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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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seine Augen glänzten verräterisch.
    „Tibalt war ein guter Junge“, sagte er nach einer Weile mit belegter Stimme. „Aber in letzter Zeit …“ Er brach ab und sah Leon wieder an. „Der Kampf – er ging erst los, als Tibalts Freunde auftauchten, oder? Sie haben dieses Unglück über uns gebracht.“
    Leon zögerte einen Augenblick, doch dann nickte er.
    „Sie waren mir nie ganz geheuer“, gestand sein alter Freund ein, „haben schon in jungen Jahren in der Stadt viel Ärger gemacht. Vor allem Frima. Er hatte sein hitziges Temperament nie unter Kontrolle und sein Interesse an Cilai hat mich fast wahnsinnig gemacht.“ Er lachte traurig.
    Frima war offenbar der Name des Mannes, der sich eingemischt hatte, um Cilai zu retten – einer der Männer, die zu dem Zirkel der Magier gehört hatten. Leon rang einen Moment mit sich selbst, dann holte er tief Luft. Er musste jetzt für Klarheit sorgen, brauchte dringend Gewissheit, bevor sie das Lager der Krieger Renons erreichten und ihre wertwollen Informationen an andere weitergaben.
    „Kurz bevor die Männer begraben wurden, hat Uryo mich zu sich gerufen“, berichtete er leise und Foralt sah ihn sofort aufmerksam an. „Er hatte etwas am Leichnam Frimas entdeckt.“
    Foralt zog die Brauen zusammen. „Was?“
    „Eine Tätowierung im Nacken – versteckt unter den Haaren.“
    Foralts Augen weiteten sich. Man konnte fast sehen, wie er die neuen, so schockierenden Informationen verarbeitete und erste zaghafte Schlüsse daraus zog. „War es dieselbe, wie bei dem Mann, den du mit dieser Sheza gesehen hast?“
    „Ja.“ Die Lüge war ganz von allein über seine Lippen gekommen und nun nicht mehr rückgängig zu machen. Das wollte Leon allerdings auch nicht. Tibalts Tod hatte schon für genug Leid in Foralts Familie gesorgt, da musste sein geheimes Leben diese nicht noch zusätzlich belasten. Er konnte keinen Schaden mehr anrichten und es genügte, wenn er von den Tätowierungen der anderen beiden Männern erzählte.
    „Und sein Freund hatte auch eine“, setzte er hinzu. „Die sah jedoch anders aus.“
    „Ein Pfeil mit Flügeln?“ hakte Foralt aufgewühlt nach.
    Leon nickte.
    „Grundgütiger“, hauchte sein Freund und presste sich eine Hand vor den Mund. Erst nach ein paar Sekunden war er wieder dazu in der Lage, weiterzusprechen. „Weißt du, was das bedeutet?“
    „Dass sie zum Zirkel gehört haben“, beantwortete Leon seine Frage sofort.
    „Nicht nur das – ich habe sie in mein Haus und es zugelassen, dass sie die eine oder andere Information über Renons Truppen aufgeschnappt haben. Ich hatte Spitzel des Zirkels in meinem eigenen Haus! Vielleicht bin ich daran schuld, dass die Bakitarer jetzt so erfolgreich zurückschlagen konnten!“
    Leon schüttelte sofort den Kopf. „Ich glaube nicht, dass der Zirkel gemeinsame Sache mit Nadir macht.“
    „Was lässt dich zu dem Schluss kommen?“
    „Die Bakitarer haben Frima und seinen Freund getötet. Hätten sie das getan, wenn sie sich im Geheimen zusammengeschlossen haben?“
    „Wohl kaum“, gab Foralt zu und die Erleichterung, die ihn überkam, stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben.
    „Ich glaube sogar mittlerweile, dass Marek und sein Trupp ihretwegen überhaupt erst nach Ritvak gekommen sind“, fuhr Leon im gedämpften Tonfall fort.
    „Du meinst, sie haben die ganze Zeit auf diese beiden Männer gewartet?“
    „Wahrscheinlich, denn Kaamo hat sofort auf sie reagiert, noch bevor sie von ihren Pferden gestiegen sind.“
    Foralt dachte eine Weile über seine Worte nach und begann dann auf einmal zu lächeln. „Weißt du was? Auch wenn dieses Leid über uns gekommen ist und wir für eine Weile heimatlos sein werden, so geht dies wenigstens mit einer gute Nachricht einher: Nadir und der Zirkel bekämpfen sich anscheinend und wir haben noch eine Chance, zu verhindern, dass sich diese beiden gefährlichen Seiten verbünden.“
    „Und wie?“ fragte Leon mit Unbehagen, denn er ahnte bereits, was Foralt jetzt vorschlagen würde.
    „Wir müssen die ersten sein, die den Kontakt mit dem Zirkel aufnehmen und mit ihm zusammenarbeiten“, bestätigte sein Freund seine Vermutung.
    „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist“, äußerte Leon sofort seine Bedenken. „Wir wissen noch nicht, welche Ziele der Kreis verfolgt und wer ihn leitet. Die Geschichte belegt, dass der Zirkel der Magier viel Unheil anrichten kann, wenn er nach Macht und Reichtum strebt und sich nicht dem höheren Ziel

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