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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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raufzuziehen. „Ich bin doch ein ganz netter Kerl.“
    Er stellt den Eimer vor den Frauen auf den Boden, immer noch breit grinsend. Leon wusste genau, warum er das tat, anstatt Cilai den Wassereimer gleich in die Hände zu drücken. Auf diese Weis bekam er, sobald sie sich bückte, einen ziemlich guten Einblick in ihr Dekolletee. Leon biss die Zähne zusammen. Er durfte sich nicht wegen solch einer Lappalie einmischen – obwohl er den Mann so gern in den Brunnen gestoßen hätte.
    „D… danke“, stammelte Cilai und Hilja tat dasselbe, neigte sogar untertänig den Kopf.
    „Was bekomme ich denn für meine großzügige Hilfe?“ fragte der dreiste Kerl. Die Lüsternheit sprach ihm dabei nur allzu deutlich aus der Stimme.
    „Eine Runde Met für Euch und Eure Freunde“, verkündete Hilja mit einem strahlenden Lächeln und traf damit sofort auf Zustimmung. Die Gesichter der Männer erhellten sich sichtbar. Einige nickten sogar begeistert und Leon beruhigte sich langsam wieder.
    Im Grunde verlief alles nach Plan. Die Männer reagierten wie gewünscht auf die Frauen und die Einladung zum Trinken, kam durch das Vorgeschehen auch nicht zu plötzlich und unbegründet. Eigentlich hätte sich Leon sogar freuen müssen, doch das war zu viel verlangt. Er hasste diese Kerle und solange sie schwer bewaffnet in Cilais und Hiljas Nähe waren, konnte er sich nicht völlig entspannen und alles in einem positiven Licht sehen. Die Männer tot vor seinen Füßen – ja, das würde ihm weitaus besser gefallen.
    „Eine Runde mit deiner Tochter würde mir allerdings noch besser gefallen“, hörte er die ‚Grinsebacke‘ nur einen Herzschlag später sagen. Die anderen Männer lachten laut auf. Leon hingegen fand das alles andere als komisch und konnte sich nur in letzter Sekunde davon abhalten, empört nach Luft zu schnappen und mit erhobenem Schwert aufzuspringen. Das war ja wohl die Höhe!
    „Das steht nicht zur Debatte“, gab Hilja lächelnd, gleichwohl in einem hörbar strengen Ton zurück.
    Der Krieger schob die Unterlippe vor und gab vor zu schmollen. „So wenig Dankbarkeit?“
    Seine Kumpanen lachten erneut – außer dem blonden Riese, der sich bisher ganz aus der Sache herausgehalten hatte, sich nun aber erhob. Jedoch ruhte seine Aufmerksamkeit nicht auf Cilai und dem Krieger, sondern auf zwei jungen Männern, die gerade ihre Pferde vor Foralts Gaststube durchparierten. Leons Augen verengten sich in dem Versuch, sie besser zu erkennen. Irgendwo hatte er sie schon einmal gesehen. Zumindest einer von ihnen schien auch Cilai und ihre Mutter zu kennen, denn er sah zu ihnen hinüber, drückte schließlich seinem erstaunten Freund die Zügel seines Pferdes in die Hand und marschierte dann auf die kleine Ansammlung vor dem Brunnen zu.
    Cilai, der die Ankunft der beiden Männer ebenfalls nicht entgangen war, ergriff eilig den Wassereimer.
    „Wir müssen dann auch wieder los“, gab sie verkrampft lächelnd in die Runde und sah dann ihre Mutter eindringlich an.
    Hilja verstand im Gegensatz zu Leon auf Anhieb, was hier los war, nickte rasch und sagte zu den Männern, dass sie den Met in wenigen Minuten zu ihnen rausbringen wolle. Die Krieger reagierten jedoch nicht auf sie. Alle sahen dem Fremden entgegen, der nun dicht genug heran war, dass Leon ihn als einen von Tibalts Freunden identifizieren konnte. Soweit er wusste, hatte auch dieser Mann mal in Renons Armee gedient – und wenn er es noch tat, begab er sich mit seinem unbedachten Handeln in große Gefahr, denn zumindest der blonde Riese, schien zu wissen, wer er war. Seine Hand war ganz unauffällig zum Knauf seines Schwertes gewandert und ruhte nun dort, bereit, dieses jederzeit zu ziehen. Tibalts Freund schien dies allerdings noch nicht bemerkt zu haben. Er wirkte seltsam aufgebracht, fast wütend und wenn Leon sich nicht täuschte, stand auch große Sorge in seine Augen geschrieben – Sorge um Cilai. Wie eng war seine Beziehung zu dem Mädchen?
    Es war seltsam, aber der Gedanke rief ein paar merkwürdige Gefühle in Leon herauf; Gefühle, die er in Bezug auf Cilai bisher nicht gekannt hatte: Verärgerung, Wut und Sorge – eine Mischung, die man oft fühlte, wenn man Eifersucht empfand. Was ja nicht sein konnte. Auf gar keinen Fall! Cilai war wie eine kleine Schwester für ihn. So war das schon immer gewesen und es würde sich nie ändern.
    Die junge Frau hatte den Mann beinahe erreicht, als auf einmal der blonde Hüne, der sich mit ihr auf den Fremden zubewegt hatte,

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