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Faith (German Edition)

Faith (German Edition)

Titel: Faith (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Tintelnot
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hatte.
    Wenn es bestimmt war, dass Magalie ihre Nachfolgerin werden sollte, würde sie es nur werden, wenn Faith die Prophezeiung erfüllte.
    Faith musste einen Weg finden, die beiden getrennten Teile der Macht zusammenzuführen.
    Das Amulett allein würde entscheiden, wem es in Zukunft dienen würde.

Der braune Fluss
    Die Bedingungen von Annabelle waren eindeutig gewesen. „Du kannst sie haben, vorausgesetzt, du übergibst mir das Tal der Feenkamine, überlässt mir die Artisanen und reinigst den stinkenden Fluss.“ Unter diesen Voraussetzungen hatte sie ihm Faith versprochen. Und er hatte zum Schein eingewilligt. Faith war die Garantie dafür, dass Magalie sich ihm unterwarf.
    Sie würde für ihre Tochter alles tun.
    Leathan kannte die Liebe nicht, aber das, was er für Magalie empfand, kam diesem Gefühl so nahe wie möglich.
    Er musste sie besitzen. Mit ihr zusammen könnte er sich von Annabelle zurückholen, was sie von ihm erpresst hatte.
    Seine Magie würde ausreichen, den Fluss zu reinigen.
    Allerdings würde es ihn für lange Zeit schwächen, seine Energien verbrauchen.
    Auf die Artisanen zu verzichten, fiel ihm nicht leicht, es war nicht seine Art, irgendetwas, das ihm gehörte, anderen zu überlassen, aber seine Lavatiden könnten die Arbeiten der Artisanen übernehmen.
    Sie würden noch mehr arbeiten müssen, das jedoch kümmerte ihn nicht.
    Leathan beutete die Wesen der Anderswelt ebenso wie die Natur aus.
    Einzig die Feensterne wären in Gefahr.
    Sie brauchten das Gift des braunen Flusses, um so zu gedeihen, dass sie alle, die sie zu sich nahmen, willenlos und gefügig machten. Die Feensterne waren für ihn ein unverzichtbares Mittel, Macht auszuüben über die Zwerge und Trolle, die Feen, Elfen und Derwische und alle anderen Naturgeister der Feenwelt.
    Leathan besah sich zum tausendsten Mal das Medaillon, das er an einer Kette um den Hals trug.
    Er spürte die Energie, die von diesem wunderschönen Stück ausging.
    Wärme pulsierte durch seine Adern und durchströmte seinen Körper, prickelnd wie Champagner.
    Immer, wenn er das Amulett hielt, fühlte er die zusätzliche Kraft dessen Magie in sich hineinfließen.
    Dennoch war er unzufrieden. Der mit Diamanten geschmückte Deckel des Amuletts ließ sich nicht öffnen.
    Er hatte gesehen, dass in Zeiten großer Not das Schmuckstück geöffnet worden war. Warum gelang ihm das nicht?
    Weder der Herrscher, der sein Vater gewesen war, noch die Herrscherin hatten, solange sie das Medaillon besaßen, jemals ihre Magie verloren.
    Wie konnte das sein? Warum verlor er selbst Kraft und Energie nach jedem Zauber?
    Wieder besah er sich den Schmuck in seiner Hand, und wie immer fragte er sich, wozu die sonderbare, kaum sichtbare Vertiefung in der Mitte des Deckels dienen sollte.

Annabelles Wutanfall
    Annabelle war nicht nur empört über Lisas Verschwinden. Die Nachlässigkeit der Feen und Elfen war unglaublich.
    Nein, sie war auch zutiefst verunsichert, seit sie ihre Energien schwinden spürte. Nie zuvor hatte sie sich so schwach gefühlt.
    Es war, als ob etwas die Magie, die sie besaß, aus ihr heraussaugte.
    Die Zeit, die es dauerte, ihre Energien wiederzugewinnen, wurde länger.
    Nicht einmal diesen attraktiven Sterblichen hatte sie von sich überzeugen können.
    Aber daran würde sie noch arbeiten.
    Magalie hatte ihr nie etwas getan, aber Annabelle konnte es nun mal nicht lassen.
    Sie wollte auch das besitzen, was anderen begehrenswert erschien, wenn sie damit noch zusätzlich verletzte, erhöhte das ihren Genuss.
    Außerdem sah sie in Magalie die Konkurrentin, sowohl als Frau als auch im Kampf um die Macht.
    Roberts Zurückweisung konnte Annabelle niemals hinnehmen. Sie wollte nicht glauben, dass ein Mann Magalie ihr selber vorzog.
    Sollte er der einzige Mann sein, den sie nicht manipulieren konnte, dem sie ihren Willen nicht aufzwingen konnte?
    Der Wutanfall, den sie bekam, als sie feststellte, dass das kleine Medaillon um den Hals der Jadefigur fehlte, war legendär gewesen. Sie konnte es nicht ertragen, wenn sie bestohlen wurde. Was Annabelle besaß, wollte sie behalten. Noch immer zitterten Lulabellen, Feen und Elfen gleichermaßen.
    Als Erstes verdächtigte sie natürlich Robert. Er war der Letzte, den sie in der Nähe der Figuren gesehen hatte. Sie hatte ihn und seine Sachen durchsuchen lassen, ohne Erfolg.
    Er trug das Medaillon nicht bei sich.
    Robert fragte sich selbst, wo das kleine Schmuckstück geblieben sein mochte.
    Genau wie Annabelle konnte er

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