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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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anderen Jungen gesehen?“
    Wieder war sie gezwungen, zu nicken.
    „Wen noch?“
    „Einen alten Mann, den ich für Nefian hielt.“
    Mareks Augen wanderten über ihr Gesicht. Sie wusste genau, dass er versuchte, zu erkennen, ob sie log oder ihm etwas verschwieg.
    „Das ist wohl eine der Folgen unserer geistigen Verknüpfung“, sagte er schließlich. „Ich sagte ja, dass so etwas meist nicht ohne Wirkung bleibt.“
    Jenna verstand die Welt nicht mehr, als Marek sich wieder seinen Bratfischen zuwandte, aufstand, diese vom Stecken löste und zum Auskühlen zurück auf den flachen Felsen in ihrer Nähe legte. Dieser Mann fuhr oft beim kleinsten Angriff auf ihn und das, was er verbergen wollte, völlig aus der Haut und jetzt, da er wusste, dass sie ohne seine Erlaubnis, ja sogar ohne sein Wissen in seiner Vergangenheit herumgeschnüffelt hatte, blieb er völlig gelassen? Er interessierte sich noch nicht einmal dafür, was genau sie bereits gesehen hatte! Noch vor wenigen Tagen, hatte er ihr nicht einen Deut über den Weg getraut, hatte ihr immer noch eine Art von Zusammenarbeit mit Demeon unterstellt und von einem Moment auf den anderen hatte sich alles geändert.
    Nein … nicht von einem Moment auf den anderen. Es war in den letzten beiden Tagen geschehen, seit sie hier im Tal waren … Marek war von Tag zu Tag, vielleicht sogar von Stunde zu Stunde zugänglicher und freundlicher geworden … Wieso? Eigentlich hätte Jenna sich diese Frage schon viel früher stellen müssen, nur war sie durch all die neuen Entwicklungen und Entdeckungen zu abgelenkt gewesen, hatte sich mit seinen bisherigen, nicht sehr ausführlichen Begründungen zufriedengegeben. Doch die genügten ihr nun nicht mehr, nagte doch ein seltsames Gefühl an ihr, dass durchaus mehr dahinter stecken konnte.
     „Du ... du hast kein Problem damit?“ musste sie schließlich fragen, auch wenn es danach klang, als würde sie fast um eine heftige Reaktion seinerseits bitten.
    Er ließ sich wieder neben ihr nieder, sogar dichter als zuvor und ihr Herz machte sofort einen kleinen Hopser, gefolgt von dem inzwischen so vertrauten Flattern in ihrem Bauch. Ärgerlich! Konnte das nicht wenigstens mal für ein paar Stunden aussetzen?
    „Sollte ich?“ fragte er zurück. Einer seiner Mundwinkel zuckte etwas und brachte sie dazu, ebenfalls zu schmunzeln.
    „Ganz bestimmt nicht, denn ich bin eine absolut vertrauenswürdige Person“, gab sie in ihren Augen etwas zu neckisch zurück. „Ich frage mich nur, wann du zu diesem Schluss gekommen bist – und wodurch.“ 
    „Ich sagte doch: Ich habe viel nachgedacht“, gab er wenig auskunftsfreudig zurück.
    „Ja, du sagtest, du würdest mir jetzt glauben, dass ich ein guter Mensch sei. Du hast das aber nicht so richtig begründet“, erinnerte sie sich.
    „Hab ich nicht?“ fragte er nachdrücklich.
    „Du hast erwähnt, dass ich dir mehrmals das Leben gerettet habe.“ „Und du meinst nicht, dass das ausreichend ist?“
    „Marek … ich hatte dir auch schon das Leben gerettet, bevor wir bei Alentara ankamen – und danach“, erinnerte sie ihn mutig und bemerkte sofort, dass sein Blick vor dem ihren floh, sich rasch auf das Feuer richtete. „Dennoch hast du dich bei unsere Wiederbegegnung mir gegenüber so verhalten, als wäre ich dein schlimmster Feind!“
    „Das ist nicht wahr“, wehrte er sich gegen ihre Behauptung. „Ich war nur vorsichtig, weil du noch Alentaras Amulett hattest.“
    „Nein“, wiedersprach sie ihm rigoros und schüttelte noch zusätzlich den Kopf. „Du hast mir nicht getraut!“
    Ein erster Funken von Verärgerung blitzte in Mareks hellen Katzenaugen auf. „Ich tu es aber jetzt – kannst du damit nicht zufrieden sein?“
    „Ich würde nur gern wissen, was dich im Endeffekt davon überzeugt hat, dass ich keine gemeinsame Sache mit Demeon mache“, erklärte sie rasch. „Ich hab mich vorher so darum bemüht, dir das klarzumachen – ohne Erfolg. Und ganz plötzlich ändert sich alles, ohne ersichtlichen Grund.“
    „Das ist nicht plötzlich passiert“, verbesserte er sie. „Es hat sich viel mehr nach und nach eingestellt, weil ein paar Dinge geschehen sind, die keine andere Schlussfolgerung zuließen, als dass du völlig ahnungslos in diese ganze Sache gestolpert bist und  niemandem etwas Böses willst.“
    Für einen Augenblick betrachtete Jenna sein Gesicht, ohne etwas zu sagen. Seine Verärgerung war verschwunden, der Ausdruck in seinen Augen war sanft und warm ... so

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