Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
Vom Netzwerk:
französischem Mitbringsel, traten in die kleine Wohnung. Diese
war überraschenderweise vollmöbliert.
    Dennis
zeigte sich hocherfreut. »Das ist ja super! Ihr könntet so einziehen, den Weg
zu IKEA können wir uns sparen, denn Möbel sind reichlich vorhanden.«
    »Vergiss
es«, sagte Marianne, »wenn wir schon mal hier sind? Dies oder das werden wir
schon noch brauchen, oder, Svenja?«
    Das
Kind nickte und des Vaters Laune verschlechterte sich wieder.
    »Hier
ist das Badezimmer, da eine kleine Kochnische und da hinten befinden sich
Schlaf- und Wohnzimmer. Schaut euch ruhig um«, erklärte Tanja den Grundriss der
Wohnung.
    Mit
prüfendem Blick spazierte Dennis durch die Räume. Schön und gemütlich
eingerichtet, urteilte er. »Was soll die Wohnung kosten?«
    »Zweihundertachtzig
warm«, erwiderte Tanja Grote und kniff ein Auge zu, »sie gehört einem Kollegen,
der sie für seine Tochter gekauft hatte. Ist eine Eigentumswohnung, speziell
für Studenten eingerichtet. Seine Tochter ist fertig mit dem Studium und zieht
nach Münster. Ich habe gleich für Svenja reserviert. Wenn er inseriert hätte,
würde die Miete doppelt so hoch sein. Aber da es nur für zwei Jahre sein soll
und er in meiner Schuld steht, bekommen wir sie so günstig.«
    Winkler
nickte, Marianne grinste und die beiden Studenten lagen sich in den Armen.
    »Papa?«,
schnurrte die ›Kleine‹ wie ein Kätzchen.
    »Gut,
ist geritzt!«, sagte der Zahler der Miete.
    Tanja
Grote wollte den Mietvertrag die nächsten Tage schicken und überreichte Svenja
die Wohnungsschlüssel.
    »Ihr
könntet praktisch sofort einziehen, wenn ihr wollt. Ich habe alles schon so
weit geregelt. Die anderen Hausbewohner sind informiert. So, ich muss auch
wieder los.« Sie ging drei Schritte und blieb stehen, drehte sich zu Winkler
um.
    »Dennis,
du wolltest mich doch anrufen, wegen der Mordsache Schuster.«
    »Stimmt!
Sorry, habe ich total vergessen. Ich rufe dich morgen an und bring dich auf den
aktuellen Stand.« Er zog schuldbewusst die Schultern hoch. Wäre er alleine
gewesen, würde er sie zum Essen einladen und hätte ihr den Fall in allen
Einzelheiten erklärt, bis weit in die Nacht hinein. Vielleicht wäre auch noch
mehr möglich gewesen, wer weiß?
    Nachdem
Marianne sich bei Tanja Grote für ihre Hilfe bedankt und sich alle voneinander
verabschiedet hatten – Winkler hatte ihr
mindestens eine Minute die Hand geschüttelt – stand dem Besuch des schwedischen Möbelhauses nichts mehr im Wege.
    Als
alle vier wieder im Auto saßen, riskierte Dennis einen Blick auf seine Uhr. Der
Laden hatte noch mindestens drei Stunden auf. Verflucht, dachte er, da muss ich
jetzt irgendwie durch.

Kapitel 12
    Auf dem Weg nach Meppen fuhr Winkler schon längere Zeit in
gemächlichem Tempo und ganz in Gedanken versunken an den Besuch bei IKEA hinter
einem Fahrschulwagen her. Mehrmals musste er aufstoßen und verspürte ein
Sodbrennen; ob das vom Verzehr der schwedischen Klopse herrührte, wusste er
nicht. Aber er vermutete es. Wer seine Fleischklopse ›Köttbullar‹ nannte, legte
er sich beim nächsten Hickser fest, dem war alles zuzutrauen. Denn wer konnte
wissen, welche Gewürze oder sonstige Geschmacksneutralisierer sie mit dem
Fleisch vermischten.
    In
Höhe des Speicherbeckens, er musste wieder aufstoßen, warf er einen Blick auf
den Tacho. Geht das auch ein bisschen schneller?, fragte er sich und überholte
den Schleicher mit dem Fahrschulschild auf dem Dach.
    Dann
drangen wieder die komischen Namen, die sich die Nordlichter für ihre Holz- und
Plastik-Basteleien ausgedacht hatten, in sein Bewusstsein, und er schüttelte
den Kopf. ›Gynnsam‹, alter Schwede, was ein Name für ein Küchenmesser! Wer
dachte sich so etwas aus? Da sitzen bestimmt Heerscharen von blondgelockten Leuten
in Sandalen und selbstgeklöppelten Socken irgendwo im hohen Norden in ihren
Holzhütten und verbringen den schönen langen Tag damit, sich solche Namen
einfallen zu lassen.
    Die
Eindrücke des gestrigen Abends lasteten noch schwer auf seiner Seele und er beschloss,
diesen Laden im Leben nicht mehr zu betreten. Aber einen Katalog hatte er
trotzdem mitgenommen. Man weiß ja nie und nur für alle Fälle.
    Er
sah in den Rückspiegel. Der Fahrschulwagen hatte ihn wieder eingeholt. Eine
ältere Frau saß verkrampft hinter dem Lenkrad und der Fahrlehrer neben ihr
hüpfte wie ein ›Flummi‹ und mit den Armen fuchtelnd – oder auch erklärend – auf dem Beifahrersitz
herum. Bestimmt hatte er ihr gezeigt, wo

Weitere Kostenlose Bücher