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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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angekommen! Wesla hatte die Truppen von König Renon doch noch rechtzeitig erreicht!
    Leon konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen, als er die wachsende Angst und Sorge in Kaamos angespanntem Gesicht registrierte, während er weiter kraftvoll auf ihn einhieb.
    „Jetzt … fahrt ihr … zur Hölle!“ stieß er zwischen den Zähnen hervor.
    „Du zuerst!“ vernahm er eine Stimme hinter sich.
    Leon reagierte ohne zu denken. Er warf sich herum und die Axt, die auf ihn hinunter hatte sausen wollen, verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Jedoch gab dies auch Kaamo Gelegenheit, sich aus der bedrohlichen Situation zu retten, in die er geraten war. Im Nu war er aus der Tür heraus. Vorbei. Die Chance diesen Mistkerl eigenhändig zu töten und dies dann Marek im rechten Moment unter die Nase zu reiben, war vertan. Leons Wut begann nun erst recht zu brodeln.
    Wieder sauste die Axt heran und wieder wich Leon ihr geschickt aus, nutzte dieses Mal aber seinen eigenen Schwung um sein Schwert mit unbeschreiblicher Kraft in die Brust seines Angreifers zu rammen. Er konnte Rippen knacken hören, spürte, wie er den Mann fast komplett durchbohrte und konnte nichts anderes als Genugtuung und Erleichterung fühlen. Jeder tote Bakitarer war ein Gewinn für die gute Seite. Er zog das Schwert wieder ruckartig aus dem Leib des nach Luft schnappenden Mannes und trat ihm dann gegen die Brust, so dass er polternd zu Boden ging. Der würde niemanden mehr etwas antun können. Das wusste er auch, ohne es zu überprüfen, denn dafür hatte er wahrlich keine Zeit.
    Leons Blick flog durch den Raum und seine Erleichterung wurde noch größer, als er feststellte, dass es hier keinen Gegner mehr gab, der eine Gefahr für sie darstellte. Die Bakitarer hatten die Flucht ergriffen. Sie mussten jetzt nur dafür sorgen, dass keiner von ihnen tatsächlich entkam. Leon sprang über ein paar Tote hinweg und stürzte aus dem Wirtshaus. Im Freien gab es noch ein paar Kämpfende, doch lagen dort weniger Tote oder Sterbende als die Bakitarer zuvor an der Zahl gewesen waren. Was hieß, dass einige doch hatten entkommen können. Allerdings befanden sich auch nur wenige Soldaten Renons vor dem Wirtshaus. Zwei von ihnen eilten nun direkt auf Leon zu.
    „Sind noch welche drinnen?“ rief einer von ihnen, noch bevor sie Leon erreicht hatten.
    Er schüttelte sofort den Kopf. „Der Mann der grad rausgekommen ist, so ein blonder Hüne – wo ist der hin?“ fragte er angespannt.
    „Der ist zusammen mit ein paar anderen geflohen“, war die ernüchternde Antwort. „Aber der Großteil unserer Truppen hat sofort die Verfolgung aufgenommen. Sie werden nicht weit kommen.“
    Leon presste die Lippen zusammen, um seinen Frust nicht in einem wütenden Aufschrei oder einem ähnlichen Geräusch herauszulassen. Die Bakitarer waren verflucht gute Reiter und hatten meist sehr schnelle und ausdauernde Pferde. Es war schwer, sie einzuholen, wenn sie erst einmal entkommen waren. Das wusste er aus Erfahrung.
    „Leon!“ Das war Cilais aufgebrachte Stimme. Leon wandte sich rasch um und als er in ihr Gesicht blickte, wusste er, dass etwas Schlimmes passiert war.
    „Cevon …“ Mehr brauchte sie nicht zu sagen. Leon setzte sich sofort in Bewegung, eilte zurück ins Haus. Er hatte seinen Freund in seiner Wut und Aufregung völlig vergessen.
    Cevon lag noch immer dort, wo er niedergegangen war. Jemand hatte seinen Kopf auf ein zusammengerolltes Hemd gebettet, ihn jedoch nicht weiter bewegt. Leon fiel neben ihm auf die Knie, hob die Hände, um etwas zu tun, hielt dann aber inne. Das Hemd seines alten Freundes war inzwischen von Blut durchtränkt und er atmete nur noch flach und unregelmäßig. Seine Augen waren glasig und auch aus seinem Mundwinkel lief Blut. Leon brauchte nicht lange, um zu begreifen, dass es kaum noch etwas gab, das man für ihn tun konnte. Deswegen hatte sich auch Cilai nicht darum bemüht, seine Blutungen zu stillen und seine Wunden zu versorgen. Er war zu schwer verletzt, hatte schon zu viel Blut verloren, um seinen letzten Kampf zu gewinnen – den Kampf gegen den Tod.
    Leons Kehle schnürte sich zu und der Klumpen in seinem Bauch löste sich auf, ließ ein schrecklich hohles Gefühl zurück. Er berührte seinen Freund vorsichtig an der Wange, um ihm damit zu zeigen, dass er nicht allein war. In der Tat gelang es Cevon, noch einmal seinen Blick auf Leons Gesicht zu fokussieren.
    „Leon …“, röchelte er. „Du … musst … ihn töten … Nadir muss …

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