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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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sein Körper war in einen Automatismus, eine verkrampfte Anspannung verfallen, aus der er sich nicht mehr ohne Hilfe lösen konnte.
    Jennas Herz schlug immer noch viel zu rasch, doch sie war hochkonzentriert, legte sich rasch zurecht, was sie noch tun musste, bevor sie Marek vom Pferd holte und sich seine Verletzung ansehen konnte. Sie brauchte das Sattelzeug, weil es dort bestimmt so etwas wie Verbandszeug gab … und sie brauchte das Fell und die Decke, die Marek als Unterlage zum Schlafen benutzte. Der Waldboden war zu kalt und zu dreckig, um so darauf liegen zu können. Erst die Decken – dann die anderen Sachen. Das war ein guter Plan.
    Jennas Finger zitterten etwas, als sie die aufgerollten Schlafsachen von dem Sattelzeug löste, dennoch gelang es ihr recht schnell. Nur wenige Minuten später lag ihr alles zu Füßen und sie trat wieder dichter an das Pferd heran, berührte Mareks Hand, in dem Versuch, wenigstens einen minimalen Teil seiner Aufmerksamkeit zu erlangen. Er zuckte nicht, drehte noch nicht einmal den Kopf. Seine Lider waren geschlossen und seine Lippen hatten sich so zusammengepresst, dass sie völlig in seinem Bart verschwunden waren.
    „Marek“, sprach sie ihn behutsam an, strich mit ihrem Daumen sanft über seinen Handrücken. Seine Lider hoben sich ein wenig, fielen wieder zu, hoben sich. Er sah sie an, aber sein Blick war so glasig, so weggetreten, dass ihr sofort klar war, dass sie kaum mit seiner Mithilfe rechnen konnte. Was nun? Sie konnte ihn niemals allein aus dem Sattel heben und wenn sie nur an ihm zog, fiel er ihr entgegen und stürzte übel zu Boden, vergrub sie wahrscheinlich noch unter sich. Das konnte sie ihm in diesem Zustand nicht zumuten, schon gar nicht, wenn seine Wunde wieder aufgerissen war.
    Sie lief um Bashin herum, um Marek von der anderen Seite zu betrachten. Sie musste es jetzt wissen … Ihr Blick glitt über seine Seite, hinab bis zu dem Bund seiner Hose. Sie schluckte schwer. Ja, leider hatte sich dort ein dunkler Fleck gebildet, lief das Blut in seine Hose und auch das Leder des Harnischs begann sich bereits zu verfärben. Er blutete und zwar nicht zu wenig. Die Blutungen mussten gestillt und die Wunde versorgt werden – dringend!
    Jenna bewegte sich zu ihrem Ausgangspunkt zurück, suchte angestrengt nach einer anderen Lösung für ihr Problem und kam nur wieder zu demselben Schluss: Sie musste versuchen, Marek aus dem Sattel zu heben und sein Gewicht für einen kurzen Moment zu tragen, ohne dabei zu stürzen.
    „Na, los, du kannst das!“ sprach sie sich selbst zu, trat entschlossen an das Pferd heran und griff ein weiteres Mal nach Mareks Hand – dieses Mal um diese von dem Knauf des Sattels zu lösen. Leicht war das nicht, denn seine Finger hatten sich völlig verkrampft, waren nur schwer zu bewegen. Schließlich gelang es ihr und Marek sank noch ein wenig mehr nach vorn. Mist! Sie versuchte, ihn zu stützen, doch er befand sich noch zu weit über ihr. Bashin war zu groß. Fatalerweise schien nun auch der Rest seiner Anspannung zu verschwinden, denn Mareks Oberkörper neigte sich ihr bedrohlich entgegen. Er würde fallen! So konnte sie ihn auf gar keinen Fall halten! Gott! Sie brauchte Hilfe!
    Auf einmal begann sich Bashin zu bewegen. Ganz vorsichtig beugte der Hengst die Vorderbeine und … ging in die Knie! So als wüsste er, was zu tun war, um ihr zu helfen. Jenna reagierte schnell, schlang sich Mareks Arm, der nun endlich in Reichweite war, um die Schultern und ihren eigenen Arm um seine Körpermitte. Sie wusste, dass sie ihm wehtat, doch sie hatte keine andere Wahl, denn selbst das Zeitlupentempo, mit dem sich das Pferd hinlegte, war noch zu schnell für sie. Und doch war es das Beste, was hatte passieren können, denn Bashin gab ihr mit seinen vorsichtigen und langsamen Bewegungen seinen Herrn direkt in die Arme, machte es ihr möglich, ihn auf diese Weise aus dem Sattel zu holen, ohne zu riskieren, das er fiel.
    Marek war schwer. Sie taumelte ein wenig zu Seite, als sein volles Gewicht auf ihr lastete, fing sich aber rechtzeitig, um nicht mit ihm zusammen zu stürzen. Weiter. Ein Schritt nach dem anderen. Ja, das funktionierte. Und der Weg war ja nicht weit. Jenna keuchte und schnaufte, als sie sich Stück für Stück gemeinsam mit ihm vorwärts bewegte. Marek versuchte zwar (eher aus einem Reflex heraus als willentlich) seine Beine zu bewegen, einen Teil seines Gewichts selbst zu tragen, doch das gelang ihm nicht so richtig. Jenna biss die Zähne

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