Falaysia Bd 2 - Trachonien
zu legen – und ließ die Luft erst wieder hinaus, als er sich entspannt zurückgelehnt und die Augen geschlossen hatte. Tat das gut! Die Wärme ließ seine Muskeln erschlaffen und angenehm wohlige Schauer durch seinen Körper wandern. Er fühlte sich immer noch müde und erschöpft, jedoch wunderbar entspannt und warm … beinahe benebelt. Nur sein Arm war leider weiterhin viel zu kalt und die Wunde begann bei all der Feuchtigkeit um ihn herum wieder zu kribbeln. Eigentlich hatte er das dringende Bedürfnis auch seinen verletzten Arm mit ins Wasser zu nehmen. Er bezweifelte allerdings, dass das gut für die Wunde war. Andererseits… sagte man nicht immer, dass ein Bad in warmem Seifenwasser die Wundheilung sogar vorantrieb?
Ein kühler Luftzug ließ ihn ein weiteres Mal erschauern und das Bedürfnis mit seinem ganzen Oberkörper unterzutauchen wurde noch stärker. Sollte er es einfach wagen? Natürlich musste er dazu erst einmal den Verband abnehmen – was hieß, dass er gezwungen war, sich seine Verletzung anzusehen. Er tat das nicht gern, denn so wirklich schön sah das immer noch nicht aus und er bekam jedes Mal Angst, dass später furchtbar hässliche Narben zurückbleiben würden.
‚Sei nicht so eine Mimose, Leon‘, rügte er sich innerlich selbst und öffnete entschlossen die Augen. Er zuckte heftig zusammen, als er auf einmal in das Gesicht einer jungen Frau blickte, die vor seiner Wanne stand – so heftig, dass ein nicht geringer Schwall Wasser aus der Wanne schwappte.
Die Frau hob sofort beschwichtigend die Hände und sah ganz unglücklich aus. „Nicht! Oh, bitte nicht erschrecken“, sagte sie und trat rasch näher, sodass ein wenig mehr Licht in ihr Gesicht fiel. „Man hat mir gesagt, ich solle Euch beim Baden helfen und Eure Wunde versorgen. Mein Name ist Girala.“
Sie bemühte sich um ein freundliches Lächeln, doch Leon starrte sie weiterhin nur mit offenem Mund an. Es war nicht so, dass er Angst vor ihr hatte. Nein. Er hatte nur noch nie in seinem Leben eine derart schöne Frau gesehen. Große, braune Augen, eine zarte Nase, volle rote Lippen. Ein makelloses Gesicht, wie in Marmor gemeißelt, umrahmt von dunklen, schweren Locken, die sie sich gerade etwas verlegen zu einem strengen Knoten hochsteckte – und dennoch tat dies ihrer Schönheit keinen Abbruch. Sie trug die schlichten Kleider einer Magd, jedoch konnten auch diese nicht verbergen, wie makellos auch ihr Körper geformt war. Unglaublich feminin trotz schmaler Taille und schlanker Arme. Und ihr Dekolletee, das durch den Schnitt des Kleides noch betont wurde…
Leon senkte beschämt den Blick. Warum nur konnte er momentan nicht seine Fassung behalten, sobald er mit sexuellen Reizen konfrontiert wurde? Verdammte Enthaltsamkeit! Wieso hatte er damit so übertrieben?!
„Darf ich?“ hörte er sie viel zu dicht an seinem Ohr fragen und erst als er wieder aufsah, bemerkte er, dass sie sich zu ihm hinuntergebeugt hatte, um mit flinken Fingern den Verband um seinen Arm zu lösen.
Leon brachte nichts heraus, starrte nur auf den Ansatz ihrer vollen Brüste, die sich nun beinahe direkt vor seinem Gesicht befanden. Sein Mund wurde ganz trocken und er schluckte schwer. Er musste sich geradezu dazu zwingen, wieder wegzusehen und versuchte mit aller Macht die deutlichen Regungen in seiner Lendenregion niederzukämpfen. Das war doch nicht zum Aushalten mit ihm! Hatte Sheza ihm vielleicht auch noch eine Art lang anhaltendes Aphrodisiakum in den Trank gemischt? Lächerlich! So lange konnten die Wirkungen von Drogen gewiss nicht fortbestehen und warum sollte sie so etwas tun? Er war selbst an seiner Misere schuld. Wie immer.
„Man sagte mir, Ihr habt eine lange, anstrengende Reise hinter Euch“, hörte er die Magd sagen. Wie war noch gleich ihr Name gewesen? Ah, ja! Girala.
Er nickte, ohne sie dabei anzusehen.
„Woher kommt Ihr?“
Smalltalk? Hm… Vielleicht war das keine schlechte Idee, um sich ein wenig abzulenken.
„Von überall und nirgends“, erwiderte er und sah nun doch wieder auf. Girala hatte sich zu seiner Erleichterung derweil neben die Wanne auf den Boden gekniet und wickelte gerade die letzte Lage des Verbandes ab. Leon hob beeindruckt die Brauen. Die Wunde sah erstaunlich gut aus. Sie schien endlich richtig zu heilen.
„Heißt das, Ihr habt kein richtiges Zuhause?“ fragte die schöne Magd mit hörbarem Mitleid in der Stimme. Er sah sie an. Meine Güte – wie konnte ein normaler Mensch solche Augen haben? Und diese
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