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Faith (German Edition)

Faith (German Edition)

Titel: Faith (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Tintelnot
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der Direktorin mit dem Bus hinter der Schneeräummaschine hergefahren, um die Schüler zurück ins Internat zu befördern, wie sie es vor Silvester mit Robert verabredet hatte.
    Lara, Lena und Laura packten ihre Rucksäcke.
    „Ich glaub nicht, was Patricia da erzählt.“
    „Aber so was kann man sich doch gar nicht ausdenken.“
    „Ich versteh nicht, warum ausgerechnet Faith das bestätigt! Und da gibt es Übereinstimmungen.“
    „Die müssten sich das ja gemeinsam ausgedacht haben.“
    „Sehr unwahrscheinlich.“
    „Faith und Patricia können sich nicht ausstehen.“
    „Vielleicht ist ja doch was dran.“
    Noah und Paul standen mit Viktor, Valerie und Bruno wartend am Bus. Als Christian und Ben mit Patricia, die sich immer noch im Halbschlaf befand, erschienen, bestiegen alle das Auto. Patricia schlief sofort völlig erschöpft wieder ein.
    Jetzt fehlte nur noch Lara.
    Die saß abwartend an Roberts Schreibtisch.
    Faith suchte hektisch Roberts Schreibpapier, seinen Füllhalter und das Wichtigste: seine Unterschrift auf einer Banküberweisung oder einem Brief.
    Sie legte alles vor Lara auf den Tisch und die machte sich an die Arbeit.
    Lara war eine begnadete Zeichnerin und Fälscherin, sie konnte in Sekundenschnelle jede Schrift kopieren, die man ihr vorlegte. Deshalb ahnten ihre Eltern auch nicht, dass sie keine besonders gute Schülerin war.
    Sie konnte alle schlechten Arbeiten immer unterschrieben zurückbringen, ohne dass ihre Eltern sie je gesehen hatten.
    Adam tippte in Windeseile einen Brief an Frau Dr. Kirchheim-Zschiborsky, während Lara Roberts Unterschrift übte.
    Draußen hupte es, Lara musste sich beeilen.
    Als sie fertig war, hätte Faith jeden Eid geschworen, dass die Unterschrift unter der Entschuldigung für vier grippekranke Kinder die ihres Vaters war.

Der Brief
    Christian erklärte den Zurückfahrenden leise, was Adam vorhatte. „Adam“, flüsterte er, „will einen Beweis finden für das, was Patricia angeblich erlebt hat. Adam glaubt nur, was er sieht. Allerdings frage ich mich, warum die Berichte von Patricia und Faith so viele Übereinstimmungen aufweisen. Die beiden reden ja kaum miteinander, warum sollten sie sich das ausgedacht haben? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.“
    Nachdenklich starrten sie aus dem Fenster. Der Bus fuhr wieder hinter dem Räumfahrzeug her. Es hatte aufgehört zu schneien.
    Valerie hatte Brunos Hand ergriffen. „Warum ist Patricia ohne ihre Jacke zurückgekommen? Und ohne Richard!“
    „Robert würde doch niemals Faith so ängstigen und so lange wegbleiben ohne sich zu melden, wenn ihm nichts zugestoßen wäre.“
    Lena rückte noch näher an Noah heran. „Ich habe Angst.“ Sie legte ihren Kopf an seine Schulter. Er strich ihr tröstend über den braunen Pagenkopf.
    „Vielleicht“, meinte Viktor, „sehen wir etwas Ungewöhnliches.“
    Sie sahen nichts, obwohl alle angestrengt aus den Fenstern des Busses blickten.
    Der Zornige fuhr direkt an der breiten Freitreppe des Internats vor.
    Laura schüttelte Patricia, die noch immer schlief, an der Schulter.
    „Wir sind da, du musst aussteigen.“
    „Danke.“
    Es war das erste Mal, dass Laura dieses Wort aus Patricias Mund vernahm.
    „Es geschehen noch Zeichen und Wunder“, dachte sie.
    Die Freunde trennten sich und suchten ihre Zimmer auf.
    Es gab zwei Flügel im Internat, die durch das Haupthaus mit der Freitreppe und dem Eingangsportal getrennt waren.
    Die Mädchen wandten sich nach links und gelangten über eine gewundene Treppe auf eine rundumlaufende Galerie.
    Ein geschnitztes hölzernes Geländer bewahrte vor einem Sturz in die darunterliegende Halle.
    Von der Galerie aus führten etliche Türen in die Zimmer der Schülerinnen. Der Flügel der Jungs war das absolute Gegenstück zum Mädchentrakt. Die beiden Seitenflügel waren erst, als Schloss Waldeck zu einer Internatsschule umfunktioniert worden war, an das Hauptgebäude angebaut worden.
    Nur Lara lief durch einen langen Flur am Ende der Eingangshalle in den hinteren Teil des Schlosses zum Zimmer der Direktorin. Den Brief mit der Erklärung, warum Richard, Lisa, Adam und Jamal nicht mit zurückgekommen waren, hielt sie in der Hand.
    „Herein!“
    Die Antwort auf ihr Klopfen kam so prompt, als habe Frau Dr. Kirchheim-Zschiborsky sie erwartet.
    „Setz dich Lara, erst mal wünsche ich dir ein frohes neues Jahr. Eventuell mit etwas mehr Erfolg in den wissenschaftlichen Fächern?“ Sie ließ diesen zweiten Wunsch ein bisschen wie eine Frage

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