit Absätzen von mindestens zwölf Zentimetern
Länge steckten. Aus ihrem kurzen Rock ragten zwei waffenscheinpflichtige,
braungebrannte Beine. Ihrer wespenartigen Taille folgten über einen flachen
Bauch etwas höher zwei durch eine weiße Bluse verdeckte formvollendete Brüste.
Bis über die Schultern reichende, dunkle Locken umrankten ihr hübsches,
makelloses Gesicht, das ihn mit schneeweißen Zähnen, wie auf einer Perlenkette
aufgereiht, und sinnlichen Lippen anlächelte.
    »Das
ist Svenja«, sagte Winkler, atmete den Duft ihres Parfüms ein und zeigte auf
seine Tochter, die sich mit Michel per Rundumblick einen Überblick über die
Gegend verschafft hatte.
    »Du
bist ja erwachsen geworden«, stellte Tanja fest, als sie Svenja an sich
drückte. Der war das ziemlich peinlich, denn sie konnte sich nicht an die Frau
erinnern, sie war so alt wie ihre Mutter.
    »Das
ist Michel«, erwiderte sie, löste sich aus der Umarmung und zog den ›Franzmann‹
näher zu sich heran.
    »Michel Bonjour, je suis heureux!«
    Aha,
Tanja kann Französisch, bemerkte Winkler, löste sich nur schwer von ihrem
Anblick und sah sich ebenfalls in der Gegend um. Ziemlich einsam hier, stellte
er nach einem Rundumblick fest.
    »Ruhige
Ecke. Ist das nicht etwas zu weit außerhalb gelegen?«, gab er zu bedenken.
    »Was
du immer hast«, meckerte Marianne, »es fahren regelmäßig Busse nach Osnabrück.
Zur Uni dauert es nur eine viertel Stunde. Können wir uns die Wohnung
ansehen?«, fragte sie nun ihre Freundin.
    »Gerne.
Sie ist zwar etwas klein, nur zwei Zimmer, dafür aber möbliert!«, erwiderte
Tanja und wies zur Eingangstür. Wie eine Grazie schritt sie auf den Highheels
voran, schloss auf und ging voraus.
    Über
ein schmales Treppenhaus stiegen sie in die zweite Etage. Nach achtundvierzig
knarrenden Treppenstufen – Winkler hatte den
gierigen Blick von ihren Beinen nicht abwenden können und bei jedem Knarren
mitgezählt, um sich etwas abzulenken – erreichten sie die Wohnung.
    Tanja
Grote suchte etwas länger nach dem passenden Schlüssel und Dennis sah auf seine
Uhr. Je später es wurde, desto freudiger wurde sein Gesichtsausdruck.
Vielleicht fiel ja IKEA aus?
    »Kommt
doch rein!«, unterbrach sie seine Gedanken an das Möbelhaus und Familie
Winkler, nebst

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