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Fahrt ohne Ende

Fahrt ohne Ende

Titel: Fahrt ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Klönne
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bißchen später werden«, erklärte Klaus.
    Eine Viertelstunde später kam Wolf.
    »Wo sind Klaus und Peter«, fragte er die Kameraden. Als er sie gefunden hatte — Peter war ein Junge aus der Parallelklasse, der Wolf und Klaus durch seine ganze Haltung aufgefallen war, das heißt: angenehm aufgefallen —, da sagte Wolf zu den beiden:
    »Los, kommt mal schnell mit, irgendwohin in eine ungestörte Ecke, ich hab‘ euch was ganz Wichtiges zu erzählen!«
    »Nanu, so geheimnisvoll? Hast du ‘nen verborgenen Silberschatz gefunden?«
    »Nee, das nicht, aber was fast so Dolles. Paßt mal gut auf, ich war vorhin bei dieser alten Frau, wißt ihr, zu der ich schon mal öfter hingeh‘, die so ungefähr Deutsch sprechen kann und mir die Pilze im Wald zeigt —, also bei der war ich, deshalb bin ich auch nicht beim Mittagessen dagewesen, — hat Paule übrigens geschimpft?«
    »Nein, er hat‘s längst aufgegeben, über dich zu schimpfen, aber jetzt mal endlich ‘raus damit, was willst du uns denn erzählen?«
    Wolf berichtete, daß die Frau ihm — »weil sie mich nun mal sehr schätzt«, sagte er — im Vertrauen verraten habe, die Tschechen hier in den Dörfern wollten schon morgen offenen Widerstand gegen die deutsche Besatzung beginnen. Dadurch würde natürlich auch ihr Lager gefährdet. Die Frau hatte Wolf gesagt: »Junge, wenn euch euer Leben lieb ist, dann müßt ihr sofort von hier weg, vor morgen früh noch, sonst geht das nicht gut mit eurem Lager!«
    So war die Sachlage also. Die Gerüchte, die schon seit Tagen unter den Jungen umliefen, waren nur allzu berechtigt.
    »Mensch, das ist ja ‘ne tolle Sache. Dann können wir uns in unserem Schloß auf eine Belagerung gefaßt machen», gab Klaus als Kommentar ab.
    »Belagern lassen? Quatsch. Wir müssen sofort ab-hauen, einfach bei Nacht und Nebel durch die Wälder zur nächsten Stadt«, entgegnete Peter.
    »Siehst du«, freute sich Wolf, »das ist genau das, was ich auch vorschlage. Das ist auch die einzige Möglichkeit, hier ungeschoren wegzukommen. Und wir sind die Geschichte hier ja schon lange leid. Wir müssen dem Paule süß was Vorreden, daß er unsem Vorschlag annimmt, und dann verduften wir heut abend, wenn‘s dunkel ist, im Wald. Wir schlagen uns schon durch.«
    »Au ja, und dann tippeln wir immer quer durch den Wald bis zur Stadt«, meinte Peter unternehmungslustig, »das wird fein, viel besser als das ganze öde Lager hier!«
    »Sicher wird das fein, — wenn wir den Paule dafür ‘rumkriegen, heißt das. Das mußt du besorgen, Klaus, auf dich gibt er am meisten. Peter und ich haben auch noch was ganz Dringendes zu tun: wir müssen eine gute Karte von der Umgegend organisieren. Hier im Lager haben wir ja keine vernünftige. Ich weiß aber schon, wo wir eine an Land ziehen können.«
    Sie gingen dann an die Arbeit: Klaus begab sich zu Paule, um ihm von dem Erfahrenen zu berichten und ihn für den Plan zu gewinnen; Peter und Wolf stiegen auf Seitenwegen zum Dorf hinunter.
    Die kleine Schule des Dorfes lag etwas abseits, versteckt unter großen Bäumen. Der Lehrer wohnte offenbar — Gott sei Dank! — im Dorf selbst, so daß die Schule jetzt nach Mittag völlig verlassen da lag. Im Dorf selbst herrschte nachmittägliche Ruhe, es war kaum einer der Bewohner draußen zu sehn.
    »Is‘ ja prima«, sagte Peter zu Wolf — sie lagen beide hinter der Hecke, die die Dorfschule umgrenzte —, »denn man schnell rin ins Vergnügen!«
    Mit Wolfs Unterstützung kletterte Peter, der außerordentlich gewandt und behend war, durch den geöffneten oberen Teil eines Fensters in die Schulklasse. Dort drinnen hing eine sehr genaue Landkarte der Umgebung, das hatte Wolf heute morgen schon ausgespäht.
    Als Peter drinnen die Karte an sich genommen hatte und gerade eine andere Karte an deren Stelle hängte, damit der Raub nicht sogleich auffiel, sah Wolf plötzlich einen Mann aus einem Seitenweg auf die Schule zukommen.
    »Peter! Da kommt ein Mann, kannst du noch schnell raus, aber das fällt auf jeden Fall auf, so ‘ne Sauerei!« rief Wolf in das Klassenzimmer.
    »Es kommt jemand? Dann verstecke dich so lange, bis er vorbei ist, ich bleib‘ hier drin!«
    »Ja gut, wenn er in die Schule geht, dann fall‘ ich über ihn her, daß du wegkommst!«

     
    Wolf versteckte sich wieder hinter der Hecke. Ein paar Minuten waren Wolf und Peter in atemloser Spannung: kommt der Mann in die Schule, ist es vielleicht der Lehrer? Oder geht er vorbei?
    Der Mann kam heran, warf zwar

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