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Faith (German Edition)

Faith (German Edition)

Titel: Faith (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Tintelnot
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klingen.
    „Danke, das wünsche ich Ihnen auch.“
    „Was, ein frohes neues Jahr, oder mehr Erfolg?“
    Lara musste lachen. Die Direktorin lächelte und streckte die Hand aus. „Du hast da etwas für mich?“
    „Ja, hier ist ein Brief von Robert, ich meine, von Faiths Vater. Das Grillen in der Eiseskälte war zwar was Besonderes, aber Richard, Jamal, Adam und Lisa hat’s erwischt. Die husten sich die Lunge aus dem Leib, liegen flach und sind möglicherweise nicht zum ersten Schultag wieder auf den Beinen. Aber Robert meint, er habe alles im Griff. Sie sollen sich keine Sorgen machen.“
    „Danke, Lara, du kannst jetzt gehen.“ Nachdem Lara die Tür hinter sich geschlossen hatte, öffnete Frau Dr. Kirchheim-Zschiborsky den Umschlag und entfaltete Roberts Brief.
    02.01.2010 Waldeck
    Meine liebe Annegret!
    In der Hoffnung, dass Sie ein geruhsames und stimmungsvolles Weihnachtsfest verbracht haben, wünsche ich Ihnen heute ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr.
    Leider beginnt hier, in der alten Villa, das Jahr mit der Wintergrippe.
    Vielleicht war die Grillparty bei minus zehn Grad doch keine so gute Idee.
    Aber da ich genügend Medikamente im Haus habe, einschließlich diverser Kräutertees, Zitronen und Honig, denke ich, dass die vier jungen Leute bald wieder auf dem Damm sein werden. Danke für den Winterdienst, den Sie organisiert haben.
    Auf diese Weise kann ich im Notfall mit meinem alten Auto ins Dorf fahren. Wenn die Kinder wieder gesund sind, werde ich sie unverzüglich bei Ihnen abliefern.
    Von Besuchen würde ich wegen der Ansteckungsgefahr absehen. Falls keine Besserung eintritt, werde ich Dr. Dr. Schrader hinzuziehen.
    Mit ganz herzlichem Gruß
    Ihr Robert
    „Der gute Robert“, murmelte die Direktorin und legte den Brief auf den Schreibtisch. Da pflegt er nun vier kranke Kinder. Sie würde ihn anrufen. Eventuell könnte Schwester Dagmar nach den Kranken sehen oder Robert mit ihrem Rat zur Seite stehen.
    „Die gute Annegret“, murmelte Lara grinsend auf dem Weg in ihr Zimmer. Lara mochte es, wenn ihr ein Plan gelang.

Eine Spur
    Adam kannte sich selbst nicht mehr. Er war der reine Kopfmensch, aber die wirren Erzählungen der beiden Mädchen machten ihm dennoch zu schaffen.
    Der Inhalt des Berichts ließ ihn kalt, er war kein Phantast. Es war nicht der märchenhafte Inhalt, der ihm Sorgen machte, sondern die Art, in der beide Mädchen schilderten, was sie erlebt haben wollten.
    Faith und Patricia wirkten so verdammt wahrhaftig.
    So, als ob sie die Wahrheit sagten.
    Dass die beiden keine Drogen nahmen, dafür legte Adam seine Hand ins Feuer.
    Er mochte Faith. Und er mochte Robert. Sogar sehr.
    Und er machte sich, genau wie alle anderen, Sorgen um ihn.
    Also musste er herausfinden, was passiert war. Es gab für ihn nur die Wahl zwischen „glaub ich nicht“ oder „ich muss das überprüfen und entweder den Beweis finden, dass die Mädchen spinnen, oder …“
    Das „oder“ wollte er sich gar nicht erst ausmalen.
    Er steckte zwei Finger in den Mund und pfiff einen so schrillen Ton, dass seine drei Gefährten im Haus schreckensbleich in der Halle erschienen.
    „Komm Jamal, wir sehen uns draußen mal um. Ihr Mädels könntet mal einen richtig starken Kaffee kochen.“
    „Du meinst für die heimkehrenden Helden, falls ihr denn wiederkehrt.“
    Lisa war empört. Sie sah Adam entrüstet an und griff nach ihrer Daunenjacke.
    Auch Faith zog ihre Winterjacke an. Der kleine blaue Schmetterling, der am Reißverschluss baumelte leuchtete auf. Diese Winterjacke war leicht wie eine Feder. Nie zuvor hatte Faith einen solchen Stoff gesehen. Das Muster aus grünen und blauen Tönen war ungewöhnlich und wunderschön. Robert hatte, als er ihr die Jacke mitbrachte, behauptet, nicht mehr zu wissen, wo er sie gekauft hatte. Nachdenklich streifte sie sich die gefütterte Kapuze über den Kopf.
    Immer wieder brachte ihr Vater solch ungewöhnliche Kleidungsstücke mit. Stoffe, die im Sommer kühlten und im Winter wärmten. Material und Farben ungewöhnlich und zauberhaft schön.
    Zarter Duft nach Rosen und grünen Äpfeln.
    „Lasst uns gehen, Kaffee machen bringen wir den Herren nachher bei.“ Lisa riss Faith aus ihren Gedanken.
    Sie stapften gespannt, mit gesenkten Köpfen, im Gänsemarsch durch den Schnee.
    Da es in den letzten Stunden nicht mehr viel geschneit hatte, konnte man Richards und Patricias Spuren noch ganz gut sehen.
    Die Spuren von beiden führten ganz zum Ende des Grundstücks, zu einem gewaltigen

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