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Faith (German Edition)

Faith (German Edition)

Titel: Faith (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Tintelnot
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früher, sie wieder aufzuladen.
    Er brüllte in das trunkene Gelächter seiner Gefährten und beschimpfte die verblüfften Elfen mit den unflätigsten Worten. Er beendete das verunglückte Nachtmahl, indem er sie alle zum Teufel schickte.
    Sollte diese Hütte ruhig in Flammen aufgehen. Nie mehr würde sich Richard dorthin zurückziehen können.
    Er stand allein vor dem Feuer und langsam verrauchte seine Wut, um einem Gefühl Platz zu machen, das er nie zuvor gekannt hatte.
    Unsicherheit.

Der Brand
    Faith hielt erschreckt inne. „Hörst du das?“
    Ein leises Knistern war zu hören, kaum wahrnehmbar entwickelte es sich schnell zu einem lauten Brausen, als sei plötzlich ein Sturm ausgebrochen, der alle Bäume in eine Richtung blies. Es krachte und prasselte. In Sekunden verwandelte sich der gerade noch stille dunkle Wald in ein einziges rot glühendes Inferno. Überall fingen Äste Feuer, entzündeten sich Büsche.
    Der dichte Teppich aus Tannennadeln unter ihren Füßen wurde zu einem flackernden Gewebe aus flüsternder Glut.
    Die Stute stieg schrill wiehernd, versuchte sich loszureißen und floh panisch tiefer in den jetzt hell erleuchteten Wald hinein. Richard, der sich die Zügel um ein Handgelenk geschlungen hatte, wurde über den heißen Boden mitgeschleift.
    Er schleuderte zwischen Bäumen und Gestrüpp hinter dem fliehenden Pferd her, das so jählings stehenblieb, wie es ausgerissen war. Faith jagte, ohne Rücksicht auf die Hitze um sie herum, hinter Richard her.
    „Ich muss die Stute aufhalten“, das war das Einzige, was sie denken konnte. Seinem Instinkt folgend, hatte das Tier den einzigen Weg gewählt, der aus dem Feuersturm herausführte. Aber das Feuer brannte noch, sie mussten weiter, bevor es den ganzen Wald erfasst hatte.
    Richard erhob sich stöhnend. Faith hielt ihn, so gut sie konnte, aufrecht. Er fühlte sich grauenvoll und konnte kaum allein gehen.
    „Du musst reiten, Richard.“
    Die Stute lief jetzt, ruhiger geworden, neben ihnen her.
    „Nein, geht schon.“ Richard wehrte sich.
    „Sei nicht albern, wir sind viel zu langsam!“ Faith sah ihn streng und gleichzeitig besorgt an.
    „Du siehst aus, als seiest du durch den Schornstein gerutscht. Wahrscheinlich hast du überall Prellungen und blaue Flecken. Aber das sehe ich mir später an.“
    „Warum nicht gleich?“ Richard sah sie, trotz der Schmerzen, die er ganz offensichtlich spürte, grinsend an.
    Faith strafte ihn mit Nichtachtung und brachte das Pferd zum stehen.
    „Komm, ich helfe dir.“
    Mit ihrer Hilfe schaffte Richard es endlich, aufzusitzen. So kamen sie deutlich schneller voran. Aber die Gefahr war nicht vorüber. Hinter ihnen fraßen sich die Flammen gierig an den Bäumen hoch und hinterließen bizarre Gerippe, die ihre verkohlten Arme in den vom Feuer geröteten Himmel streckten.
    Die schweren Regentropfen, die jetzt fielen, wurden immer dichter und legten sich wie ein nasses graues Tuch über die Welt.
    Schwelende kleine Feuer krochen noch an den inzwischen durchnässten, kohlschwarzen Stämmen empor, um dann zischend zu sterben.
    Feuchte Rauchschwaden durchzogen die Nacht.
    Faith klammerte sich an die Zügel der Stute.
    Ihre Haut war von dem nassen Ruß schmierig und grau geworden, das weiße Fell der Stute fleckig und schmutzig.
    Als der Wald endete, fiel Richard fast vom Pferd. Faith sank neben ihm zu Boden.
    Richard zog sie an sich. Faith schlang die Arme um ihn und schlief schon, als sie den Kopf auf seine Brust legte.
    Die kleine Stute blieb mit gesenktem Kopf einfach stehen. Beißender Gestank erfüllte die Luft und dunkle Rauchschwaden quollen hinter ihnen aus den verkohlten Kronen der verbrannten Stämme, die wie ein trauriges Heer aufrecht stehender Toter nur darauf zu warten schienen, sich ebenfalls niederlegen zu dürfen.
    Als Faith die Augen aufschlug, hatte sich der stechende Brandgeruch verzogen. Sie lag am Rand eines Feldes voller zarter violetter Blüten, die einen betörend süßen Duft verströmten.
    Richard schlief, die Nase in ihrer wirren roten Mähne, eine Hand auf ihrem Bauch. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, richtete sie sich auf. Sein Gesicht und die Hände waren schwarz verrußt und zerkratzt von der nächtlichen wilden Jagd durch den Wald. Ganz zart strich sie ihm die dunklen Locken aus der Stirn. „Ich liebe dich“, flüsterte sie leise.
    Sie wurde belohnt von einem strahlenden Lächeln, er schlug die Augen auf. Erschrocken wich sie zurück. „Ich dachte, du schläfst.“
    Richard griff

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